Zur Leidenschaft verfuehrt
zweifellos ein Mann, der wusste, was sich eine Frau am meisten wünschte … ein Mann, der einer Frau ungeahnte Lust schenken konnte … Das Ziehen in ihrem Unterleib verwandelte sich in ein Kribbeln, das sich zwischen ihren Beinen ausbreitete und bald so stark wurde, dass Charley der Atem stockte. Sie musste ihre gesamte Willenskraft aufbieten, um sich der Flut aus Verlangen entgegenzustemmen, die da auf sie zurollte. Dieser emotional aufgewühlte Zustand, musste etwas mit Italien zu tun haben. Mit Italien und damit, dass sie den Städten mit ihren wunderbaren Kunstschätzen, die sie schon lange besuchen wollte, so nah war – und ganz bestimmt nichts mit Raphael. Das konnte einfach nicht sein.
3. KAPITEL
Durch die geöffneten Balkontüren kamen Wärme, Sonnenschein und ein verlockend fremder Duft ins Zimmer. Charley, die vor ein paar Minuten von dem Hausmädchen durch ein diskretes Klopfen an der Tür geweckt worden war, räkelte sich genüsslich in den wundervollsten Laken, die ihren Körper je berührt hatten. Und geschlafen hatte sie trotz aller Aufregungen des vergangenen Tages tief und fest.
Als Charley gestern Abend von Anna in die Gästesuite begleitet worden war, hatte sie sich ziemlich unbehaglich gefühlt, aber für das Hausmädchen schien ihr Aufenthalt so selbstverständlich, dass sie ihre Befangenheit rasch vergaß. Anna hatte ihr ein leichtes Abendessen gebracht und beim Weggehen angekündigt, das Frühstück morgen ebenfalls aufs Zimmer zu bringen, weil „der Herr Graf“, wie sie sich ausdrückte, die Angewohnheit habe, sehr zeitig zu frühstücken.
Charley war natürlich froh, dass es ihr erspart blieb, mit Raphael zu frühstücken. Und es hatte absolut nichts mit ihm zu tun, dass sie jetzt aufstand, um auf den Balkon zu gehen, von wo aus man den Blick über die Weinberge schweifen lassen konnte. Sie nahm ihr elastisches Haarband vom Nachttisch und streifte es sich übers Handgelenk, bevor sie mit bloßen Füßen und nur mit ihrem leichten weißen Shorty bekleidet – ein Weihnachtsgeschenk von den Zwillingen – nach draußen tappte.
Die warmen Sonnenstrahlen fühlten sich herrlich an auf der Haut. Charley schloss die Augen und hob ihr Gesicht der Sonne entgegen. Als plötzlich Raphaels Stimme an ihr Ohr drang, erstarrte sie und riss die Augen wieder auf. Genau in diesem Moment kam Raphael in Begleitung eines anderen Mannes um die Ecke. Die Männer, die beide Chinos und kurzärmlige Hemden trugen, waren in eine angeregte Unterhaltung vertieft. Wenig später blieben sie stehen und verabschiedeten sich mit einem Händedruck. Doch selbst jetzt gelang es Charley immer noch nicht, ihren Blick von Raphael loszureißen. Das leuchtende Blau seines Leinenhemds betonte den Bronzeton seiner Haut. Ein Sonnenstrahl glitt über seinen Nacken und seinen Hals. Der Anblick erweckte in Charly den Wunsch, mit der Hand darüber zu fahren, bis zu der Stelle, wo unter der olivfarbenen Haut die Schlagader pochte. Um seine Lebenskraft zu spüren. Und plötzlich wünschte sie sich den Mut, in aller Freiheit und ohne Hemmungen den Körper dieses Mannes zu erforschen. Der Wunsch wurde so stark, dass sie ihre Hände zu Fäusten ballte.
Ihre Brustwarzen verhärteten sich unter dem dünnen Baumwollstoff ihres Tops. Charley bemerkte es und zuckte zusammen. Als dabei ihre sensibilisierten Knospen den Stoff streiften, wurde ihr Kopf von einer beunruhigenden Bilderflut überschwemmt, die weit schlimmere Auswirkungen auf sie hatte als alles andere. Charley begann sich auszumalen, wie sich braun gebrannte, sehnige Männerhände auf ihre Brüste legten und begannen, ihre aufgerichteten Spitzen zu reiben, was unvorstellbar köstliche Empfindungen in ihr auslöste, sodass sie sich nach noch mehr Intimität sehnte. Unbewusst machte sie einen Schritt nach vorn und holte erschrocken Luft, als sie gegen das Balkongeländer prallte.
Raphael. Er schaute zu ihr hinauf. Jetzt war es zu spät, zurückzuweichen. Er hatte sie bereits entdeckt, und natürlich war ihm klar, dass sie ihn ebenfalls gesehen hatte. Erst in diesem Moment wurde ihr bewusst, dass sie praktisch aus dem Bett kam, bekleidet nur mit ihrem dünnen Shorty, mit zerzausten offen auf die Schultern fallenden Haaren. In der Absicht, wenigstens auf ihrem Kopf für Ordnung zu sorgen, zog sie sich das Haarband vom Handgelenk, aber es entglitt ihr und fiel durch die Gitterstäbe des Balkons Raphael direkt vor die Füße.
Als er sich danach bückte, beobachtete Charley, wie sich
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