Zur besonderen Verwendung
warf mir einen blitzschnellen Blick zu. Ich wußte, was er damit sagen wollte.
»Kapitän, ich muß eine sehr dringende Bitte aussprechen. Ja, ich muß sogar darauf bestehen, daß sie erfüllt wird.«
Er sah mich prüfend an.
»Ja, bitte!«
»Geben Sie mir meine Waffe zurück. Ich werde auf gar keinen Fall diese Unterkunft verlassen, wenn ich nicht eine Pistole in der Tasche habe.«
»Nun gut, wenn Sie darauf bestehen«, lächelte er. »Holy, gehen Sie in mein Zimmer und bringen Sie Dr. Tensin das Halfter mit der GWA-Pistole. Beeilen Sie sich.«
Ich atmete auf und war froh, daß Hannibal einwarf:
»Und ich? Erhalte ich meine Pistole nicht auch zurück?«
»Unnötig«, wehrte er ab. »Es genügt vollständig, wenn der Doktor eine Waffe besitzt, zu deren Anwendung er ohnehin nicht kommen wird. Sie können sich drauf verlassen, daß wir jede Gefahrenquelle ausgeschaltet haben.«
Minuten später trug ich wieder mein Schulterhalfter mit der gefährlichen Thermo-Rak-Automatik. Hannibal grinste heimlich. Ich fühlte mich plötzlich viel ruhiger.
Wir durchschritten einige Gänge und passierten anschließend einen langen Stollen, der vor dem Gitter eines großen Aufzuges endete.
Das Gitter glitt zurück. Als wir den hell erleuchteten Lift betreten hatten, winkte mir Holy noch einmal zu.
Der Lift sauste nach oben.
Das Schiebegitter öffnete sich. Wir verließen den Korb und betraten einen kleinen Raum, in dem nur eine Leuchtröhre brannte. Der einzige Einrichtungsgegenstand war ein Wandbrett mit einem Bildtelefon.
Im gleichen Augenblick mußte ich meine Beherrschung erneut unter Beweis stellen, da ich plötzlich vor Dr. Morset und dem Biologen Dr. Fresko stand.
Ich sah ihn an, als sei er mir vollkommen fremd. Der Chinese stellte ihn vor:
»Dr. Fresko, der Mann, den ich ebenfalls von hier wegbringen muß. Das ist Dr. Tensin.«
»Angenehm«, sagte Fresko und reichte mir seine knochige Hand. »Ich kenne Sie bereits, aber ich glaube nicht, daß Sie sich an mich erinnern können. Ich habe Sie auf dem Tisch gesehen, wissen Sie!«
Ich blickte ihn äußerst mißtrauisch an. Ihn schien das zu erheitern. Er war so groß wie ich, doch wirkte er infolge seines dürren Körpers übermäßig lang.
»Sie scheinen nur aus Mißtrauen zu bestehen«, lachte er amüsiert. »Warum sehen Sie mich so prüfend an?«
»Weil es mir nicht gefällt, daß Sie auch zugegen waren, als ich nicht mehr Herr über meine Sinne war.«
»Ach so! War aber interessant. Hat Ihnen der Kapitän schon gesagt, daß wir eng zusammenarbeiten werden?«
»Keine Ahnung.« Ich schaute verblüfft den Chinesen an, dessen Name mir noch immer unbekannt war. Ich wußte nur, daß er den Rang eines Kapitäns zur See besaß.
»Während der Überfahrt haben wir genügend Zeit für eine Unterhaltung«, meinte er. »Wie weit sind wir, Dr. Morset?«
»Die Maschine muß jeden Augenblick landen«, erwiderte der Arzt aufgeregt. »Tensin, wie fühlen Sie sich? Alles wieder okay?«
»Es geht. Angenehm war es nicht. Kommen Sie auch mit?«
»Nein, nur Sie, Fresko und Hollak. Das genügt vollkommen. Meine Aufgaben halten mich in den Staaten fest.«
»Sind Sie Physiker, Fresko?« fragte ich.
Er schüttelte den Kopf, fügte aber nichts mehr hinzu, da in dem Augenblick das Visiphon summte. Auf der Bildfläche erschien das Gesicht eines weißgekleideten Mannes. Kurze Worte klangen auf.
Morset schaltete ab und drängte uns.
»Kommen Sie. Die Polizeimaschine nähert sich schon. Sie sind pünktlich.«
»Ist das auch die richtige?« fragte ich zweifelnd. Meine Hand näherte sich der offenen Jacke.
»Er hat schon wieder die Hand an der Waffe«, nörgelte Fresko. »Das ist die richtige Maschine, verlassen Sie sich darauf.«
»Keine Dummheiten,
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