Werbung« ankreuzen. Oder Sie wählen aus 13 verschiedenen Kategorien diejenigen Produkt- und Themenkreise aus, über die Sie in Zukunft keinesfalls mehr informiert werden wollen. Dies ist nützlich, falls Sie zwar keine Werbebriefe von Reiseunternehmen und Lottogesellschaften haben möchten, aber an Werbung für Bücher, Musik und Mode weiterhin interessiert sind.
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Der Eintrag in die DDV-Robinsonliste ist für Verbraucher kostenlos. Achtung: Es gab in der Vergangenheit Betrüger, die unter Verwendung des DDV-Antragformulars Verbrauchern Gebühren in Rechnung gestellt haben. Der DDV ist dagegen gerichtlich vorgegangen. Sollte Ihnen jemand die Eintragung in die DDV-Robinsonliste in Rechnung stellen, informieren Sie bitte die DDV-Geschäftsstelle (
[email protected]).
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Dass die werbetreibenden Unternehmen die Robinsonliste nicht ganz freiwillig eingerichtet haben, sondern mit dieser Selbstbeschränkung vermeiden wollten, dass der Gesetzgeber noch strengere Regelungen einführte, können Sie schon am Namen erkennen. Der Name »Robinsonliste« wurde in Anlehnung an die Geschichte der von Daniel Defoe geschaffenen Romanfigur des Robinson Crusoe gewählt, der viele Jahre ohne Verbindung zur AuÃenwelt einsam auf einer abgelegenen Insel verbrachte. Und der Name soll
suggerieren, dass es Ihnen genauso gehen wird, wenn Sie in Zukunft keine Werbung mehr erhalten: Sie werden abgeschnitten von der Umwelt in Ihren vier Wänden dahindarben.
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Die Robinsonliste verschafft Ihnen die Möglichkeit, viel Werbepost zu verhindern. Dabei können Sie aber gleichzeitig auch Einfluss darauf nehmen, welche Werbung Sie weiterhin erhalten wollen.
Wie kommen Unternehmen überhaupt an Ihre Daten?
Das Geschäft mit Adress- und Bankdaten brummt nach Ansicht des Chaos Computer Clubs (CCC) wie nie zuvor. Nach Schätzungen der Hamburger Computerspezialisten gibt es etwa 60 Millionen Adressen in Deutschland. Und bis auf einen kleinen Teil dürften alle auf dem Markt sein. Eine Teilnahme an einem Gewinnspiel, eine Katalogbestellung oder ein Vertragsabschluss und einige Angaben über Wohnort, Geschlecht und Alter - und schon sind Sie mittendrin im Strudel des Adresshandels. Und ab jetzt handeln diverse Adressbroker mit Ihren Datensätzen. 9
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Informationen über Alter, Ausbildung und Beruf, Kaufkraft, Hobbys und Interessen werden auf unterschiedliche Weise gewonnen. Vor allem Preisausschreiben, Kunden- und Haushaltsbefragungen sowie ähnliche Aktionen dienen oft nur einem einzigen Zweck: wirtschaftlich nutzbare Daten der Teilnehmer zu gewinnen. Auch Kundenbindungsprogramme und Rabattsysteme haben häufig nur dieses Ziel. Als weitere Adressquellen dienen Branchen- und Adressbücher, wobei die meisten dieser Bücher auch elektronisch verfügbar sind. Ebenso interessant sind Listen von Teilnehmern an Kongressen und ähnlichen Veranstaltungen.
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Sind Ihnen in den groÃen Hauptbahnhöfen schon mal die schicken Luxuskarossen aufgefallen? Mal ist es ein Sportwagen von Mercedes, mal ein Cabrio von Audi oder andere teure Schlitten, die dort blitzblank poliert in den Bahnhofshallen stehen. Und Sie können es gewinnen! Was Sie dafür tun müssen? Nichts, auÃer dass Sie eine Karte mit Ihrer Adresse durch das wenig geöffnete Wagenfenster ins Innere werfen. Und nun ahnen Sie bereits,
worum es geht: Sinn und Zweck ist einzig und allein, an »frische« Adressen zu kommen. Der Adresshändler, der so die Adressen sammelt, verdient Geld damit, denn im Gegensatz zu Adressen aus Telefonbüchern oder anderen Listen steht hier fest, dass es den Kunden wirklich gibt. Wenn Sie an dem »Gewinnspiel« teilnehmen, ist übrigens Ihr Geburtstag Ihre »Glücksnummer«, die Sie auf der Karte eintragen müssen - und schon weià der Adresshändler auch, wie alt Sie sind. Und dann müssen Sie die Gewinnkarte auch unterschreiben, damit der Gewinn auch wirklich an Sie ausgegeben werden kann, wenn Sie gezogen werden. Und ganz nebenbei haben Sie auch folgenden kleingedruckten Passus unterschrieben: »Ja, ich wünsche mir telefonisch oder schriftlich weitere Informationen rund um die Themen Lifestyle, Medien, Urlaub ⦠Dies bestätige ich mit meiner Unterschrift.«
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Zahlreiche Werbende greifen darüber hinaus auf Adressbestände anderer Unternehmen zurück. Denn diese machen gewissermaÃen als Nebenprodukt ihre Kunden- oder