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Zurueck Aus Afrika

Zurueck Aus Afrika

Titel: Zurueck Aus Afrika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corinne Hofmann
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gebrauchte Satz in den Leserzuschriften lautet in etwa: »Ich habe Ihr Buch gelesen, nein regelrecht verschlungen. Ich bin überwältigt, fasziniert und ich bewundere Ihre Stärke.« Viele schildern, wie sie das, was sie gelesen haben, förmlich selbst durchlebt haben. Und nahezu alle fragen danach, wie es Lketinga, Napirai und mir heute geht und wie unser Leben weitergegangen ist.
    Da ich persönlich noch nie auf den Gedanken gekommen bin, einem Autor oder einer Autorin zu schreiben, bin ich über diese vielen Reaktionen mehr als überrascht. Fast ist es mir ein wenig unheimlich, vor allem aber bin ich sehr gerührt.

    In einer der kommenden Wochen habe ich in der Schweiz eine Lesung und eine Signierstunde. Diese findet ausnahmsweise in einem Reisebüro statt, das sechzig meiner Bücher verschenken möchte. Als ich dort erscheine, drängt sich wieder eine Menschentraube bis weit auf den Gehweg hinaus. Ich beginne gleich mit dem Signieren und unterhalte mich dabei angeregt mit den Kunden. Nach einer guten halben Stunde kommt der Geschäftsführer und fragt mich, ob ich die Leute da draußen, die ein Spruchband zur Unterstützung ihrer Demonstration gegen mich hochhalten, kenne. Ich verstehe nicht, wovon er spricht, weil ich durch die wartende Menschenmenge nicht bis zur Straße blicken kann. Als alle Bücher ihre neuen Besitzer gefunden haben, gehe ich hinaus, um mir die Demonstranten anzusehen. Ich bin mehr als überrascht, als ich vier schwarze Frauen sowie zwei weiße Männer sehe. Die Männer halten das Spruchband hoch, auf dem zu lesen ist, dass ich die afrikanische Kultur beleidige. Da ich das Ganze nicht verstehe, versuche ich mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Ich möchte sie mit einem Händeschütteln begrüßen, doch das gefällt ihnen überhaupt nicht, stattdessen schreien oder besser gesagt kreischen sie mich auf Englisch an.
    Nochmals versuche ich ganz ruhig zu erfahren, was ihr Anliegen ist. Ob ich denn nicht lesen könne?, bekomme ich zu hören. In meinem Buch würde ich nicht die Wahrheit schreiben. Ich frage erneut, worauf sie anspielen wollen, und wende mich an einen der beiden Männer. Der aber scheint nur Spruchbandträger zu sein und gibt mir per Kopfnicken zu verstehen, dass die lautstarken und sich auf die Brust trommelnden Afrikanerinnen für diese Frage zuständig seien. Dann schreit die eine erneut, ich beleidige ihr Volk. Ich würde schreiben, die Samburu seien dumm und unzivilisiert, und würde den Unterschied zwischen Massai und Samburu nicht kennen. Mir kommt das alles sehr suspekt vor, denn ich konnte gleich erkennen, dass diese Frauen weder den Massai noch den verwandten Samburu angehören. Als ich sie nach ihrer Stammeszugehörigkeit frage, erwidern sie aggressiv, sie seien Kenianerinnen und was in meinem Buch stehe, stimme nicht. Doch worum es ihnen genau geht, sagt keine. Ich wundere mich nur, wie diese Menschen auf solch eine Behauptung kommen. Ich habe in Kenia genau so gelebt, wie ich es niedergeschrieben habe, und hatte nie das Gefühl, das Volk meines Mannes zu beleidigen. Als ich feststellen muss, dass alles nichts nützt und diese Frauen anscheinend nur etwas Aufmerksamkeit erregen möchten, breche ich den Versuch, ein vernünftiges Gespräch zu führen, ab. Allerdings beschäftigt mich diese Begegnung noch einige Tage, weil ich einfach nicht dahinter komme, was diese Leute von mir wollen. Auch mein Verleger ist ziemlich ratlos.
    Mir fällt die Kartenlegerin ein, der ich sowieso schon seit langem ein Buch vorbeibringen wollte. Schließlich hatte sie ja so Recht mit ihrer Vorhersage des Erfolges. Ich rufe an und kann noch am gleichen Tag vorbeikommen, da ich am nächsten Tag meine zweite Lesung in Bern abhalte und anschließend wieder nach Deutschland reisen werde. Vorher will ich unbedingt erfahren, was sie mir zu dem Vorfall mit den Afrikanerinnen sagen kann. Ich betrete das winzige Häuschen mit den vielen Zwergen und wieder setzt sich sofort die Katze auf meinen Schoß. Die Kartenlegerin kann sich nicht mehr an mich erinnern. Erst als ich ihr das Buch überreiche, sagt sie: »Ach Sie sind das! Ich habe von Ihrer Geschichte gelesen, wusste aber nicht, dass Sie schon einmal bei mir waren.« Dann mischt sie die Karten und ich ziehe wie beim ersten Mal. Wieder beschreibt sie den Erfolg des Buches, der sich noch weiter fortsetzen wird. Doch schon bald bemerkt sie, dass da wohl auch einige Probleme aufgetaucht sind. Nun erzähle ich ihr von den Kenianerinnen. Sie legt erneut die

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