Zur besonderen Verwendung
Maschine mit wirbelnden Rotorkränzen auf den kahlen Felsboden hinabsank, war es schon dunkel.
Wir stiegen aus, verabschiedeten uns und schritten auf das große Gebäude zu, das sich dicht an einen felsigen Abhang schmiegte. Dieses einsam gelegene Haus hatte sich Dr. Tensin als Domizil ausgewählt. Es war unbewacht. Kein Mensch begegnete uns. Der Chef hatte dafür gesorgt, daß uns niemand beobachten konnte.
»Unter meiner Kopfhaut juckt es«, meinte Hannibal, als wir eintraten und das Licht einschalteten. »Wenn das gutgeht, will ich …!«
»Hannibal der Große heißen«, vollendete ich den Satz. »Halte jetzt keine Wahlreden, sondern konzentriere dich auf deine Aufgabe. Wo ist die Tasche mit der Sprengladung? Sie wird hochgehen, sobald die Männer vom FBI auftauchen. Der Photonenreflektor muß vernichtet werden. Die Unterlagen haben wir ohnehin.«
Wir wußten, wohin wir zu gehen hatten. Wir öffneten die getarnte, zu den Kellerräumen hinunterführende Tür. Von dort aus erreichten wir die natürlichen Höhlen, in denen Dr. Tensin eigenmächtig und entgegen den internationalen Bestimmungen experimentiert hatte.
Die Einrichtung war beeindruckend; die Geräte auf dem neuesten Stand. Ich prüfte sie durch und sah mir das unförmige Gebilde an, das nahezu vollendet in dem Labor stand. Der Reflektor sollte einen Strahlschub von sechshundertzwanzigtausend Megapond haben. Das hatte unser Robotgehirn behauptet.
Ich brachte die Sprengladung an und zog die Leitung durch den Keller hindurch bis hinauf ins Haus.
Wir warteten in fieberhafter Erregung und lauschten auf des Brummen von Motoren. Wenn alles planmäßig verlief, mußten sie jetzt da sein. Wir hörten sie aber erst, als sie sich schon dicht vor der Tür befanden.
Sekunden später flog sie mit einem Teil der Hauswand in die Luft. Ein starker Lautsprecher klang auf.
»Doktor Tensin, wir sind darüber informiert, daß Sie sich im Haus aufhalten. Wir kennen auch Ihre versteckten Labors. Hier Major Gary von der Geheimen Bundeskriminalpolizei. Ich fordere Sie auf, mit erhobenen Händen aus dem Haus zu kommen. Ein Fluchversuch ist zwecklos. Wir haben das Gebäude umstellt und auch den Notausgang gesperrt. Ich bewillige Ihnen drei Minuten Bedenkzeit. Sollten Sie bis dahin nicht kapitulieren, werde ich den Feuerbefehl geben.«
Als der Lautsprecher verstummte, begann Hannibal zu grinsen.
»Das ist aber ein netter Zeitgenosse! Warten wir die drei Minuten ab?«
»Logisch«, brummte ich. »Könnte Verdacht erregen, wenn wir zu schnell herauskommen.«
Wir warteten sogar noch etwas länger. Plötzlich begann es zu krachen. Einige Explosionsgarben aus schweren Maschinenkarabinern peitschten durch das Loch in die Vorhalle hinein. Dort detonierten die Geschosse. Unmittelbar danach brüllte die Stimme erneut:
»Das war die letzte Warnung! Kommen Sie heraus, oder wir holen Sie.«
Hannibal gähnte seelenruhig. Ich drückte auf den Zündkontakt. Tief im Berg grollte dumpf eine Detonation auf. Sie gab mir die Gewißheit, daß der Strahler zerstört war. Draußen blieb alles still.
»Hier spricht Doktor Tensin. Wir ergeben uns. Schießen Sie nicht.«
Zwei Minuten später waren wir verhaftet. Der Major stellte mit Genugtuung fest, daß er auch Hannibal gefaßt hatte. Er stand als »Michael Hollak« ebenfalls auf der Fahndungsliste. Unter diesem Namen sollte Hannibal die Mondrakete geflogen haben.
Wir gaben uns wortkarg, verweigerten jede Aussage und lachten herausfordernd, als die FBI-Beamten hustend aus dem Labor zurückkamen.
»Sie hätten sich beeilen müssen, mein Lieber«, sagte ich ironisch zu dem Major. Er starrte mich wütend
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