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Zur besonderen Verwendung

Zur besonderen Verwendung

Titel: Zur besonderen Verwendung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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klar«, be­stä­tig­te ich.
    »Mei­ne Auf­ga­be, Chef?« frag­te Han­ni­bal.
    »Sie wer­den zu­sam­men mit Kon­nat ver­haf­tet wer­den«, er­klär­te Ge­ne­ral Re­ling. »Sie tra­ten bis­lang als Chef­pi­lot ei­ner Mondra­ke­te auf. Das kön­nen wir ein­pla­nen. In Lu­na-Ci­ty sind ins­ge­samt zwei­hun­dert­vierun­dacht­zig Ki­lo­gramm Plu­to­ni­um ge­stoh­len wor­den. Wir ha­ben den wirk­li­chen Tä­ter ge­faßt; von nun an wer­den Sie der Gau­ner sein.«
    »Herr­lich, wie ich mich füh­le«, äu­ßer­te Han­ni­bal. »Wie geht’s wei­ter?«
    »Der an­geb­li­che Dr. Ten­sin ist Ihr Freund. An ihn ha­ben Sie das ent­wen­de­te Plu­to­ni­um ge­lie­fert, da er es für sei­ne Ex­pe­ri­men­te be­nö­tig­te. Sie ha­ben ihm das Ma­te­ri­al bei je­der Rei­se in klei­nen Men­gen mit­ge­bracht. Ge­naue An­wei­sun­gen dar­über er­hal­ten Sie noch. Es darf nir­gends ei­ne Lücke ent­ste­hen. Sie wer­den sich bei Ih­rem Freund auf­hal­ten und mit ihm ver­haf­tet wer­den. Die Ge­hei­me Bun­des­kri­mi­nal­po­li­zei be­sitzt be­reits al­le Un­ter­la­gen und Be­weis­mit­tel. In den La­bors steht der fast fer­ti­ge Pho­to­nen­strah­ler. Das Plu­to­ni­um wird auch ge­fun­den wer­den. Sie, Kon­nat, wer­den das Ge­rät in die Luft spren­gen, so­bald die Be­am­ten des FBI an­kom­men. Er­ge­ben Sie sich recht­zei­tig, da­mit Sie nicht er­schos­sen wer­den. Ich kann Ih­nen nicht hel­fen. Das wä­re al­les. Noch Fra­gen?«
    Zum Teu­fel – und ob ich noch Fra­gen hat­te!
    Nun, mein Wis­sens­durst wur­de ge­stillt. Fünf Stun­den lang sa­ßen wir im Vor­führ­saal der Ro­bot­kar­tei bei­sam­men und spiel­ten Punkt für Punkt durch. Al­le Mög­lich­kei­ten wur­den mit der be­kann­ten Gründ­lich­keit der GWA er­wo­gen, ab­ge­mes­sen und be­rück­sich­tigt.
    Als wir wie­der in das Bü­ro des Al­ten zu­rück­kehr­ten, wa­ren wir er­schöpft. In un­se­ren Köp­fen schwirr­ten zahl­rei­che Da­ten, die ab­wech­selnd von den Bil­dern ver­drängt wur­den, die wir ge­se­hen hat­ten.
    Wir konn­ten zwei Stun­den schla­fen. Dann star­te­te die Ma­schi­ne. Es war ein Tur­bo­bom­ber mit zu­sätz­li­chen Staustrahl­trieb­wer­ken, die erst bei sechs­hun­dert km/h zu ar­bei­ten be­gan­nen. Die Ma­schi­ne ge­hör­te der GWA. An Bord be­fand sich je­ner Pi­lot, den ich be­reits beim Flug zum Chef ken­nen­ge­lernt hat­te. Er stell­te kei­ne Fra­gen.
    Mit acht­fa­cher Schall­ge­schwin­dig­keit ras­ten wir an den Gren­zen der obe­ren Stra­to­sphä­re nach Wes­ten. Die Zei­ten der so­ge­nann­ten »schnel­len« Bom­ber der tak­ti­schen Luft­waf­fe mit nur zwei­ein­halb­fa­cher Schall­ge­schwin­dig­keit wa­ren lan­ge vor­bei.
    Un­se­re Ma­schi­ne über­brück­te die Ent­fer­nung von drei­ein­halb­tau­send Ki­lo­me­tern in zwan­zig Mi­nu­ten. Un­ser Ziel lag im west­li­chen Ne­va­da; un­mit­tel­bar in dem Land­strich, den man »Großes Ne­va­da­be­cken« nennt.
    Dort be­fand sich auch der neue Raum­flug­ha­fen, auf dem die Ra­ke­ten zur Ver­sor­gung der bei­den ame­ri­ka­ni­schen Raum­sta­tio­nen star­te­ten. Neu­er­dings war man da­zu über­ge­gan­gen, die plan­mä­ßi­gen Mond­schif­fe eben­falls von den »Ne­va­da-Fields« aus star­ten zu las­sen. Vor zwan­zig Jah­ren wä­re es ein Ding der Un­mög­lich­keit ge­we­sen, da man da­mals noch nicht über die neu­en che­mi­schen Treib­stof­fe und Atom­strahl­trieb­wer­ke ver­füg­te. Heu­te wa­ren wir so­weit, mit ei­ner ver­hält­nis­mä­ßig klei­nen Zwei­stu­fen-Ra­ke­te den Mond di­rekt an­flie­gen zu kön­nen. Frü­her wa­ren die Moon-Li­ner von der Kreis­bahn der Raum­sta­ti­on aus ge­st­ar­tet.
    Wir um­flo­gen den Raum­ha­fen in ei­nem so wei­ten Bo­gen, daß wir ei­ne pein­li­che Kon­trol­le nicht zu be­fürch­ten brauch­ten. Ge­or­tet wur­den wir oh­ne­hin.
    Un­ter uns tauch­te der Wal­ker-See auf. An sei­nem nörd­li­chen Ufer lag die klei­ne Stadt Schurz.
    Das war un­ser Ziel. Et­was wei­ter west­lich be­gan­nen schon die Aus­läu­fer der Si­er­ra Ne­va­da; da­hin­ter er­streck­te sich Ka­li­for­ni­en.
    Der Flug war rei­bungs­los ver­lau­fen. Als die

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