Zungenspiele: Heiße Stories (German Edition)
Hause im kalten Deutschland im Schrank. Und ich sitze hier am zweiten Urlaubstag auf meinem Balkon und fange schon heute damit an, mir über meine sexuelle Befriedigung Gedanken zu machen. Lust auf einen One-Night-Stand habe ich auch nicht. Bin sozusagen auf dem MÄNNER-LASST-MICH-BLOSS-ALLE-IN-RUHE-TRIP … Ich glaube, das sieht man mir auch an. Auch das noch.
Freitag. Heute war ich viel an der Sonne, aber ich war noch nicht am Strand – irgendwie möchte ich in Zimmernähe bleiben – außerdem ist der Pool wunderschön … Ich lese den ganzen Tag und lasse mich dabei bräunen. Das erfrischende Wasser im Swimmingpool tut sooo gut. Ich werde mich auch heute nach dem Abendessen wieder auf den Balkon setzen und aufs glitzernde Meer hinausschauen. Der Ausblick auf die Bucht von Palma de Mallorca ist einfach nur grandios. Wenn abends die Kreuzfahrtschiffe bei Sonnenuntergang auslaufen und die Strandpromenade in einer herrlichen Lichterkette erleuchtet ist … ein Traum … es fehlt nur Tom … dieser Mistkerl. Wann kriege ich ihn endlich aus meinem Kopf? Gott sei Dank kann ich meine Lust noch im Zaum halten … das wäre furchtbar in meinem Single-Status – ohne Willi – und mit diesem Anti-Männer-Gefühl in mir.
Na, toll … da schreibe ich gestern noch ins Tagebuch, dass ich mich hier beherrschen werde … und schon ein paar Stunden später ist es um mich geschehen. Als ich gestern so gegen 23 Uhr ins Bett ging, hörte ich im Nachbarzimmer schon dieses leise Quietschen eines Bettes. Nein, dachte ich, bitte nicht neben mir … Alles, Discomusik, lachende Menschen auf der Straße, auch schreiende Kinder, aber bitte keine wilden, lautstarken Liebesnächte. Aber damit nicht genug. Ich lege mich ins Bett, und da geht es wieder los. Nein, ich will es nicht hören, mache das Radio an, und was läuft da? Spanische Flamenco-Musik, heiße Gitarrenrhythmen, eine feucht-warme Meeresbrise und neben mir gleich hinter der dünnen Wand treiben es zwei Verliebte. Und wie. Ich höre die Frau, erst stöhnt sie leise, dann wird sie lauter und schreit schließlich, ihr Bett bewegt sich wie bei einem Erdbeben, dann höre ich auch den Mann, er törnt sie an, indem er immer »ja« schreit und »warte noch – ich bin noch nicht fertig mit dir«, sie stöhnt zurück: »Ich kann nicht mehr – oh Gott – lass mich kommen!«, und dann kommt sie wild und heftig. Es wird ruhig, nur diese Musik und meine Phantasie, die jetzt anfängt, mit mir durchzudrehen, ich stelle mir dieses Liebespärchen vor und werde fast wahnsinnig. Wo ist Tom? Warum habe ich Willi nicht eingepackt? Nein, ich fasse mich nicht selbst an … ich will nicht … ich will nur einschlafen und von einer wilden Nacht mit Tom träumen. Er nimmt mich hart, bestimmend und wir tun es bis in die Morgenstunden, ich träume, wie ich ihn in mir spüre, und er ist so groß …
Am nächsten Tag beschließe ich, einen langen Strandspaziergang zu machen. Ich suche mir eine einsame Bucht aus, fahre mit dem stickigen Bus endlose Kilometer, nur um an diesen Strand zu kommen. Ich will niemanden sehen … alleine sein … und meiner zügellosen Begierde nachgeben. Während ich dort laufe und sich meine Spuren im Sand bei jeder heranrollenden Welle wieder verlieren, lasse ich die Gedanken übers weite Meer fliegen, und mein Strandtuch flattert genüsslich um meinen inzwischen schon schön braungebrannten, weiblichen Körper. Was ich noch für herrlich feste Brüste habe! Der Bikini war eine gute Anschaffung, ich kann mich wirklich sehen lassen … und doch sieht mich niemand. Gut, ich wollte es auch nicht anders. Ich habe dieses »Message in a bottle«-Feeling, während ich durch das salzige Wasser wate, und laufe einfach endlos weiter. Nach einigen Stunden endet die Bucht an einer steilen Küstenwand. Kein Mensch – ein paar Möwen begleiten mich und ziehen freudig ihre Bahnen über meinem Kopf. Ich beschließe, mich dort am Ende der Bucht auf mein dünnes Strandtuch zu legen, den Bikini auszuziehen und totale Körperbräune aufzunehmen, nackt, einfach nur nackt in der Sonne liegen und mir in der heißen Mittagssonne diese antörnenden Gedanken aus meinem Gehirn zu brennen. Gerade als ich mich so auf meinem Tuch rekle und die Beine etwas spreize, weil es so ein herrliches Gefühl ist, die heiße Sonne prickelnd auf meiner Vagina zu spüren – sehe ich ein rotes kleines Päckchen, das an Land gespült wird. Spontan fällt mir wieder dieser Film »Message in a
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