Zur besonderen Verwendung
›Duster‹, von dem das Gehirn anfänglich gesprochen hat.«
Der Riesenautomat nahm seine Berichterstattung wieder auf. Die Bildfläche blieb jedoch vorläufig dunkel und zeigte nichts.
»Am 23. April 2002 wurden drei namhafte Wissenschaftler der staatlichen Laboratorien in Hilltown getötet. In der Nacht vom 22. zum 23. April gelang es mehreren noch unbekannten Agenten in das Zuchtlabor einzudringen und eine Kultur des Virus-Lunaris zu entwenden. Die Radarüberwachung hatte den Anflug des Flugschraubers nicht feststellen können.
Es muß ermittelt werden, auf welchem Wege die Agenten in das streng bewachte Werk hineinkamen. Die Lösung dieser Frage wird den Agenten HC-9 und MA-23 als zusätzliche Aufgabe übertragen. Der Flugschrauber konnte darüber hinaus wieder starten, ohne daß eine rechtzeitige Abwehr erfolgte.
Es steht fest, daß von der Maschine Virusstaub abgelassen wurde. Der sich ausbreitende Erreger verseuchte die gesamte Umgebung. Zum Glück tragen die Wissenschaftler und Laboranten auch während der Nacht ihre schweren Virus- und Strahlschutz-Kombinationen. Sie entgingen dadurch dem Verderben. Die drei Wissenschaftler, die als Gäste von der Boston-University gekommen waren, hatten ihre Schutzanzüge abgelegt. Es ist für einen Ungeübten fast unmöglich, in dem groben Material eines solchen Anzuges einzuschlafen. Da das Gästehaus einige Kilometer von dem Geheimlabor entfernt liegt, wäre den Männern normalerweise nichts passiert. Aber der Staub, der kurz nach dem Start des fremden Flugschraubers über das Gelände wehte, brachte den drei Besuchern die Luna-Seuche und damit den Tod.
Sie sehen jetzt Aufnahmen, die von der Geheimen Bundeskriminalpolizei drei Stunden nach der Katastrophe gemacht wurden.«
Ich fühlte nur noch Grauen und Entsetzen, obwohl ich mir eingebildet hatte, ich wäre ein harter und empfindungsloser GWA-Spezialist.
Meine Augen weiteten sich, als das Werk wieder auftauchte. Schwarz – tot, von Radioaktivität verbrannt. Das umliegende Land war eine Wüste mit abgestorbenen Bäumen, Büschen und Gräsern.
Dann sah ich die drei Menschen, die sich in jener Nacht ohne Schutzanzüge im Werk aufgehalten hatten. Sie glichen aufgedunsenen Ungeheuern. Männer in Schutzanzügen versuchten den Kranken zu helfen.
Kalt, sachlich und mitleidlos fuhr das Gehirn fort:
»Dies ist ein Beispiel von der Wirkungsweise des Virus-Lunaris auf hochstehende, lebende Organismen. Die Diebe wollten mit dem Abblasen des Staubes eine sofortige Verfolgung verhindern. Die Nachforschungen der GWA beweisen, daß es sich bei dem Vorfall ›Duster‹ um ein planmäßiges Verbrechen handelte, das mit größter Konsequenz durchgeführt wurde. Die Folgerungen, die sich aus dem Diebstahl eines Zuchtbehälters ergeben, liegen auf der Hand. Noch nie war die Menschheit so gefährdet wie jetzt.«
Endlich verschwanden die grauenhaften Szenen. Das Licht blendete wieder auf. Ratlos blickte ich auf den Chef, der mit leiser Stimme erklärte:
»Der Anschlag auf das Werk war ein voller Erfolg. Jetzt liegt es an uns, die Attentäter zu finden und sie mitsamt dem Brutkasten unschädlich zu machen. Konnat, Sie erhalten hiermit Vollmachten, wie sie ein GWA-Spezialist noch niemals bekommen hat. Wenn Sie hundert Millionen Dollar benötigen, dann genügt Ihr Scheck, und die Summe wird ohne Gegenfrage ausgezahlt. Wenn Sie fünfzig Atom-U-Boote anfordern, so werden die Boote auslaufen. Sollten Sie bei Ihren Nachforschungen feststellen, daß höchste Persönlichkeiten in die Affäre verwickelt sind, so werden diese Leute bis zur endgültigen Klärung
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