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Zur Leidenschaft verfuehrt

Zur Leidenschaft verfuehrt

Titel: Zur Leidenschaft verfuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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Seite und fragte schroff: „Können wir los?“
    Charley nickte. Während sie ihm nach draußen zu seinem Ferrari folgte, rätselte sie, was wohl sein Blick zu bedeuten gehabt haben mochte.
    In der Nacht hatte es geregnet. Die warme Morgenluft war erfüllt vom Duft feuchter Erde und jungem Grün, nach neuem Leben, das sich nach der Dunkelheit eines langen Winters Bahn brach.
    Der Sportwagen legte in Windeseile die Strecke nach Florenz zurück.
    „Wir fahren zuerst in meine Wohnung. Dort können Sie Ihre Sachen abstellen und sich ein bisschen frisch machen, wenn Sie möchten“, kündigte Raphael an.
    Charleys Herz machte einen gewaltigen Satz. Weil sie ihrer Stimme nicht traute, zog sie es vor, zu schweigen, aber was hätte sie auch sagen sollen? Ich will nicht in Ihrem Apartment übernachten, weil ich Sie begehre und fürchte, dass ich mich verraten könnte? Wohl kaum.
    Raphaels Stimme unterbrach ihren Gedankengang. „Volpari und der Landschaftsarchitekt Riccardi bringen heute Abend ihre Ehefrauen mit.“ Wieder traf Charley ein langer abschätzender Blick. Es war ihr unangenehm, aber sie sagte nichts.
    Nachdem sie bei Florenz von der Autobahn abgefahren waren, folgten sie dem Arno. Raphael spielte Fremdenführer, indem er erklärte: „Zu Ihrer Linken können Sie die Ponte Vecchio sehen, das ist die älteste Brücke von Florenz, und dahinter liegt die Ponte alle Grazia.“
    Beim Gedanken an die Historie, die da vor ihr lag wie ein kostbarer Schatz, wurde es Charley fast schwindlig. Mittlerweile lenkte Raphael den Ferrari durch ein Gewirr enger Straßen, die mit imposanten alten Gebäuden gesäumt waren und geschichtsträchtige Namen trugen. Als Charley auf einem kleinen Platz einen Wegweiser in Richtung der Piazza della Signorina und der Uffizien sah, hüpfte ihr Herz vor Freude. Unmengen von Menschen – größtenteils wahrscheinlich Touristen – schlenderten nicht nur über die Bürgersteige, sondern auch über die Fahrbahn. Autos hupten, verärgerte Fahrer schimpften und gestikulierten wild aus geöffneten Wagenfenstern. Linkerhand von Charley lag immer noch der Arno, aber Raphael bog jetzt nach rechts ab.
    „Das ist die Via Tornabuoni“, erklärte er. „An der nächsten Kreuzung sehen Sie den Palazzo Strozzi, der Eigentum der Familie war, die ein Komplott gegen die Medicis schmiedete und zur Strafe dafür in der Verbannung landete.“
    Wieder sah Charley eindrucksvolle historische Häuser, in denen häufig exklusive Designerläden untergebracht waren. Über die Bürgersteige flanierten elegant gekleidete Frauen. Charley war so beschäftigt mit Schauen, dass sie überrascht aufschrak, als Raphael hinter der nächsten Biegung vor einem alten schweren Holztor anhielt. Nachdem sich das Tor automatisch geöffnet hatte, fuhr Raphael hindurch auf eine Rampe, die in eine Tiefgarage mündete.
    „Dieses Gebäude gelangte ursprünglich durch Heirat in den Besitz meiner Familie und wurde im achtzehnten Jahrhundert von Grund auf umgebaut“, berichtete er, während ein Lift sie ins Erdgeschoss brachte. „Nach dem Tod meiner Eltern verfiel es zusehends, bis ich mich irgendwann seiner erbarmte und beschloss, es zu restaurieren. Dabei sind von ursprünglich fünf Stockwerken nur zwei übrig geblieben.“
    Nachdem der Lift stehen geblieben war, stiegen sie aus und betraten eine beeindruckende, mit Marmor ausgekleidete Eingangshalle aus dem achtzehnten Jahrhundert. An den Seiten gab es kleine bogenförmige Nischen, die mit prächtigen Marmorbüsten geschmückt waren. Am anderen Ende sah Charley eine geschwungene Marmortreppe mit einem kunstvoll gearbeiteten schmiedeeisernen Geländer. Die Wand hinter der Treppe, die früher wahrscheinlich für Familienporträts in goldenen Rahmen reserviert gewesen war, wirkte sehr modern durch ihre dunkelgraue Farbe und die weiß gerahmten Schwarzweißfotos, die Straßenszenen und Gebäude zeigten. Es war ein bewusster Stilbruch, der fast etwas Geniales hatte. Und vom Geschmack eines Mannes zeugte, der mutig und anmaßend genug war, zu seinen persönlichen Vorlieben auch zu stehen. Charley war sich nicht sicher, ob sie von sich dasselbe behaupten konnte.
    „Hier beschäftige ich keine Haushälterin, weil es einen Hausmeisterservice gibt“, erklärte Raphael. „Kommen Sie, ich zeige Ihnen, wo Sie es sich bequem machen können. Und wenn Sie so weit sind, treffen wir uns im Salon, da gleich links.“
    Sie und Raphael ganz allein hier? Charley versuchte ruhig zu bleiben, während sie

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