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Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition)

Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition)

Titel: Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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achten. Hier kann ich die Sachen, wie ich will, in die Fächer stopfen. Sie sah zu, wie Melissa einen Lippenstift aus ihrem Täschchen holte.
    »Ehrlich gesagt, Melissa, das Badezimmer ist günstiger, wenn du dein Make-up auffrischen willst.«
    »Oh, mach dir keine Gedanken um mich, Liebes. Ich komme gut zurecht. Ich bin sicher, du hast unten alle Hände voll zu tun.«
    Polly ließ Melissa allein, die vor dem kleinen, fleckigen Spiegel ohne Licht Grimassen schnitt. Wenn sie es zugelassen hätte, wäre Polly mit ihr ins Badezimmer gegangen – dort war wesentlich mehr Platz, eine helle Beleuchtung, und es war warm.
    Wenigstens lenkte sie der Schock über Pollys beengte Stauräume für die Garderobe von anderen Aspekten des Schlafzimmers ab, die unweigerlich weitere bissige Kommentare hervorgerufen hätten – zum Beispiel die Tatsache, daß das Bett auf Ziegelsteinen stand, und vielleicht lagen auch ein oder zwei angebissene Äpfel zwischen der Ansammlung von Bettlektüre auf dem Nachtkästchen.
    Die Herren sprangen auf, als Polly wieder im Wohnzimmer erschien.
    »Bitte behalten Sie Platz. Sind alle mit etwas zu trinken versorgt?«
    Wie ein Mann deuteten sie auf ihre vollen Weingläser.
    »Was ist mit Ihnen, Polly?« fragte David. »Wo ist Ihr Drink?«
    Der Wein, den Polly heute abend schon getrunken hatte, wirbelte noch immer durch ihren Kopf. Bevor sie die Chance bekam, einen Bissen zu essen, wäre es ratsamer, sich zurückzuhalten. »Ich hab’ alles, was ich brauche, danke. Ah, da kommt Melissa.«
    Melissa lavierte sich die Treppe herunter und betrat das Wohnzimmer.
    »Melissa! Komm und setz dich zu uns ans Feuer.« Sie scheuchte Melissa entschlossen zu dem Platz, den Bridget und Alan laut Pollys Anweisungen für sie freigehalten hatten. »Ich bringe dir etwas zu trinken.«
    »Schätzchen«, sagte Melissa, nachdem sie auf das Sofa gesunken war und ihr Weinglas entgegengenommen hatte, »dieses Cottage ist entzückend – aber sehr klein. Wie, um alles in der Welt, kommst du hier nur zurecht?«
    »Na ja, die meiste Zeit halte nur ich mich hier auf.« Polly hockte auf der Armlehne des Sofas.
    »Trotzdem ...«
    »Nimm dir von den Croûtons«, fiel ihr Polly hastig ins Wort, für den Fall, daß Melissa entdeckt haben könnte, daß sie ihr Schlafzimmer mit Holzwürmern oder anderem Ungeziefer teilte, und eine entsprechende Bemerkung machen wollte. »Noch Wein, Sheldon?«
    »Hatten Sie eine weite Anfahrt?« erkundigte sich Bridget bei Melissa.
    »Wir kommen von Stone Val.« Melissa sprach den Namen der ländlichen Gegend, die als Schlupfwinkel für Millionäre bekannt war, mit einem gewissen Stolz aus. »Dort ist es wirklich sehr hübsch«
    »Und ist es schwierig, so weit draußen auf dem Land einen Babysitter zu finden?«
    »Nein«, gab Melissa zurück, »wir haben ein Kindermädchen.«
    Bridget, die einmal geäußert hatte, sie würde ihre Kinder genausowenig einem Kindermädchen anvertrauen, wie sie ihrem Mann eine Geliebte suchen würde, sagte: »Wie praktisch!«
    Alles war noch schlimmer, als Polly befürchtet hatte. Sie sehnte sich danach, endlich den Rückzug in die Küche antreten, dort ein bißchen herumkramen und das Soufflé in den Ofen schieben zu können, aber die Etikette verlangte, daß sie zuerst wenigstens ein paar Brocken zur Konversation beitrug.
    »War meine Wegbeschreibung richtig?«
    »Offen gestanden, sie war unmöglich«, meinte Melissa. »Wenn David uns nicht so sachkundig dirigiert hätte, wären wir nie hier angekommen. Als Fremdenführer würdest du dich sicher nicht lange über Wasser halten können.«
    »Auf welchem Weg sind Sie gekommen?« wollte Alan wissen, der Polly genau aufgeschrieben hatte, wie sie ihren Gästen die Route schildern mußte.
    »Das müssen Sie David fragen. Ich hab’ die Orientierung völlig verloren, nachdem wir zum erstenmal falsch abgebogen sind.«
    Polly beschloß, nicht abzuwarten, ob Alan seine Urheberschaft an der Wegbeschreibung eingestand oder ob David erzählte, daß er Melissa und Sheldon aus dem finstersten Gloucester erretten mußte. Sie ergriff die Flucht.
    David kam in die Küche, gerade als Polly die Schüssel mit dem Eiweiß umdrehte und über den Kopf hielt, um zu sehen, ob der Eischnee steif genug war. Glücklicherweise war es steif genug.
    »Ach, hallo.« Sie stellte die Schüssel wieder hin und löffelte langsam die Masse aus Eigelb und Käse hinein. »Kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein?«
    »Ich bin hier, um nachzusehen, ob Sie Hilfe

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