Zurueck auf der Jacht des Millionaers
müssen“, erwiderte sie in neutralem Tonfall. Die Bemerkung zielte jedoch natürlich darauf ab, Stephen zu ärgern. Ungerührt trat Megan neben ihn, bevor sie ebenfalls Platz nahm.
Er besaß die Frechheit zu lachen. Und Megan erschauerte, weil sie daran denken musste, wie sehr sie sein Lachen früher geliebt hatte. Plötzlich spürte sie seinen Arm um ihre Taille, Stephen beugte sich vor und gab ihr einen Kuss auf den Hals. „Freut mich, dass sie dir gefallen.“
Beim Essen sorgte Jade dafür, dass das Gespräch keine Sekunde lang ins Stocken geriet. Sie schien geradezu zu platzen vor Neugier und stellte Stephen eine Frage nach der anderen.
Zu Megans Überraschung ging er sehr gut damit um und antwortete immer auf einfache, klare Weise, ohne dabei herablassend zu wirken. Es war offensichtlich, dass er sich noch an die beste Verhaltensweise herantastete, und trotzdem wurde er von Minute zu Minute selbstbewusster.
Still beobachtete Megan die beiden und ertappte sich bei dem Gedanken, dass sie wie eine ganz normale Familie wirken mussten, die gemeinsam beim Abendessen saß.
Nur dass sie in Wirklichkeit eine Familie waren, die nur scheinbar zusammengehörte und bald durch eine Ehe miteinander verbunden sein würde, die lediglich auf dem Papier bestand.
7. KAPITEL
Bis jetzt lief alles genau, wie Stephen geplant hatte. Jade fasste langsam Vertrauen zu ihm und schien ihn sogar schon zu mögen. Und obwohl er mit Megan noch einen weiten Weg vor sich hatte, wusste er inzwischen zumindest eines: Sie war weit davon entfernt, immun gegen ihn zu sein, wie sie so schön gesagt hatte.
„Möchtest du jetzt meine Puppen sehen?“, fragte Jade vorfreudig, sobald sie gegessen hatten.
„Natürlich.“
Jade juchzte. Aufgeregt lief sie um den Tisch herum, griff nach Stephens Hand und zog ihn mit sich.
„Jade, wir zerren nicht an unseren Gästen, als wären sie Spielzeug“, warnte Megan sie. „Stephen ist nicht Barney.“
„Okay, Mommy“, antwortete Jade, ohne ihre Mutter anzusehen.
Stephen musste lächeln. Jade erinnerte ihn so sehr daran, wie er als kleiner Junge gewesen war – voller unbändiger Energie und Begeisterung für so ziemlich alles. Er fragte sich, welche persönlichen Eigenschaften und Eigenarten Megan an ihrer Tochter wiedererkannte.
Die volle Bedeutung der Tatsache, dass Jade sein Kind war, konnte er immer noch nicht begreifen. Aber er wollte und konnte sie auf keinen Fall enttäuschen.
Zwanzig Minuten später belehrte Jade ihn gerade geduldig über die korrekte Etikette bei einer Teeparty, als sich Megan gegen den Türrahmen lehnte und sie beim Spielen beobachtete.
Stephen sah auf und verspürte eine unbändige Sehnsucht in sich. Er hatte Jacke und Krawatte schon vor dem Abendessen abgelegt. Megan war noch zwangloser gekleidet; in der kurzärmeligen Bluse, der cremefarbenen Hose und den Espandrilles sah sie zum Anbeißen aus.
Ihn überfiel die Erinnerung daran, wie sie früher zusammen getanzt hatten, wie sie sich aneinandergeschmiegt und wieder voneinander entfernt hatten. Dieses aufreizenden Spiels waren sie nie müde geworden. Absichtlich hatten sie einander gereizt und herausgefordert, bis sie meistens ins Hotel zurückgekehrt waren und sich dort in seiner Suite leidenschaftlich geliebt hatten.
Als ihm bewusst wurde, dass er Megan anstarrte und sie seinen Blick stirnrunzelnd erwiderte, kam er sich seltsam lächerlich vor. Wie absurd, sich in sinnlichen Erinnerungen an Megan zu verlieren – vor allem, während er in einem niedlichen rosafarbenen Kinderzimmer saß und darauf wartete, unsichtbaren Tee aus einer winzigen Spielzeugtasse angeboten zu bekommen.
Er fasste sich schnell und fragte: „Hast du Jade schon ihr Blumenkleid gezeigt?“
Megan zögerte noch, Jade horchte sofort auf. „Kleid? Welche Farbe?“
„Natürlich rosa“, antwortete er lächelnd.
Jade quietschte begeistert auf und klatschte in die Hände. „Kann ich es sehen? Darf ich, Mommy?“
Sie seufzte. „Es liegt auf meinem Bett, Jade.“
Stephen fiel auf, dass sie sich nicht sonderlich über sein Geschenk freute. Aber jetzt, da Jade davon erfahren hatte, würde Megan ihm die Sachen wohl kaum zurückgeben. Zufrieden stand er auf, und sie folgten Jade in Megans Schlafzimmer.
In dem kleinen Raum herrschten hellgrüne, pfirsichfarbene und rosa Farbtöne vor. Die weißen Rattanmöbel harmonisierten seltsamerweise wunderbar mit einigen wenigen wertvollen alten Möbelstücken.
Sein Blick fiel auf das Bett, wo ein paar
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