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Zurück in deine Arme

Zurück in deine Arme

Titel: Zurück in deine Arme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janette Kenny
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Jeans, die seine schmalen Hüften perfekt zur Geltung brachten, dazu ein schlichtes weißes T-Shirt, in dem seine Schultern noch breiter als gewohnt wirkten. Das verführerische Aroma, das ihren Magen zum Knurren gebracht hatte, kam aus einem Topf mit Bohnen und Reis, dem er gerade ein Gewürz zufügte, das Leila nicht kannte.
    „Ich bin beeindruckt“, sagte sie im Näherkommen. „Ein überaus attraktiver Koch und ein geradezu betörender Duft! Ist das etwa das versprochene Dinner?“
    Rafael lachte sie an. „Feijoada“ , erklärte er stolz. „Meine Mutter hat es mir immer gekocht, als ich noch ein kleiner Junge war. Mein Heißhunger darauf war damals ebenso groß, wie mein Hunger es heute nach dir ist, Querida .“
    „Ja, über deinen Appetit habe ich mich wirklich noch nie beklagen können“, neckte sie ihn gut gelaunt und erntete dafür einen glühenden Blick. „Ich hoffe, du hast auch so was wie frisches Gemüse im Haus?“
    „Immer! Schließlich habe ich nichts anderes von dir erwartet, als dass du dein hübsches Modelnäschen über ein deftiges brasilianisches Essen rümpfen und einen faden Salat vorziehen wirst.“
    So war es bisher tatsächlich fast immer gewesen, denn die Zeiten, in denen sie egal was und wie viel essen konnte, ohne ein Gramm zuzunehmen, hatten schlagartig mit der Pubertät geendet. Seitdem war sie gezwungen gewesen, schmackhafte, sättigende Mahlzeiten durch Obst oder Salat zu ersetzen, um ihren Job nicht zu gefährden.
    „Heute werde ich auf jeden Fall beides brauchen. Wie geht es eigentlich deiner Mutter?“, wechselte sie dann das Thema, um von dem verminten Terrain abzulenken. Dabei suchte sie verschiedene Zutaten zusammen, die sich für einen bunten Salatteller eigneten.
    „Sehr gut. Sie ist wie immer unheimlich fleißig und verbringt den Großteil ihrer Zeit in einer Tagesstätte für Bedürftige.“
    Lag da etwa ein missbilligender Ton in seiner Stimme? „Wie bewundernswert und schön für sie.“
    Rafael hob die Schultern. „Nötig hätte sie es nicht. Ich habe sie mehr als ausreichend versorgt.“
    „Hast du jemals daran gedacht, dass es ihr Spaß macht, sich mit den Kindern zu beschäftigen? Und dass es ihr guttut, wenn sie eine Beschäftigung hat?“
    „Genau das behauptet sie auch“, knurrte er grimmig.
    Da stieß Leila einen lauten Seufzer aus und stemmte energisch die Hände in die Hüften. „Sag mal, du brasilianischer Macho, richtet sich dein Widerwillen gegen arbeitende Frauen nur gegen mich und deine Mutter oder gegen all unsere Geschlechtsgenossinnen?“
    Nach einem scharfen Blick in Richtung seiner Frau wandte Rafael sich wieder dem Kochtopf zu. „Meine Mutter ist in einem Alter, wo es ihr zustehen würde, das Leben einfach nur noch zu genießen“, erklärte er steif. „Sie könnte endlich reisen oder sich ausruhen. Und was dich betrifft … du weißt, wie ich über deine Arbeit denke, sobald die Babys da sind.“
    „Ich glaube, dich beunruhigt noch etwas ganz anderes. Was, kann ich mir allerdings nicht vorstellen. Spuck es doch einfach aus.“
    Er fuhr herum wie von der Tarantel gestochen. „Du willst wissen, worüber ich mir Sorgen mache? Bitte, das kannst du haben! Ich kenne dich nämlich sehr gut, Querida , du bist völlig besessen, was deine Model-Karriere betrifft!“
    „Ich bin eben eine Perfektionistin“, verteidigte sie sich. „Was ist schlimm daran?“
    „Du wirst dich nicht damit zufriedengeben, nur ab und zu einen Auftrag anzunehmen. Über kurz oder lang jettest du wieder rund um den Globus! Wer wird dann für die Kinder sorgen?“
    Verärgert über seinen aggressiven Ton, hob Leila herausfordernd ihr Kinn an. „Ich natürlich, mithilfe einer Nanny.“
    „Du würdest die Kinder einer Fremden überlassen, während du deiner Karriere hinterherjagst?“ Plötzlich klang seine Stimme gefährlich ruhig.
    „Nein, ich hätte sie selbstverständlich bei mir und …“
    „Die Hölle wirst du tun!“
    Erschrocken über den unbeherrschten Ausbruch starrte Leila ihren Mann an. In Rafaels finsterer Miene sah sie Wut, aber auch noch etwas anderes, was sie tief berührte. War es Schmerz? Was ging gerade in ihm vor?
    „Okay“, lenkte sie ein. „Du hast mir deinen Standpunkt klargemacht.“
    „Ich bin froh, dass wir doch einer Meinung sind.“
    „Sind wir nicht“, nahm Leila ihm jegliche Illusion. „Ich stimme zwar mit dir darin überein, dass Kinder am besten zu Hause aufgehoben sind. Was aber nicht gleichzeitig bedeutet, dass ich

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