Zur besonderen Verwendung
klar«, bestätigte ich.
»Meine Aufgabe, Chef?« fragte Hannibal.
»Sie werden zusammen mit Konnat verhaftet werden«, erklärte General Reling. »Sie traten bislang als Chefpilot einer Mondrakete auf. Das können wir einplanen. In Luna-City sind insgesamt zweihundertvierundachtzig Kilogramm Plutonium gestohlen worden. Wir haben den wirklichen Täter gefaßt; von nun an werden Sie der Gauner sein.«
»Herrlich, wie ich mich fühle«, äußerte Hannibal. »Wie geht’s weiter?«
»Der angebliche Dr. Tensin ist Ihr Freund. An ihn haben Sie das entwendete Plutonium geliefert, da er es für seine Experimente benötigte. Sie haben ihm das Material bei jeder Reise in kleinen Mengen mitgebracht. Genaue Anweisungen darüber erhalten Sie noch. Es darf nirgends eine Lücke entstehen. Sie werden sich bei Ihrem Freund aufhalten und mit ihm verhaftet werden. Die Geheime Bundeskriminalpolizei besitzt bereits alle Unterlagen und Beweismittel. In den Labors steht der fast fertige Photonenstrahler. Das Plutonium wird auch gefunden werden. Sie, Konnat, werden das Gerät in die Luft sprengen, sobald die Beamten des FBI ankommen. Ergeben Sie sich rechtzeitig, damit Sie nicht erschossen werden. Ich kann Ihnen nicht helfen. Das wäre alles. Noch Fragen?«
Zum Teufel – und ob ich noch Fragen hatte!
Nun, mein Wissensdurst wurde gestillt. Fünf Stunden lang saßen wir im Vorführsaal der Robotkartei beisammen und spielten Punkt für Punkt durch. Alle Möglichkeiten wurden mit der bekannten Gründlichkeit der GWA erwogen, abgemessen und berücksichtigt.
Als wir wieder in das Büro des Alten zurückkehrten, waren wir erschöpft. In unseren Köpfen schwirrten zahlreiche Daten, die abwechselnd von den Bildern verdrängt wurden, die wir gesehen hatten.
Wir konnten zwei Stunden schlafen. Dann startete die Maschine. Es war ein Turbobomber mit zusätzlichen Staustrahltriebwerken, die erst bei sechshundert km/h zu arbeiten begannen. Die Maschine gehörte der GWA. An Bord befand sich jener Pilot, den ich bereits beim Flug zum Chef kennengelernt hatte. Er stellte keine Fragen.
Mit achtfacher Schallgeschwindigkeit rasten wir an den Grenzen der oberen Stratosphäre nach Westen. Die Zeiten der sogenannten »schnellen« Bomber der taktischen Luftwaffe mit nur zweieinhalbfacher Schallgeschwindigkeit waren lange vorbei.
Unsere Maschine überbrückte die Entfernung von dreieinhalbtausend Kilometern in zwanzig Minuten. Unser Ziel lag im westlichen Nevada; unmittelbar in dem Landstrich, den man »Großes Nevadabecken« nennt.
Dort befand sich auch der neue Raumflughafen, auf dem die Raketen zur Versorgung der beiden amerikanischen Raumstationen starteten. Neuerdings war man dazu übergegangen, die planmäßigen Mondschiffe ebenfalls von den »Nevada-Fields« aus starten zu lassen. Vor zwanzig Jahren wäre es ein Ding der Unmöglichkeit gewesen, da man damals noch nicht über die neuen chemischen Treibstoffe und Atomstrahltriebwerke verfügte. Heute waren wir soweit, mit einer verhältnismäßig kleinen Zweistufen-Rakete den Mond direkt anfliegen zu können. Früher waren die Moon-Liner von der Kreisbahn der Raumstation aus gestartet.
Wir umflogen den Raumhafen in einem so weiten Bogen, daß wir eine peinliche Kontrolle nicht zu befürchten brauchten. Geortet wurden wir ohnehin.
Unter uns tauchte der Walker-See auf. An seinem nördlichen Ufer lag die kleine Stadt Schurz.
Das war unser Ziel. Etwas weiter westlich begannen schon die Ausläufer der Sierra Nevada; dahinter erstreckte sich Kalifornien.
Der Flug war reibungslos verlaufen. Als die
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