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Zur besonderen Verwendung

Zur besonderen Verwendung

Titel: Zur besonderen Verwendung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Ein­gang liegt in den Kel­ler­räu­men der Kli­nik, das ist si­cher. Da­nach ging es aber mit ei­nem Lift wei­ter hin­un­ter, und an­schlie­ßend brach­ten sie uns durch einen Gang, der kein En­de zu neh­men schi­en. Sieht al­so ganz so aus, als be­fän­den wir uns tief un­ter der Er­de und recht weit ab­seits von der Kli­nik. Sind wahr­schein­lich na­tür­li­che Hohl­räu­me, die man aus­ge­baut hat. Sie lie­gen tod­si­cher in­ner­halb des fel­si­gen Hü­gels, auf dem das Kran­ken­haus steht.«
    Ich pro­bier­te es trotz­dem und gab an TS-19 ge­naue An­wei­sun­gen durch. Ab­schlie­ßend teil­te ich ihm mit:
    »Wie­der­ho­lung der Sen­dung ge­gen zwei­und­zwan­zig Uhr. Falls Sie emp­fan­gen ha­ben soll­ten, so­fort ver­an­las­sen, daß ein schnel­ler Flug­zeug­trä­ger der NA­VY aus Fris­co aus­läuft. Muß ein Trä­ger mit Atom­ma­schi­nen sein; größ­te Be­weg­lich­keit er­for­der­lich. Kei­nen Alarm an Küs­ten­wach­sta­tio­nen ge­ben. Trä­ger muß un­auf­fäl­lig aus­lau­fen. En­de!«
    Mehr konn­te ich au­gen­blick­lich nicht ver­an­las­sen. Ich blick­te auf mei­ne Spe­zial­uhr, die man mir nicht ab­ge­nom­men hat­te. Ich be­merk­te das dün­ne Lä­cheln, das über Han­ni­bals Lip­pen zuck­te.
    »Aus je­der Uhr drei Säu­re­schüs­se«, sag­te er be­tont. »Das dürf­te un­ter Um­stän­den aus­rei­chen.«
    In sei­nen Au­gen flamm­te Haß auf; Haß ge­gen die Ver­bre­cher an der Mensch­heit. Nach dem Er­rei­chen un­se­rer Zie­le wa­ren wir ver­pflich­tet, ver­nich­tend zu­zu­schla­gen.
    »Zwan­zig Uhr«, sag­te ich. »In spä­tes­tens zwei Stun­den müs­sen wir auf­bre­chen, wenn das Boot wirk­lich ge­gen drei­und­zwan­zig Uhr aus­lau­fen soll. Wir brau­chen Zeit für den Trans­port. Die Kli­nik liegt et­wa sech­zehn Mei­len land­ein­wärts. Hof­fent­lich ist der Spruch ei­ni­ger­ma­ßen gut durch­ge­kom­men.«
    »Wenn wir auf dem Boot sind, wenn al­les klar geht, und wenn die Kul­tu­ren wirk­lich an Bord sind – was, was willst du dann tun?« raun­te er mir ins Ohr.
    »Not­falls wer­de ich auf Grund mei­ner Voll­mach­ten den Be­fehl zum Ab­wurf ei­ner leich­ten Was­ser­stoff­bom­be ge­ben, die fünf­hun­dert Fuß un­ter der Was­sero­ber­flä­che ex­plo­die­ren soll. Wir müs­sen da­für sor­gen, daß der Ab­wur­f­au­to­mat des Bom­bers ziel­genau ar­bei­ten kann. Die Un­ter­was­ser­de­to­na­ti­on ei­ner fünf­und­zwan­zig Ki­lo­ton­nen-H-Bom­be über­steht kein U-Boot-Druck­kör­per.«
    Sein Ge­sicht glich ei­ner Mas­ke. In die­sen Se­kun­den dach­te er wohl an un­ser Schick­sal. Noch ge­dämpf­ter füg­te ich hin­zu:
    »Wir wer­den ver­su­chen, vor­her her­aus­zu­kom­men. Wenn das nicht mög­lich ist, dann wer­den wir aber un­ter al­len Um­stän­den die Funk­sta­ti­on des Boo­tes ver­tei­di­gen und Peil­si­gna­le ge­ben, bis der Bom­ber über uns ist. Sind Sie da­mit ein­ver­stan­den, Leut­nant Utan?«
     
     

11.
     
    Ho­ly und der chi­ne­si­sche Kom­man­dant stan­den plötz­lich in un­se­rem Zim­mer.
    »Es wird Zeit, Dok­tor. In we­ni­gen Mi­nu­ten lan­det die Po­li­zei­ma­schi­ne.«
    »Sind Sie wahn­sin­nig? Sag­ten Sie Po­li­zei­ma­schi­ne?«
    »Na­tür­lich, Sie ha­ben sich nicht ver­hört. In dem Fahr­zeug be­fin­den sich zwei Be­am­te der Luft­po­li­zei, da­von ein Of­fi­zier. Sie wer­den uns zur Küs­te brin­gen, und wir wer­den ga­ran­tiert nicht an­ge­hal­ten wer­den. Das war der ein­zig gang­ba­re Weg, um einen so ge­such­ten Mann wie Sie si­cher zu trans­por­tie­ren.«
    Er lach­te tri­um­phie­rend. Ich at­me­te auf.
    »Ach so! Die Po­li­zis­ten sind be­sto­chen, nicht wahr?«
    »Un­ge­fähr. Sie sind uns ver­pflich­tet, da sie schon öf­ter für uns ge­ar­bei­tet ha­ben. Sie brau­chen sich kei­ne Sor­gen zu ma­chen. Die Leu­te wer­den über Sie hin­weg­se­hen, als wä­ren Sie nicht an­we­send. Ma­chen Sie sich fer­tig. Ha­ben Sie Ih­re Un­ter­la­gen sorg­fäl­tig nach­ge­se­hen? Al­les vor­han­den?«
    »Ja, ge­nau über­prüft. Es fehlt nichts.«
    Er mus­ter­te mei­ne neue Klei­dung, die mir Ho­ly be­sorgt hat­te.
    »Sehr schön. Hollak, sind Sie auch fer­tig?«
    Der Klei­ne nick­te und

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