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Zur besonderen Verwendung

Zur besonderen Verwendung

Titel: Zur besonderen Verwendung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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warf mir einen blitz­schnel­len Blick zu. Ich wuß­te, was er da­mit sa­gen woll­te.
    »Ka­pi­tän, ich muß ei­ne sehr drin­gen­de Bit­te aus­spre­chen. Ja, ich muß so­gar dar­auf be­ste­hen, daß sie er­füllt wird.«
    Er sah mich prü­fend an.
    »Ja, bit­te!«
    »Ge­ben Sie mir mei­ne Waf­fe zu­rück. Ich wer­de auf gar kei­nen Fall die­se Un­ter­kunft ver­las­sen, wenn ich nicht ei­ne Pis­to­le in der Ta­sche ha­be.«
    »Nun gut, wenn Sie dar­auf be­ste­hen«, lä­chel­te er. »Ho­ly, ge­hen Sie in mein Zim­mer und brin­gen Sie Dr. Ten­sin das Half­ter mit der GWA-Pis­to­le. Be­ei­len Sie sich.«
    Ich at­me­te auf und war froh, daß Han­ni­bal ein­warf:
    »Und ich? Er­hal­te ich mei­ne Pis­to­le nicht auch zu­rück?«
    »Un­nö­tig«, wehr­te er ab. »Es ge­nügt voll­stän­dig, wenn der Dok­tor ei­ne Waf­fe be­sitzt, zu de­ren An­wen­dung er oh­ne­hin nicht kom­men wird. Sie kön­nen sich drauf ver­las­sen, daß wir je­de Ge­fah­ren­quel­le aus­ge­schal­tet ha­ben.«
    Mi­nu­ten spä­ter trug ich wie­der mein Schul­ter­half­ter mit der ge­fähr­li­chen Ther­mo-Rak-Au­to­ma­tik. Han­ni­bal grins­te heim­lich. Ich fühl­te mich plötz­lich viel ru­hi­ger.
    Wir durch­schrit­ten ei­ni­ge Gän­ge und pas­sier­ten an­schlie­ßend einen lan­gen Stol­len, der vor dem Git­ter ei­nes großen Auf­zu­ges en­de­te.
    Das Git­ter glitt zu­rück. Als wir den hell er­leuch­te­ten Lift be­tre­ten hat­ten, wink­te mir Ho­ly noch ein­mal zu.
    Der Lift saus­te nach oben.
    Das Schie­be­git­ter öff­ne­te sich. Wir ver­lie­ßen den Korb und be­tra­ten einen klei­nen Raum, in dem nur ei­ne Leucht­röh­re brann­te. Der ein­zi­ge Ein­rich­tungs­ge­gen­stand war ein Wand­brett mit ei­nem Bild­te­le­fon.
    Im glei­chen Au­gen­blick muß­te ich mei­ne Be­herr­schung er­neut un­ter Be­weis stel­len, da ich plötz­lich vor Dr. Mor­set und dem Bio­lo­gen Dr. Fres­ko stand.
    Ich sah ihn an, als sei er mir voll­kom­men fremd. Der Chi­ne­se stell­te ihn vor:
    »Dr. Fres­ko, der Mann, den ich eben­falls von hier weg­brin­gen muß. Das ist Dr. Ten­sin.«
    »An­ge­nehm«, sag­te Fres­ko und reich­te mir sei­ne kno­chi­ge Hand. »Ich ken­ne Sie be­reits, aber ich glau­be nicht, daß Sie sich an mich er­in­nern kön­nen. Ich ha­be Sie auf dem Tisch ge­se­hen, wis­sen Sie!«
    Ich blick­te ihn äu­ßerst miß­trau­isch an. Ihn schi­en das zu er­hei­tern. Er war so groß wie ich, doch wirk­te er in­fol­ge sei­nes dür­ren Kör­pers über­mä­ßig lang.
    »Sie schei­nen nur aus Miß­trau­en zu be­ste­hen«, lach­te er amü­siert. »Warum se­hen Sie mich so prü­fend an?«
    »Weil es mir nicht ge­fällt, daß Sie auch zu­ge­gen wa­ren, als ich nicht mehr Herr über mei­ne Sin­ne war.«
    »Ach so! War aber in­ter­essant. Hat Ih­nen der Ka­pi­tän schon ge­sagt, daß wir eng zu­sam­men­ar­bei­ten wer­den?«
    »Kei­ne Ah­nung.« Ich schau­te ver­blüfft den Chi­ne­sen an, des­sen Na­me mir noch im­mer un­be­kannt war. Ich wuß­te nur, daß er den Rang ei­nes Ka­pi­täns zur See be­saß.
    »Wäh­rend der Über­fahrt ha­ben wir ge­nü­gend Zeit für ei­ne Un­ter­hal­tung«, mein­te er. »Wie weit sind wir, Dr. Mor­set?«
    »Die Ma­schi­ne muß je­den Au­gen­blick lan­den«, er­wi­der­te der Arzt auf­ge­regt. »Ten­sin, wie füh­len Sie sich? Al­les wie­der okay?«
    »Es geht. An­ge­nehm war es nicht. Kom­men Sie auch mit?«
    »Nein, nur Sie, Fres­ko und Hollak. Das ge­nügt voll­kom­men. Mei­ne Auf­ga­ben hal­ten mich in den Staa­ten fest.«
    »Sind Sie Phy­si­ker, Fres­ko?« frag­te ich.
    Er schüt­tel­te den Kopf, füg­te aber nichts mehr hin­zu, da in dem Au­gen­blick das Vi­si­phon summ­te. Auf der Bild­flä­che er­schi­en das Ge­sicht ei­nes weiß­ge­klei­de­ten Man­nes. Kur­ze Wor­te klan­gen auf.
    Mor­set schal­te­te ab und dräng­te uns.
    »Kom­men Sie. Die Po­li­zei­ma­schi­ne nä­hert sich schon. Sie sind pünkt­lich.«
    »Ist das auch die rich­ti­ge?« frag­te ich zwei­felnd. Mei­ne Hand nä­her­te sich der of­fe­nen Ja­cke.
    »Er hat schon wie­der die Hand an der Waf­fe«, nör­gel­te Fres­ko. »Das ist die rich­ti­ge Ma­schi­ne, ver­las­sen Sie sich dar­auf.«
    »Kei­ne Dumm­hei­ten,

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