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Zurück in deine Arme

Zurück in deine Arme

Titel: Zurück in deine Arme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janette Kenny
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Körper schüttelte ein trockenes Schluchzen, das Leila erschreckte. Doch ehe sie überhaupt reagieren konnte, drehte sich Rafael so abrupt um, dass sie haltlos zurücktaumelte. Hart fasste er nach ihren Schultern und zog sie so dicht an sich, dass sie seinen Atem auf ihrer Haut spürte.
    „Wenn du jemals auch nur das leiseste Anzeichen einer Ähnlichkeit mit diesem Ungeheuer in mir entdeckst, dann nimm unsere Kinder und renn so weit und schnell du kannst! Versprich mir das, Querida !“
    Ihr Gesicht war totenbleich, als sie den Kopf schüttelte. „Ich könnte nie …“
    „Versprich es!“
    Eine einzelne Träne lief über ihre Wange, bevor sie gepeinigt die Augen schloss. „Ich verspreche es, aber der Fall wird nie eintreffen, das weiß ich ganz sicher.“
    Zärtlich küsste Rafael die Träne von Leilas Wange und wünschte, er hätte ebenso viel Vertrauen in sich wie sie.

9. KAPITEL
    Während Leila den Rückflug nach Los Angeles schlafend verbrachte, widmete Rafael sich seiner Arbeit. Diese zu delegieren, gehörte nicht zu seinen Gewohnheiten, doch diesmal blieb ihm nichts anderes übrig.
    Ab sofort kam seine Familie an erster Stelle. Auf keinen Fall würde er Leila in den nächsten Wochen und Monaten aus den Augen lassen, selbst wenn er deshalb eines der wichtigsten Meetings in diesem Jahr verpassen würde. Ein Anruf genügte, um zu organisieren, dass sein Stellvertreter für ihn einsprang. Die nächsten zwei Stunden verbrachte Rafael damit, alle Fakten und entscheidenden Dokumente für ihn zusammenzustellen und sie ihm anschließend, versehen mit detaillierten Regieanweisungen, via Mail zuzusenden.
    Nie zuvor hatte er eine derart brisante Verhandlung in die Hände eines Angestellten gelegt. Darum war es kein Wunder, dass er sich dabei alles andere als wohlfühlte. Doch das größere Risiko würde er eingehen, wenn er Leila allein fliegen ließ. Priorität hatten ab sofort seine Frau und seine Kinder. Seine Familie …
    Er durfte gar nicht daran denken, dass Leila all dies schon einmal durchgemacht hatte. Allein! Wenn er an die Trauer und den namenlosen Schmerz in ihren Augen dachte, als sie ihm von der Fehlgeburt erzählt hatte, krampfte sich sein Herz zusammen. Und dann ihre Angst, dasselbe vielleicht noch einmal durchmachen zu müssen. Oder Schlimmeres – wie sie es bei ihrer Freundin erlebt hatte!
    Nein, das darf nicht geschehen! Ich könnte es nicht ertragen, sie zu verlieren …
    Grimmig klappte er sein Notebook zu, legte es zur Seite und atmete tief durch. Jetzt, da er wusste, was Leila ihm seit Monaten verschwiegen hatte, war er wenigstens in der Lage, ihr zur Seite zu stehen und sie in jeder Form zu unterstützen. Dass sie ihm alles gesagt hatte und nichts mehr zurückhielt, dessen war er sicher. Wenn er doch nur das Gleiche von sich sagen könnte!
    Aber ihr die ganze grausame Wahrheit über seine Geburt zu gestehen, dazu hatte ihm bisher der Mut gefehlt. Ihm selbst war das dunkle Geheimnis als gehässiger Dorfklatsch nachgerufen worden, als er gerade mal acht Jahre gewesen alt war: William Wolfe hatte seine Mutter für Sex bezahlt. So richtig verstanden hatte er das damals nicht, und als er seine Mutter naiv danach gefragt hatte, wurde sie brandrot und befahl ihm, es so schnell wie möglich wieder zu vergessen.
    Das war unmöglich gewesen, und sobald er die brutale Wahrheit verstand, hasste er seine Mutter ebenso wie seinen grausamen Erzeuger – mindestens ein Jahr lang. Irgendwann gelang es ihm, wieder Vertrauen zu ihr zu fassen.
    Und was ist mit Leila? Auch sie hat mich hintergangen, indem sie mir die Fehlgeburt verschwiegen hat.
    Doch bevor er sich erneut in die Rolle des tatenlosen Zuschauers gedrängt fühlte, erinnerte Rafael sich schnell daran, dass er an ihrer gestörten Beziehung, gerade was das letzte Jahr betraf, nicht ganz unschuldig war. Er hätte seine Arbeit rechtzeitig zurückschrauben und sich mehr um seine Ehe kümmern müssen, wenn ihm so viel daran lag, wie er immer behauptete. Den Vorwurf musste er sich selbst machen.
    Er warf einen Seitenblick auf seine schlafende Frau. Sie war betörend schön wie immer, wirkte aber schrecklich erschöpft und irgendwie schutzlos mit den blassen Wangen und den dunklen Schatten unter den geschlossenen Augen. Wenn er sie und die Babys verlor, würde er sich das niemals verzeihen.
    Aus Leilas Handy erklang plötzlich eine keltische Weise, die sie offenbar als neuen Klingelton gespeichert hatte. Auch wenn ihm die Melodie gefiel, ärgerte Rafael

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