Zur Hoelle mit den Vampiren!
zog mit aller Kraft an dem verfluchten Nachthemd. Es wirkte, denn das Nachthemd löste sich. Das Problem war nur, das ich mit beiden Händen den Stoff umklammert hielt, also fiel ich das letzte Stück hinunter und kam auf dem harten Boden auf. Soviel zu meinem logischen Denken. Geduld ist halt noch nie mein Ding gewesen.
Wenigstens hatte ich es geschafft. Ich klopfte mir den Dreck vom Nachthemd und entdeckte dabei das riesige Loch. Schicksal! Da ich nur dieses Nachthemd zur Verfügung hatte, blieb mir nichts anderes über, als es anzubehalten. Bald wurde es eh dunkel, denn nur noch die letzten Sonnenstrahlen erhellten den Himmel. Eigentlich mochte ich die Sonne, doch die Sonnenstrahlen die jetzt meine Haut berührten, fühlten sich ein wenig unangenehm an. Komisch. Aber darauf konnte ich mich jetzt nicht auch noch konzentrieren, sondern eher darauf, dass ich hier wegkam. Am besten ich würde immer weiter geradeaus laufen, bis ich eine Straße sehen würde. Ich könnte natürlich auch einfach um die Villa rum laufen, schließlich war da ja eine Straße, aber die Angst, erwischt zu werden, hinderte mich daran.
Vor mir erstreckte sich eine große Wiese, die mit kleinen Blumen bewachsen war. Um diese Villa für immer hinter mir zu lassen, rannte ich so schnell ich konnte. Wie beim ersten Mal genoss ich den Wind, der mir die Haare aus dem Gesicht wehte. Seufzend schloss ich kurz die Augen und als ich sie wieder öffnete, blieb ich erstaunt stehen.
Vor mir sah ich eine breite Steinbrücke, die einen Fluss überspannte und auf dieser Brücke stand ein Mann. Er hatte einen Stock in der Hand oder nein, das war kein Stock…das war ein Pflock. Langsam näherte ich mich ihm und bemerkt, dass er den Pflock oder was das auch immer sein sollte, in die Luft hob und…ach du scheiße wollte der sich umbringen?!
„Stopp!“, schrie ich und hielt mir gleich darauf den Mund zu. Warum konnte ich nicht einmal meinen verdammten Mund halten. Jetzt war es eh zu spät also lief ich auf den Mann zu. Sein Blick richtete sich auf mich und ich bekam auf meinem gesamten Körper Gänsehaut. Man war der gruselig!
„Du hast nicht zufällig vor Selbstmord zu begehen…oder?“ Ganz toll gemacht, so fängt jeder „normale“ Mensch ein Gespräch mit einem Irren an. Nein ein „NORMALER“ Mensch würde schreiend davon laufen! „Wenn ich ehrlich sein soll…ja ich bin gerade dabei mich selbst umzubringen.“ Entsetzt starrte ich den Mann an.
„Eh…“ Das war alles was mir dazu einfiel?! „Und warum willst du dich umbringen, wenn ich fragen darf?“ Immer die Ruhe bewahren, dachte ich. „Ich bring mich um weil ich nicht mehr leben will.“ WOW, so weit war ich auch schon. „Ja aber WARUM willst du nicht mehr leben?!“ Oh man der Typ war echt anstrengend. Er kam ein Schritt näher und ich wich ein Schritt zurück. Ein schwaches Lächeln zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. Ich musste zugeben, dass er für einen Irren unglaublich gut aussah. Vielleicht ein wenig mager aber sonst… „Gib mir einen Grund warum ich Leben sollte.“ Mit schrägem Blick tastete er mich förmlich mit seinen Augen ab. „Hey! “ Schnell schlang ich mir die Arme um meinen leicht bekleideten Körper. Wütend starrte ich ihn an. „Was denn?“ Mit unschuldigem Blick sah er mich an.
„Also zum Thema zurück. Du hast meine Frage nicht beantwortet.“ Er seufzte und ließ den Kopf hängen. Dann setzte er sich zu meiner Überraschung auf den Boden. Ich stand immer noch am Ansatz der Brücke. Scheiß Höhenangst! Noch nicht einmal auf eine Brücke konnte ich, ohne Angst zu bekommen. „Um deine Frage zu beantworten: Wenn man so alt ist wie ich, wird man langsam müde.“ Wollte der mich verarschen?„Du bist doch erst um die 20 Jahre alt!“
Sein lautes Lachen was darauf folgte machte mich wütend. „Schätzchen ich bin weitaus älter, glaub mir. Du bist wohl noch nicht lange einer von uns.“ „Na super jetzt fängst du auch noch damit an. Was soll ich denn eurer Meinung nach sein?“ Er zog seine linke Augenbraue überrascht nach oben. „Hat dir das keiner gesagt?“ „Was gesagt?!“ Er seufzte und das machte mich nur noch wütender. Wenn er es mir nicht bald erklärte, würde ich ihm die Arbeit abnehmen und ihn selbst umbringen! „Du bist ein Vampir.“
Jetzt war ich es, die lachen musste. Ich wischte mir die Lachtränen aus dem Gesicht. „Ja klar und meine Oma ist ein Werwolf.“ Mit zusammengekniffenen Augen starrte er mich an. „Das war kein Witz.“
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