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Zur Kasse, Schnaeppchen

Titel: Zur Kasse, Schnaeppchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Willy Schneider
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Gründe zurückführen lassen: Je häufiger eine Nation einkauft, desto kleiner können die Einkaufswagen dort sein. Und je teurer die Grundstückspreise und je kleiner demnach die Geschäfte sowie ihre Flächen sind, desto schnittiger müssen die Einkaufshilfen sein. Aber trotz der Größenunterschiede haben alle Einkaufswagen auf der Welt eines gemeinsam: Sie sind im Laufe der Zeit immer größer geworden.
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    Die gähnende Leere eines großen Einkaufswagens setzt uns unterbewusst unter Kaufdruck. Der Durchschnittseinkauf von zehn Artikeln sieht in den großen Behältnissen viel zu klein aus; uns beschleicht das Gefühl, dass da doch noch etwas fehlen muss, und so fühlen wir uns animiert, den Wagen weiter zu füllen. Zu groß dürfen die Einkaufswagen aber auch nicht sein: Hat der Kunde das Gefühl, dass er diesen riesengroßen Einkaufswagen sowieso nicht voll bekommt, stoppt er das Einkaufen. Außerdem muss er
den Einkaufswagen bequem und ohne Kollision mit entgegenkommenden oder parkenden Fahrzeugen durch die Einkaufsschluchten manövrieren. Es braucht also die ideale Größe, die abhängig von der Größe des Supermarktes und des Sortiments ist. Deshalb gibt es in Handelsunternehmen unterschiedlicher Größe auch unterschiedlich große Einkaufswagen, die aber alle eines gemeinsam haben: Sie sind immer ein bisschen größer als nötig.
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    Zusätzlich ist die Grundfläche eines jeden Einkaufswagens angeschrägt und fällt zum Kunden hin ab. So rollen einige Produkte in Richtung des schiebenden Kunden und damit aus seinem Blickfeld. Und weil sie auch noch etwas tiefer liegen, sieht der Einkaufswagen weniger gefüllt aus.
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    Große Einkaufswagen mit schrägem Boden verleiten dazu, mehr einzukaufen, weil sie das Eingekaufte weniger erscheinen lassen.

Oberstes Gebot: Bequemlichkeit
    Aber damit ist die Raffinesse heutiger Einkaufswagen noch nicht am Ende: Die Rollen moderner Einkaufswagen sind so konstruiert, dass sich der Einkaufswagen umso einfacher schieben und manövrieren lässt, je voller der Warenkorb gefüllt ist. Wir Kunden nehmen das unterbewusst war und laden viele Sachen in den Einkaufswagen, damit wir leichter schieben können. 13
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    Aber nicht nur die Tatsache, dass wir mehr einkaufen können, spricht für große Einkaufswagen. Auch dass wir mit den großen Einkaufswagen in den engen Gängen immer langsamer werden, kommt den Supermarktbetreibern entgegen: Denn je langsamer wir sind, desto eher erblicken wir weitere Produkte, die wir dann schnell in unseren Einkaufswagen wandern lassen.

Was sollen die Nummern in den Einkaufswagen?
    Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass bei manchen Lebensmittelketten eine Nummer auf dem Boden des Einkaufswagens eingraviert ist? Haben Sie eine Ahnung, was die Nummer zu bedeuten
hat? Nein, die Nummer ist nicht Folge einer neuen EU-Richtlinie, die eine Kennzeichnungspflicht für Einkaufswagen vorsieht. Die auf dem Boden eingestanzte Nummer hat nichts mit dem Einkaufswagen als solchem zu tun, sondern soll Kundendiebstähle verhindern. Bevor der Mitarbeiter an der Kasse den Einkauf abkassieren kann, muss er die Nummer des Einkaufswagens eingeben. Dadurch wird er auf jeden Fall alle Artikel wahrnehmen und abkassieren, die auf dem Boden des Einkaufswagens liegen. Auch der teure kanadische Wildlachs, der in seiner flachen Packung unter dem Sack Kartoffeln liegt, wird so nicht vergessen. Das verhindert absichtliche und unabsichtliche Kundendiebstähle.

Zukunftsmusik schon heute
    Der Einkaufswagen ist noch lange nicht am Ende seiner Entwicklung angelangt. In den Filialen des Lebensmittelhändlers Wakefern gibt es Einkaufswagen, die über ein Funknetzwerk auf den Zentimeter genau bestimmen, welche Wege der Kunde geht und vor welchem Regal er wie lange stehen bleibt. So ist nicht nur eine genaue Analyse der Kundenwege möglich, sondern auch die richtige Werbung zu richtigen Zeit: Denn ein Display am Einkaufswagen zeigt vor dem jeweiligen Regal die passenden Werbespots. Einzige Schwäche: Falls der Kunde seinen Einkaufswagen parkt und ohne ihn den Weg zur Ware zurücklegt, wird das System hinters Licht geführt.
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    Auch in einem Ingolstädter Supermarkt hat die Zukunft schon begonnen. Am Griff des Einkaufswagens befindet sich ein Kasten mit einem großen Knopf. Drückt der Kunde den Button, wird er mit einem Mitarbeiter an der

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