Zurueck auf der Jacht des Millionaers
verbergen konnte, wie sehr der Kuss sie aus der Balance gebracht hatte. „Ich stelle einige Bedingungen.“
Stephen fixierte sie mit wachsamen Blicken. „Schieß los.“
„Ich möchte bis nach der Hochzeit warten und Jade erst dann erklären, dass du ihr leiblicher Vater bist.“
Weil er so aussah, als würde er gleich protestieren, fuhr sie hastig fort: „Ich möchte ihr Zeit geben, damit sie sich an die neue Situation gewöhnt. Die Hochzeit wird fürs Erste aufregend genug sein.“
„Drückst du dich davor, ihr die Wahrheit zu sagen, und willst den Augenblick extra hinauszögern?“
Megan schüttelte den Kopf. „Nein. Ich möchte, dass sie sich erst an dich gewöhnt, dich kennenlernt und dich … gernhat, damit ich sie nicht zu sehr belaste. Sie ist erst drei Jahre alt, vergiss das nicht.“
„Gut, dann bin ich einverstanden“, sagte er.
Sie spürte, dass er von der Idee nicht besonders begeistert war und sich überwinden musste. Und noch stand Megan der schwierigste Teil bevor. Sie ahnte, wie Stephen ihre Worte aufnehmen würde, und straffte die Schultern.
„Ich stimme dieser Heirat nur Jade zuliebe zu“, erläuterte sie. „Für sie wird es viele Vorteile haben, ihren Vater zu sehen und als eine Garrison aufzuwachsen.“
Er nickte, als wäre er froh, dass sie es endlich eingesehen hatte.
„Und deshalb“, fügte sie hinzu, „wird unsere Ehe eine Scheinehe sein. Ich tue es nur für Jade. Ich werde nicht mit dir schlafen, Stephen.“
Sie konnte ihm nicht ansehen, was er dachte, aber er verzog den Mund zu einem spöttischen Lächeln. „Große Worte von einer Frau, die mich vor einer Minute noch leidenschaftlich geküsst hat.“
„Das sind meine Bedingungen.“
Einen Moment lang sahen sie sich nur stumm an.
„Du bekommst dein eigenes Schlafzimmer“, lenkte er schließlich ein.
Megan entspannte sich allmählich. Sie war dankbar dafür, dass sie getrennt von ihm schlafen würde. Jetzt musste sie nur noch dafür sorgen, auch emotional Distanz zu ihm zu halten.
Als sie das Seidenpapier beiseitegezogen hatte, hielt Megan unwillkürlich den Atem an.
Vor wenigen Stunden war ein Bote mit mehreren Schachteln auf dem Arm vor ihrer Haustür erschienen. Megan hatte die Sendung nach kurzem Zögern entgegengenommen und im Flur abgestellt. Sie hatte geahnt, dass Stephen der Absender war, jedoch nicht erraten, was er ihr schickte. Außerdem hatte sie sich gewundert. Denn er hätte die Schachteln mühelos persönlich überreichen können, da sie sowieso an diesem Tag verabredet waren.
Bewundernd strich sie nun über den glatten weißen Satinstoff, der in der ersten Schachtel lag, und rang mit den widersprüchlichsten Gefühlen. Jetzt wusste sie, warum er einen Boten geschickt hatte. Stephen machte es ihr nicht leicht, zu widerstehen. Und natürlich fiel es ihr sehr schwer, das Geschenk abzulehnen, nachdem sie es ausgepackt hatte.
Megan hob behutsam das Kleid aus der Schachtel und betrachtete es. Es war ein rückenfreies Etuikleid, an dem eine kleine Schleppe aus Satin angebracht war, die wiederum mit kostbarer Spitze verziert war. Das Mieder mit dem herzförmigen Ausschnitt wurde von zwei Spaghettiträgern gehalten. Das Kleid war schlicht und dennoch sexy; es würde ihre roten Haare betonen und ihre vollen Brüste großartig zur Geltung bringen.
Ach, Stephen kannte sie viel zu gut. Und genau das machte es so schwierig. Sie hatte ihm gesagt, dass sie eins ihrer Kleider für die Hochzeitszeremonie aussuchen würde, ein stilvolles und schlichtes. Und er setzte sich einfach über ihre Entscheidung hinweg. Indem er ihr dieses traumhafte Brautkleid schenkte, gab er ihr eines deutlich zu verstehen: Sie sollte ihm in einer edlen Verpackung dargereicht werden – wie ein köstliches Dessert, das er wohl am Ende zu genießen gedachte.
Das Gewand war so wunderschön, dass Megan trotz aller widerstreitenden Gefühle die Tränen kamen. Wie bestimmt die meisten Frauen hatte sie sich schon immer eine romantische Hochzeit gewünscht, bei der sie dem Mann das Jawort geben würde, den sie liebte und der ihre Liebe erwiderte.
Stattdessen würde sie bei einer reinen Farce eine Rolle spielen, eine Hochzeit feiern, die den Beginn einer Scheinehe einläutete.
Mühsam kämpfte Megan die aufsteigende Panik nieder und zwang sich, auch die übrigen Schachteln zu öffnen. In einer fand sie ein Paar weiße raffinierte Pumps mit hohen Pfennigabsätzen, in einer anderen ein wirklich süßes ärmelloses Mädchenkleid mit
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