Zur Leidenschaft verfuehrt
Trennendes zwischen uns ist. Ich will dich so wie dich die Natur geschaffen hat. Ich nehme ja die Pille, es kann also ganz bestimmt nichts passieren. Ich kann nicht anders, Raphael, ich muss dich einfach in mir spüren. Bitte!“ Zwischen den einzelnen Worten tupfte sie ihm kleine heiße Küsse auf den Mund, um zu unterstreichen, wie sehr sie ihn begehrte.
Er durfte nicht auf sie hören. Er musste einen kühlen Kopf bewahren. Er musste die Reaktion seines Körpers ignorieren. Er musste …
„Ich will dich so sehr“, flüsterte Charley.
Es war stärker als er, viel, viel stärker, und mit ihrem Körper in seinen Armen war es zu spät, viel zu spät. Sie war bereit für ihn und musste ihn in sich spüren. Und als er endlich zu ihr kam und mit größter Behutsamkeit in sie eindrang, nahm sie ihn mit einem lustvollen Stöhnen in sich auf.
Charley erschauerte keuchend, seufzte verzückt. Sie umklammerte Raphaels Schultern, während er sehr langsam und mit äußerster Behutsamkeit tiefer in sie eindrang. Jede Empfindung baute auf der vorhergehenden auf, es war fast wie Treppensteigen, und immer, wenn Raphael sich aus ihr zurückzog, protestierte ihr Körper und versuchte ihn festzuhalten. Aber wenn er dann zurückkehrte, wusste ihr Körper, dass er vorhatte, noch tiefer in sie einzudringen, bis sie ihre Beine um seine Taille schlang und begann, sich mit ihm im selben Rhythmus zu bewegen. Dabei kostete sie es aus, dass sie sich von Moment zu Moment ausgefüllter fühlte.
Sie war Eva mit dem Apfel – die einzige Frau, die er jemals wirklich gewollt hatte – unwiderstehlich. Seine Welt war zusammengeschrumpft bis auf dieses Bett und Charley. Jetzt war ein Rückzieher nicht mehr möglich … schon lange nicht mehr … Ihr Duft und ihr Anblick, ihr lustvolles Stöhnen, ihre samtige Haut, die Art wie sie ihn in sich aufnahm und umschloss …
Es passierte. Sie kam. Ein leichtes Flattern erst … und dann eine gewaltige Welle, die sie unter sich begrub. Charley schnappte nach Luft und spannte sich an, sie krallte die Fingernägel in Raphaels Schultern, während sie ihm tief in die Augen schaute.
Seine Haut war mit einem Schweißfilm bedeckt, alle Muskeln waren angespannt.
Raphael sah, dass sie ihre Lust in vollen Zügen auskostete, rückhaltlos und ohne Scham. Er sah die Ekstase, die sich auf ihrem Gesicht spiegelte, und spürte die Kontraktionen in ihrem Innern, die ihm verrieten, dass sie einen Orgasmus hatte. Er begann zu zittern und erschauerte heftig. Sein ganzer Körper war angespannt wie ein Drahtseil in diesen letzten paar Sekunden, bevor er sich in einem ungeahnten und bisher nie erlebten Höhenflug der Lust zu ihr gesellte.
11. KAPITEL
Charley schaute von dem wöchentlichen Statusbericht auf, den sie gerade studierte. Es war jetzt drei Wochen her, seit Raphael sie wieder in den Palazzo gebracht und hier allein zurückgelassen hatte. Sie rutschte mit ihrem Stuhl von dem wunderschönen filigran bemalten Holzschreibtisch ab. Sie war sich erst unsicher gewesen, wie Raphael es aufnehmen würde, dass Anna ihr den hübschen kleinen Salon seiner Mutter als Arbeitszimmer geben wollte. Aber Anna hatte ihr versichert, ihm wäre es am wichtigsten, dass Charley in Ruhe arbeiten konnte.
Drei Wochen: Einundzwanzig schlaflose Nächte, in denen sie von ihrem Verlangen gequält worden war, und einundzwanzig Tage, in denen sie es nicht geschafft hatte, Raphael aus ihren Gedanken zu verdrängen.
Sie hatte drei herrliche Tage mit ihm in Florenz verbracht, die sie nie vergessen würde. Drei herrliche Tage und drei herrliche Nächte: Tage, an denen Raphael sie durch sein Florenz geführt hatte, und Nächte, in denen er sie den Zauber ihrer eigenen Sexualität hatte spüren lassen.
An ihrem letzten Morgen hatte sie noch eine ganze Weile in seinen Armen gelegen, nachdem sie sich geliebt hatten. Er hatte sie geküsst, ihr das Haar aus dem Gesicht gestrichen und dabei gesagt: „Du verstehst doch, dass das, was hier zwischen uns war, nur nach Florenz gehört und nirgendwo sonst hin?“
Ja, das hatte sie verstanden. Es hatte sie allerdings nicht daran gehindert, ihn in fast flehendem Ton zu fragen: „Werden wir zurückkehren?“
Aber natürlich hatte sie die Antwort bereits gekannt. In seinem „Nein“ hatte eine Endgültigkeit mitgeschwungen, die sie wie ein Dolchstoß mitten ins Herz getroffen hatte.
Es hatte sie getroffen, obwohl er sie über seine wahren Absichten nie im Unklaren gelassen und sie immer wieder davor gewarnt
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