Zurueck auf der Jacht des Millionaers
seiner gestrigen Einkäufe ausgebreitet lagen. Die Unterwäsche, die er Megan geschickt hatte, entdeckte er zwar nirgends. Aber das Kleid mit der weißen Schleife und der rosafarbenen Stickerei am Ausschnitt, das er für Jade ausgesucht hatte, war dort.
Neugierig befühlte und betrachtete Jade das Kleid und rief schließlich: „Oh, ich finde es toll!“
„Ich war mir wegen der Größe nicht so sicher, deshalb musste ich raten.“
„Es ist ihre Größe“, warf Megan ein. Ihr Tonfall war fast düster, als wäre sie alles andere als froh darüber, dass das Kleid nicht umgetauscht werden musste.
Amüsiert zwinkerte Stephen ihr zu, woraufhin sie missbilligend die Augenbrauen hochzog. Zweifellos würde er später eine Diskussion mit ihr führen müssen, er hatte allerdings nichts dagegen.
Nachdem Megan Jades Bitten nachgegeben und ihr erlaubt hatte, das Kleid anzuprobieren, wirbelte das kleine Mädchen überglücklich um sie herum. Sobald sich Jades Aufregung etwas gelegt hatte, verkündete Megan ernst, dass es Zeit für den Nachtisch war.
Im Wohnzimmer ließen sie sich Stracciatella-Eis schmecken, zu dem Megan ihnen Schokoladensoße anbot. Es war Jades Lieblingsdessert, wie Stephen bei der Gelegenheit erfuhr. Anschließend trugen sie zu dritt die Löffel und Schälchen in die Küche, wo Megan ihrer Tochter erklärte, dass alle kleinen Mädchen nun zu Bett gingen.
Jade setzte sich zunächst zur Wehr, gab aber schließlich auf, als Stephen vorschlug, ihr eine Gutenachtgeschichte vorzulesen.
Erst nachdem er drei von Jades Lieblingsgeschichten zum Besten gegeben hatte, kehrten er und Megan zurück ins Wohnzimmer.
Kaum war die Tür geschlossen, verschränkte Megan die Arme vor der Brust. „Ich kann die Geschenke, die du geschickt hast, nicht annehmen.“
„Dann wird dir das hier wohl auch nicht gefallen …“ Bevor sie einen Einwand erheben konnte, fand er in seiner Tasche den Ring, griff nach Megans Hand und steckte ihn ihr an den Finger.
Stephen nahm wahr, wie sie den Atem anhielt. Gut, immerhin zog sie den Ring nicht sofort ab. In einem der exklusivsten Juweliergeschäfte in Miami hatte Stephen sich viel Zeit genommen, um den Verlobungsring auszuwählen – und sich für einen großen Diamanten entschieden, der von zwei Smaragden umrahmt war.
„Die Steine sind ein Symbol für unsere Vergangenheit“, sagte er leise, „für unsere Gegenwart und unsere Zukunft. Und die Smaragde habe ich ausgesucht, weil sie zu deinen Augen passen.“
„Unsere Verlobungszeit ist kurz und darum eigentlich nicht der Rede wert“, antwortete sie flüsternd, ohne den Blick von dem kostbaren Schmuckstück zu lösen.
„Wir überspringen nur ein paar Wochen.“
Sie sah auf und umfasste den Ring, offensichtlich um ihn abzunehmen. Stephen hielt sie davon ab, indem er seine Hand sanft auf ihre legte.
Trotzig hob sie das Kinn. „Brauchst du eine symbolische Erinnerung an unsere Vergangenheit, Stephen?“
Sekundenlang presste er die Lippen zusammen, dann fragte er mit ruhiger Stimme: „Bedauerst du, dass du Jade bekommen hast?“
„Du weißt genau, dass ich das nicht gemeint habe!“
„Was hast du dann gemeint?“ Herausfordernd sah er sie an.
„Ob ich mich an unsere Nächte erinnern will, in denen ich den besten Sex meines Lebens hatte? Ob ich nicht vergessen will, dass wir so scharf aufeinander waren, dass wir nicht im selben Raum sein konnten, ohne uns mit Blicken auszuziehen?“
Sie wich ihm nicht aus.
Stephen hatte die Pforte zu den Erinnerungen an die Vergangenheit aufgerissen, und jetzt überfiel ihn dasselbe Begehren wie damals, es tobte in ihm gleich einer Sturmflut. Eine Berührung, ein Kuss würde genügen, und sie würden von ihren Gefühlen davongerissen werden. Daran hatte Stephen keinen Zweifel.
„Ich wollte zuerst mit dir über die Pakete sprechen, die du geschickt hast. Aber nachdem Jade ihr Kleid schon anprobiert hat, trennt sie sich jetzt bestimmt nicht davon.“
„Dann musst du wohl damit zurechtkommen, dass ich dich überlistet habe.“
Es funkte zwischen ihnen, genauso wie es damals gewesen war. Und dieses Feuer würde nie erlischen.
„Was genau meintest du, als du gesagt hast, dass wir uns Jade zuliebe anstrengen müssen?“
Obwohl er das selbstbewusste Lächeln nicht unterdrücken konnte, erklärte er ernst: „Ich finde, wenn wir Jade glücklich machen wollen, dann müssen wir sie glauben lassen, dass wir glücklich verheiratet sind.“
Abrupt wandte Megan sich ab und entfernte sich
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