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Zur Liebe verführt: Roman (German Edition)

Zur Liebe verführt: Roman (German Edition)

Titel: Zur Liebe verführt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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seine Jacke über einen anderen Stuhl.
    »Bingo. Diesmal haben sie ihre schwersten Geschütze aufgefahren.« Sie setzte Wasser auf. »Aus Boston.«
    »Und deshalb wollten Sie ihnen diesmal Ihr Geschütz zeigen?« Tom schüttelte seufzend den Kopf. »Hören Sie damit auf, Männer mit Montiereisen und nicht geladenen Schrotflinten zu bedrohen. Eines schönen Tages wird jemand Sie zwingen, Farbe zu bekennen, ob es ernst gemeint ist.«
    Sie rieb ihre geschwollene Wange. »Ist schon passiert.«
    »Sie haben daraus wohl nichts gelernt?«
    »Ich habe gelernt, außer Reichweite zu bleiben.« Sie setzte sich ihm gegenüber und stützte ihre Arme auf den Tisch. »Also, was führt Sie heute zu mir?«
    »Ich bin ein besorgter Freund. Reicht das nicht?«
    »Nein.« Sie deutete mit einer Kopfbewegung auf den Kuchen. »Das ist zwar wunderbar, ist aber nicht der Grund Ihres Kommens. Also, was gibt es?«
    Tom stand auf und machte sämtliche Schubladen auf,
bis er ein Messer gefunden hatte. Anna wartete geduldig. Er kam zurück an den Tisch und setzte sich wieder. Dann begann er methodisch wie ein Chirurg den Kuchen anzuschneiden. »Ich habe Loon Cove Lumber verkauft«, meinte er im Flüsterton.
    Anna lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück und starrte ihn an.
    Als Tom schließlich den Blick hob, war sein Gesicht fast so rot wie ihres. »Nächsten Monat wird der Vertrag unterschrieben.«
    Sie sagte noch immer nichts.
    Tom legte das Messer hin. »Ich bin müde, Anna. Und ich friere. Ich möchte dort leben, wo ich nicht durch hüfthohen Schnee stapfen muss, wenn ich die Post hole. Ich möchte im Januar in Shorts am Strand in Florida laufen, und ich möchte meine Enkel öfter als nur einmal im Jahr sehen.«
    Sie machte den Mund auf, um zu antworten, doch kam nichts heraus.
    Tom beugte sich über den Tisch und fasste nach ihren Händen. »Es wird sich nichts ändern. Ihren Job werden Sie behalten. Sie werden nur einen neuen Boss bekommen.«
    »Wen?«
    Er rückte ab und stand wieder auf. Dann öffnete er einige Hängeschranktüren, bis er Teller gefunden hatte. Als er wieder am Tisch stand und den Kuchen verteilte, vermied er es, sie anzusehen. »Ich kann es jetzt nicht sagen, weil ich mein Wort gegeben habe. Es sind gute Leute. Einheimische. Sie werden den Betrieb so führen, dass die Interessen der Mitarbeiter gewahrt werden.«
    »Einheimische«, wiederholte sie. »Das bedeutet, dass ihnen
ein weiblicher Vorarbeiter nicht in den Kram passen wird.«
    Nun erst sah er sie an. Seine Stirn war in Falten gelegt. »Wer sagt das? Sie sind eine verdammt gute Vorarbeiterin.«
    Anna hob mit einem Auflachen die Hände. »Wir sind in Maine, Tom, wo Männer noch Männer sind und Frauen ins Haus gehören, um zu kochen, zu putzen und Kinder zu kriegen.« Wieder lachte sie über seinen finsteren Gesichtsausdruck. »Wie schwierig war es für Sie, mich einzustellen? Ihre Bedenken, ob die Leute von mir Anordnungen entgegennehmen würden, waren so groß, dass Sie einen ganzen Monat mit drohender Miene hinter mir gestanden haben, damit kein Einziger es wagen sollte, mir Schwierigkeiten zu machen.«
    »Sie haben sich bewährt. Und ich habe im Kaufvertrag dafür Vorsorge getroffen. Die ersten zwölf Monate darf kein einziger meiner Leute gefeuert werden.«
    Anna lehnte sich zurück. »Wie lange denken Sie schon über einen Verkauf nach?«
    »Sehr lange«, musste er zugeben. »Mildred bearbeitet mich bereits seit Jahren, dass ich mich zurückziehen soll.«
    Anna ging an den Herd, als der Kessel zu pfeifen begann, tat Teebeutel in die Kanne und stellte sie auf den Tisch. Dann holte sie zwei Tassen und aus dem Kühlschrank Milch für Tom.
    »Anna, ich bin zweiundsiebzig. Höchste Zeit, dass ich die Früchte meiner Arbeit ernte«, fuhr er fort. »Und da meine beiden Söhne sich außerhalb von Maine niedergelassen haben, hält mich hier nichts mehr.«
    »Und die Wälder?«, hakte sie nach. »Hier haben Sie völlige
Bewegungsfreiheit.« Sie fasste nach seiner Hand, als er nach der Milch griff. »In Florida werden Sie nur Menschen vorfinden. Tom, dort unten gibt es nicht mal richtige Bäume.«
    Er wechselte ihren Griff und drückte ihre Hand. »Alles ist schon entschieden, Anna. Und ich bin froh darüber. Und jetzt freuen Sie sich für mich.«
    Sie bedeckte seine Hand und erwiderte den Druck. »Das tue ich doch, Tom. Ich bin nur ein wenig überrascht, das ist alles.« Sie lächelte. »Aber in Shorts kann ich mir Sie trotzdem nicht vorstellen.«
    Sein Gesicht rötete sich

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