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Zur Kasse, Schnaeppchen

Titel: Zur Kasse, Schnaeppchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Willy Schneider
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12 Deshalb lies er sich im Jahr 1951 einen Einkaufswagen mit festem Drahtkorb patentieren. Dieser Urtyp des germanischen Einkaufswagens wurde seither immer wieder aktuellen Entwicklungen angepasst und in seiner Variantenvielfalt erweitert, aber nie wesentlich verändert. Der hierbei verwendete Drahtkorb bietet zwei wesentliche Vorteile: Er spart nicht nur Material bei der Herstellung, sondern ermöglicht es dem Kassenpersonal auch, den Inhalt des Einkaufswagens ganz einsehen zu können.
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    Der Wanzl-Einkaufswagen entwickelte sich zu einem Exportschlager und eroberte die Welt. Heute ist Wanzl der weltweit größte Hersteller von Einkaufswagen. Von den rund 50 Mio. Einkaufswagen, die durch die Handelsunternehmen rund um den Globus chauffiert werden, kann Wanzl von sich behaupten, knapp die Hälfte produziert zu haben. Und jedes Jahr kommen 2 Mio. neue hinzu. Das Korbvolumen variiert zwischen 22 l für den schnellen Einkauf im Drogeriemarkt und 315 l für schwere Lasten, die dem Kunden etwa im Baumarkt das Leben leichter machen sollen.

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    Im Laufe der Jahre wurde der Einkaufswagen mittels diverser Zusatzausstattungen aufgerüstet: ein Bodenrost unter dem Korb als Ablagefläche für Getränkekartons, Toilettenpapier oder Windeln; eine Schlaufe vorne für die Tragetasche; ein Zusatzbrett für die Bierkiste, damit auch der Mann gerne einkaufen geht; ein Kindersitz oder eine Babyschale, um das Einkaufen mit kleinen Kindern zu vereinfachen und den Eltern mehr Spielraum zum Einkaufen zu verschaffen. Mittlerweile stellt Wanzl rund 100 verschiedene Einkaufswagentypen her. Für jeden Einkauf, ob für Lebensmittel, Getränkekisten, Baumarktartikel, Gartenbedarf oder anderes, steht immer eine komfortable Transporthilfe in Form eines entsprechenden Einkaufswagens zur Verfügung. Selbst die Porsche-Fahrerin im feinen Kostüm kann ihre luxuriösen Kosmetikartikel in einem Einkaufswagen chauffieren.

Das Leben eines Einkaufswagens
    Für die Herstellung eines Einkaufswagens werden nur 12 Minuten reine Produktionszeit und rund 90 m Draht benötigt. Im Vergleich mit uns Menschen ist das Leben eines Einkaufswagens kurz, intensiv und manchmal auch gefährlich. Die rollende Transporthilfe legt im Laufe ihres Lebens die Strecke von der Erde bis zum Mond zurück und findet nach durchschnittlich acht Jahren ihr Ende in der Stahlschmelze. Die Recyclingquote beträgt beachtliche 72,2%.
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    Im Laufe der Zeit wurden immer mehr Einkaufswagen gekidnappt und ihren Eigentümern nicht mehr zurückgebracht. Deshalb sahen sich die Supermarktbetreiber gezwungen, Schüler zu engagieren, welche die Einkaufswagen in der Umgebung der Märkte einsammelten und an ihren Bestimmungsort zurückbrachten.
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    Doch auch jetzt kehrten unzählige Einkaufswagen nicht mehr in den Supermarkt zurück, sondern wurden als Grill oder modisches Möbelstück zweckentfremdet, fanden ihre Bestimmung als Abfall in der Landschaft, in Flüssen und Seen oder wurden Opfer von Vandalismus. Deshalb versuchte man, durch Einbehalt eines Geldbetrages als Pfand den Kunden dazu zu bewegen, den Wagen selbst wieder zurückzubringen. Schließlich führte man das Münzsystem im Zusammenspiel mit der Sperrkette ein. Das Pfand
soll die Kunden dazu bewegen, ihren Einkaufswagen zurückzubringen. Die allgegenwärtigen Einkaufschips, mit denen man das Pfandschloss ebenfalls aufsperren kann und die beliebte Werbegeschenke sind, haben die Absicht der Handelsunternehmen aber unterlaufen. Diese Chips sind dünner als offizielle Münzen, da es gesetzlich verboten ist, Chips mit gleichem Durchmesser und gleicher Dicke wie Münzen herzustellen und zu vertreiben.

Immer ein bisschen zu groß
    Heute gehört der Einkaufswagen zum Standardrepertoire eines jeden Supermarktes - auf Wunsch auch mit Kindersitz und Extraablage. Hierzulande sind es zwischen 80 bis 120 Einkaufswagen je Markt, zu Weihnachten und Ostern ein paar mehr. Der Konsument bringt es auf durchschnittlich 50 Stunden, in denen er einen Einkaufswagen vor sich herschiebt. Interessanterweise sind die Einkaufswagen auf der Welt unterschiedlich groß. In Nordeuropa sind sie größer als in Deutschland, in Südeuropa hingegen kleiner. In den USA gibt es mit 400 l Volumen die größten Einkaufswagen der Welt, und die Japaner kommen mit den kleinsten Wägelchen zurecht.
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    Die unterschiedlichen Größen dürften sich auf zwei

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