Zurück in den Armen des Prinzen
schwarzhaarig?“
„Hast du das nicht gewusst? Aber das passt ins Bild.“
„Was meinst du damit?“
„Dass du absolut nichts über mich wusstest“, sagte sie hart.
„Ich wusste sehr viel über dich. Fast alles.“
„Dann sag mir doch, weshalb du nicht gemerkt hast, dass ich mein Haar färbe“, fuhr sie auf.
„Ganz einfach, weil es so natürlich wirkte, ebenso wie deine gebräunte Haut. Und wegen deiner raffinierten Ganzkörperrasur gab es nirgendwo auch nur ein Härchen, das mich auf die richtige Fährte hätte bringen können.“
Sie schüttelte den Kopf. „Du bist der Star in deinem Universum. Andere Menschen haben dich nie wirklich interessiert.“
„Das stimmt doch nicht“, verteidigte er sich. „Und das weißt du ganz genau. Du hast diesen Vorwurf doch damals nur benutzt, um unsere Beziehung zu beenden, ohne selbst ein schlechtes Gewissen haben zu müssen.“
„Diese Beziehung hätte früher oder später sowieso geendet. Du warst doch froh, dass ich dir die Arbeit abgenommen habe“, entgegnete sie.
Er seufzte. Weshalb musste das alles wieder aufgewärmt werden? Er würde die Wahrheit ja doch nie herausfinden. Sein Plan stand immer noch fest. Also wurde es Zeit, die Dinge ins Rollen zu bringen. Leandro lauschte einen Moment auf die Musik, die von der Tanzfläche herüberdrang. Dann stand er auf und streckte beide Hände aus.
Phoebe sah überrascht zu ihm auf.
„Tanz mit mir“, bat er mit samtweicher Stimme.
Damals, als sie ihm zum ersten Mal begegnet war, hatte er dasselbe gesagt. Da waren sie einander noch nicht einmal vorgestellt worden. Sie erinnerte sich nur zu gut daran, wie es sich angefühlt hatte, mit Leandro zu tanzen, und bald, sehr bald hatte er sie das erste Mal geküsst. Danach war in ihrem Leben nichts mehr gewesen wie zuvor.
Und nun überwältigte sie dasselbe Gefühl. Diese Magie. Ohne zu wissen, was sie tat, ließ sie sich von Leandro auf die Tanzfläche führen. Sie harmonierten perfekt; es war, als wären sie eins.
Ein Schauer durchlief sie, als er dicht an ihrem Ohr flüsterte: „Du hast gelernt, die Guadara zu tanzen.“
Die Guadara war eine urtümliche Mischung aus maurischer und italienischer Folklore, die es nur in Castaldinien gab. Sie wurde bei Dorffesten getanzt und bei Hochzeiten auf dem Land. Phoebe hatte sie noch nie getanzt, es nicht einmal versucht.
Doch ihr wurde plötzlich klar, dass sie es jetzt tat. Der sinnliche Rhythmus lag ihr, und Leandro führte sie so gekonnt, dass alle Schritte übereinstimmten. Graziös und leicht lag sie in seinen Armen. Gemeinsam glitten sie über die Tanzfläche wie in einem choreografierten Liebesspiel.
Einer Drehung, die sie von Leandro entfernte, folgte die Annäherung, die sie an seine Brust fliegen ließ. Und die Art, wie er sie danach festhielt, sagte ihr, dass der Tanz beendet war und ein neues, leidenschaftliches Spiel begann.
Phoebe fing an zu zittern. Unsicher sah sie zu ihm auf. „Leandro, ich …“
Er ließ sie nicht zu Wort kommen, sondern zog sie noch enger an sich, bis sie jeden Muskel seines durchtrainierten Körpers zu spüren meinte. Verlangen stieg in ihr auf, so stark, dass sie leise aufstöhnte. Sie sehnte sich nach seinen Berührungen, seinen Küssen.
Doch Leandro schaute sie nur an, und die Gefühle, die sie in seinen Augen las, steigerten ihr Begehren ins Unendliche. Weshalb küsste er sie nicht endlich? Sie war bereit, sich hinzugeben. Was wollte er noch? Völlige Unterwerfung?
Phoebe konnte sich nicht mehr beherrschen und schob die Hände in sein dichtes Haar. Begierig zog sie seinen Kopf zu sich heran und nahm zufrieden wahr, dass sich Leandros Atem beschleunigte. Fast hatte sie seine Lippen erreicht, da hörte sie sein leises „Phoebe“.
Da er immer noch keine Anstalten machte, sie zu küssen, flehte sie: „Bitte, Leandro …“
Etwas in ihrer Stimme musste seine Zurückhaltung gelöst haben, denn nun presste er die Lippen gierig auf ihren Mund und küsste sie wie verzweifelt. Sie öffnete sich ihm, zeigte ihm, wie sehr sie sich nach ihm sehnte. Es war so lange her. Sie hatte ihn so unendlich vermisst. Und er? Ging es ihm genauso?
Er ließ eine Hand zu ihrem Po gleiten und presste sie an sich, sodass sie seine Erregung deutlich spürte. Sie war längst bereit, und als er mit der Zunge in ihren Mund drang, stöhnte sie verlangend auf und genoss das, was er tat, als wären ihre Körper bereits in heißer Lust vereint.
Doch dann zog er sich abrupt zurück. Phoebe schrie leise
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