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Zurück in deine Arme

Zurück in deine Arme

Titel: Zurück in deine Arme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janette Kenny
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einander zufällig anlässlich einer Computermesse in Rio wiederbegegnet. Nach so vielen Jahren war ihre Begrüßung zunächst ziemlich steif ausgefallen, doch sobald Rafael von den beachtlichen Erfolgen der jüngeren Geschwister und seiner eigenen Karriere in der IT-Branche berichtete, war das Eis schnell gebrochen.
    Davon, wie sein eigenes Leben zwischenzeitlich verlaufen war, hatte Jacob damals so gut wie gar nichts erzählt, erinnerte sich Rafael nachträglich mit irritiertem Stirnrunzeln. Außerdem hatte es ihn frustriert, dass sein Halbbruder das Darlehen – denn als solches hatte Rafael das Geldgeschenk zu seinem Achtzehnten betrachtet – absolut nicht zurückhaben wollte.
    „Spende es irgendeinem wohltätigen Zweck“, hatte Jacob ihm vorgeschlagen, Rafael noch die besten Wünsche an seine Mutter aufgetragen und dann war er auch schon wieder verschwunden gewesen.
    Doch eines Tages würde er Jacob seine Großzügigkeit entgelten, das hatte Rafael sich geschworen.
    Nur mit Mühe gelang es ihm, die Erinnerungen abzuschütteln und sich wieder auf die Gegenwart zu konzentrieren. Leila schwieg und wartete geduldig darauf, dass er weitersprach.
    „Da William Wolfe sich geweigert hat, mich anzuerkennen, oder meine Mutter wenigstens finanziell zu unterstützen, war sie gezwungen, zwei Jobs gleichzeitig anzunehmen, um uns beide durchzubringen. Auch das weißt du bereits. Weil sie deshalb selten zu Hause war und Angst hatte, ich könnte in schlechte Gesellschaft geraten, organisierte sie immer wieder ausrangierte PCs, um mich zu beschäftigen. Die Tüftelei, um sie wieder zum Laufen zu bringen und zu optimieren, wurde mir schnell zur Leidenschaft.“
    Schnell stellte er damals fest, dass er eine ausgesprochene Begabung zur Lösung technischer Probleme hatte. Da störte es ihn auch nicht, dass die abgelegten Geräte von seinen Halbgeschwistern stammten.
    „Offensichtlich hatte sie Erfolg mit ihrer Taktik“, sagte Leila.
    Rafael seufzte. „Ja, sie hat wirklich alles getan, was in ihrer Macht stand, um mir den Weg ins Leben zu ebnen. In einem Jahr hat sie sogar noch Nachtschichten angenommen, um mir zwanzig Pfund Sterling für ein Weihnachtsgeschenk überreichen zu können. Doch das Größte war für mich, als sie sich danach noch einen Tag freigeben ließ, um mit mir nach London zu fahren, damit ich mir dafür zu Weihnachten kaufen konnte, was ich wollte.“
    „Was für eine wundervolle Erinnerung.“
    „Das hätte so sein können, wenn wir nicht ausgerechnet bei Hartington gelandet wären“, erwiderte Rafael und spürte erneut die volle Wucht der stetigen Zurückweisung. „Im Hauptschaufenster waren die neuesten Spielzeuge aufgebaut. Darüber hingen große Fotos von meinen wunderschönen, festlich gekleideten Geschwistern, die sich ausgesprochen werbewirksam machten“, erklärte er bitter.
    „Hartington“, wiederholte Leila sinnend. „Gehörte das Nobelkaufhaus nicht der Familie deines Vaters?“
    Rafael nickte nur knapp, und Leila schmiegte sich noch enger an seinen warmen Rücken. „William war an dem Tag auch zufällig da. Er stand ein wenig abseits und beobachtete die gaffende Menschenmenge vor dem Schaufenster …“ Er brach ab und schluckte heftig, um den bitteren Geschmack im Mund loszuwerden, während er wieder den starren Blick seines Erzeugers auf sich gerichtet spürte. „Als er mich und meine Mutter dort in Kälte und Schnee zitternd stehen sah, glitzerten seine Augen hasserfüllt, während sich seine Lippen zu einem grausamen Lächeln verzogen, das ich nie im Leben vergessen werde.“
    Leila unterdrückte ein entsetztes Aufschluchzen. „Wie kann ein Mann sein eigenes Fleisch und Blut nur so schrecklich quälen?“
    Diese Frage hatte Rafael sich unzählige Male selbst gestellt, ohne je eine Antwort darauf zu finden. Sein Vater war ein unberechenbarer Mann gewesen. Für Frauen unwiderstehlich und für die Opfer seiner Launen, die sich unter Alkohol und später auch unter anderen Drogen bis zur Raserei steigern konnten, ein gewalttätiges Monster.
    Allein aus dem Grund konnte Rafael seine Geschwister nicht wirklich beneiden, denn sie hatten fast täglich unter dem gefühllosen Despoten gelitten.
    „Verstehst du jetzt, warum ich es nicht ertragen könnte, wenn wir uns trennen würden oder meine Kinder ohne mich aufwachsen müssten?“
    „Oh, Rafael! Kannst du denn nicht begreifen, dass du nichts, aber auch rein gar nichts mit diesem schrecklichen Mann gemeinsam hast?“
    Seinen starken

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