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Zur Liebe verführt: Roman (German Edition)

Zur Liebe verführt: Roman (German Edition)

Titel: Zur Liebe verführt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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aushielt. Sie zog eben das kleine Hütchen vom blechernen Schlot, als ein Wagen über den Hof zu ihrem Haus fuhr. Ein Mann stieg aus, ging die Stufen hinauf und klopfte an die Tür.
    »Hier bin ich«, rief sie laut.
    Der Mann drehte sich um und ließ auf der Suche nach der Richtung, aus der ihre Stimme kam, den Blick über das Camp wandern.
    »Hier oben!«, schrie sie und fuchtelte dabei mit den Armen.
    Endlich hatte er sie erblickt und kam auf die Hütte zu, wurde aber von Charlie und dessen Bande am Weitergehen gehindert. Mit vor Schreck eingezogenem Kopf und hektischen Handbewegungen wehrte der Ärmste die Wegelagerer ab. Anna ließ sich auf dem schneebedeckten Dach nieder und sah belustigt zu, wie er auf sie zugelaufen kam. Bear, der endlich bemerkte, dass sie Gesellschaft hatten, erhob sich von der Veranda unter ihr und fing zu bellen an. Es hörte sich Mitleid erregend an, als er auf den Besucher zulief. Der blieb wie angewurzelt stehen und rührte sich nicht.
    »Er tut nichts«, brüllte Anna, Vogelgezwitscher und Hundegebell übertönend. »Die Meisen sind auch harmlos. Sie haben nur Hunger.«
    »Ist der Hund auch hungrig?«
    »Nein. Er freut sich nur, Sie zu sehen.«
    »Ich bin Frank Coots, Ihr abwesender Nachbar.«
    »Ach, der Name kommt mir bekannt vor«, sagte sie und rutschte zum Rand des Daches hinunter. »Gehört Ihrem Vater nicht der Kent Mountain?«
    »Der gehört jetzt mir«, erklärte er mit einem Nicken. »In der Stadt hörte ich, dass hier eine Anna Segee lebt. Sind Sie das?«
    Anna nickte.
    »Irgendwie mit Segee Logging and Lumber in Quebec verwandt?«
    Wieder nickte sie.
    »Haben Sie etwas gegen weißen Schnee?«, fragte er und deutete auf das Dach, auf dem sie saß.
    Anna blickte hinunter und brach in Lachen aus. Der Schnee war mehr schwarz als weiß, und sie selbst war noch schmutziger. Sie strich sich das Haar aus dem Gesicht und lächelte dem Mann spitzbübisch zu, der unter ihr stand. »Ich putze den Kamin.«
    Er blickte besorgt um sich. »Allein?« Er blickte wieder zur ihr hoch.
    »Nur ich und die Meisen. Ich muss mir ausdenken, wie ich eine dazu bringen könnte, mit einem Putzlappen im Schnabel den Schornstein hinunterzufliegen.«
    Sie entlockte ihm kein Lächeln. Im Gegenteil, seine Miene wurde noch besorgter. »Sie sollten nicht aufs Dach klettern, wenn niemand in der Nähe ist.«
    Anna ging nicht darauf ein. »Werden Sie Ihren Berg an die Baulöwen verkaufen?« Sie stand auf und klopfte ihre Hose ab.
    Ihre Frage schien ihn zu überrumpeln. Anstatt zu antworten, fasste Frank nach Charlie, der sich im Sturzflug auf
seine Tasche stürzte. Anna machte mit dem Kamin weiter, indem sie die Bürste mehrmals in den Kaminsims stieß und damit auf und ab strich, ehe sie wieder die Abdeckung aufsetzte. Dann ging sie zur Rückseite der Hütte und sprang in einen Schneehaufen. Sie landete bis zur Hüfte im weichen Pulver.
    Sie lächelte, als Frank um die Hütte herumgelaufen kam. »Nun? Verkaufen Sie?«, hakte sie nach, während sie sich unter Verrenkungen aus dem Schnee herausarbeitete.
    »Lady, Sie sind wohl nicht bei Trost. Unter dem Schnee hätte etwas Hartes sein können.«
    »Denn wenn Sie verkaufen, können Sie hier gleich verschwinden. Ein Feriendorf ist das Letzte, was wir hier brauchen.« Sie erfasste seine ausgestreckte Hand und zog sich aus dem Schnee. »Persönlich gefällt mir der Berg, wie er ist.«
    Er trat beiseite und rieb seine schmutzigen Hände im Schnee ab. Anna studierte ihn dabei. Frank Coots sah gut aus; nicht allzu groß, blondes Haar, moderner Schnitt, Augen von der Farbe der Tannenadeln im Winter, das Gesicht eines Barockengels. Dreißig Pfund weniger hätten ihn noch besser aussehen lassen.
    »Wollen Sie ihn kaufen?«, wollte er wissen, nachdem er sich aufgerichtet hatte.
    Fast hätte es ihr die Sprache verschlagen. »Ich kann mir nicht mal die Steuern für diesen Besitz leisten. Wie hoch sie für den Berg sind, möchte ich gar nicht wissen, ganz zu schweigen von Ihren Preisvorstellungen.«
    »Es sind dreitausend Morgen«, sagte er. »Durchwegs alter Baumbestand. Sie könnten Holz verkaufen, um die Steuern zu bezahlen.«
    Sie ging auf das Haus zu. »Richtig, aber das Gelände ist steil und größtenteils gar nicht zu bearbeiten. Man müsste Antierosionsmaßnahmen treffen, dazu kommen die Kosten für die Aufforstung. Nicht zu reden von der Anlage der Forstwege.«
    »Sie scheinen von Forstwirtschaft etwas zu verstehen.«
    »Ja, ich kann einigermaßen mitreden. Wo leben

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