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Zur Kasse, Schnaeppchen

Titel: Zur Kasse, Schnaeppchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Willy Schneider
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zwei Drittel seines Werbebudgets für diese Art von Werbung aus. Können Sie schätzen, wie viele Prospekte jede Woche in Deutschland verteilt werden? Es sind rund 400 Millionen Stück, was aufs Jahr
gerechnet die unglaubliche Zahl von 20 Milliarden Stück macht. Nicht eingerechnet sind die Prospekte, die nicht verteilt werden, sondern die wir, zum Beispiel bei den Discountern, nur im Laden selbst mitnehmen können.

    Das Wichtigste am Prospekt ist das Deckblatt. Das Deckblatt muss uns Lust machen, das Prospekt durchzublättern. Wenn das nicht der Fall ist, wird das Prospekt zur Seite gelegt. Und trotz des schlechten Images wirken Prospekte und Handzettel auf uns Kunden gar nicht mal so schlecht: Über die Hälfte der Kunden sagt, dass sie Produkte wegen einer Prospektwerbung gekauft haben, und noch etwas mehr Kunden stufen Prospekte als eine glaubwürdige Informationsquelle ein. So hat es das Horizont-Kommunikationsbarometer im Jahr 2000 ermittelt.
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    Aber die werbenden Unternehmen müssen auch aufpassen: Manche Kunden reagieren auf allzu eindringliche Werbung mit Reaktanz. Mit diesem Fremdwort bezeichnet der Marketingexperte ein Verhalten des Kunden, der nun gerade das Gegenteil dessen macht, was das Handelsunternehmen erreichen wollte. Reaktanz ist also »jetzt erst recht nicht!«. Mit einem Experiment konnte die Reaktanz der Kunden gut nachgewiesen werden: Versuchsteilnehmer bekamen einen Geldbetrag, um einkaufen zu gehen. Kunden, die nichts weiter gesagt bekamen, kauften zu einem Viertel eine bestimmte Brotsorte. Bei den Kunden, denen dezent empfohlen worden war,
ein bestimmtes Brot zu kaufen, hatten sieben von zehn das Brot im Einkaufswagen. Bei den Kunden, die sehr eindringlich darauf hingewiesen worden waren, dass sie das bestimmte Brot kaufen sollten, kaufte nur jeder zweite das Brot.
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    Prospekte und Handzettel sind das wichtigste Werbemedium für den Handel. Viele Kunden achten auf sie.

Auswege aus der Werbeendlosschleife
    Wahrscheinlich machen Sie es so wie die meisten Verbraucher, die von der Werbeflut genervt sind: Sie greifen zum vermeintlich einfachsten Mittel und wählen Ablage P wie Papierkorb. Doch so kommen Sie nie aus der Werbeendlosschleife heraus. Wie Sie sich unerwünschte Werbung systematisch und für immer vom Hals schaffen, vermitteln wir Ihnen auf den folgenden Seiten: 8
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    Bringen Sie zunächst einen Aufkleber »Bitte keine Werbung« an Ihrem Briefkasten an. Dann sind Sie in Zukunft zunächst einmal alle Werbesendungen, die nicht persönlich an Sie adressiert sind, los. Hierzu zählen Prospekte und Handzettel, nicht aber kostenlose Anzeigenblätter. Denn diese haben einen sogenannten redaktionellen Teil und fallen demnach nicht unter Werbung. Deshalb raten Verbraucherschützer dazu, einen Zusatz anzubringen mit dem Hinweis »Bitte keine regionalen Wochenblätter« oder noch besser »Bitte keinen Einwurf von Wochenblatt XY«. Einziger Nachteil: Dafür gibt es keine vorgedruckten Aufkleber, Sie müssen diesen selbst erstellen. Ihrer künstlerischen Fantasie sind also keine Grenzen gesetzt.

Machen Sie es wie Robinson Crusoe!
    Wenn Sie von unerwünschter Werbung - sei es per Post, Fax, Telefon, SMS oder E-Mail - gänzlich die Nase voll haben, dann machen Sie es wie Robinson Crusoe: Ziehen Sie sich auf eine einsame (also werbefreie) Insel zurück. Doch langsam: Um sich vor unerwünschter Werbung zu schützen, müssen Sie nicht unbedingt Schiffbruch erleiden, sondern sich nur kostenlos in die sogenannte Robinsonliste
aufnehmen lassen. Den entsprechenden Aufnahmeantrag finden Sie auf der Homepage des Deutschen Dialogmarketing-Verbandes in Wiesbaden: www.ichhabediewahl.de
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    Die Robinsonliste gibt es seit 1971 und wird von den Branchenverbänden der Direktmarketing treibenden Unternehmen sowie des Verbraucherschutzes geführt. Die in diesen Branchenverbänden organisierten Unternehmen verpflichten sich, dem Wunsch der registrierten Verbraucher nach Werbefreiheit nachzukommen und in keiner Form kommerziell Kontakt zu ihnen aufzunehmen. Seriöse Unternehmen gleichen ihre Datenbestände immer wieder mit den Robinsonlisten ab, um darüber informiert zu sein, welche Verbraucher nicht mehr beworben werden möchten. Aber eben nur seriöse Unternehmen.
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    Wenn Sie sich auf der Robinsonliste registrieren lassen wollen, haben Sie die Qual der Wahl: Sie können entweder die Rubrik »keine

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