Zurück in den Armen des Prinzen
Leandro rennen und ihn warnen? Wirst du ihm erzählen, dass ich ihn in eine Falle gelockt habe, um mein Ziel zu erreichen?“
„Genau das werde ich tun. Er muss vor dir geschützt werden.“
„Ich finde eher, man sollte ihn vor dir schützen. Dein Wort steht gegen meins. Was glaubst du wohl, wem er mehr Glauben schenken wird. Dir oder mir?“
„Er bedeutet dir überhaupt nichts, oder? Dieser wunderbare Mann ist nur eine Beute für dich, damit du endlich deinen Titel bekommst. Du denkst, du hast ihn so unter deiner Kontrolle, dass er alles tut, was du willst.“
„Absolut. Meine Macht über ihn ist grenzenlos. Du wirst es nie schaffen, uns zu trennen. Also geh doch hin, und erzähl ihm, was du willst. Es wird dein Untergang.“
Stellas Blick war kalt, aber ihre Stimme zitterte leicht, als sie schrie: „Du bist eine fiese Intrigantin, und selbst wenn du es schaffst, ihn diesmal nach deinen Wünschen zu manipulieren, wird er eines Tages begreifen, wer von uns ihm nützt und wer nicht.“
„Klar, Stella. Spar dir deinen Atem für diese Zeit, und hau endlich ab.“
Noch einmal musterte Stella die Konkurrentin mit einem vernichtenden Blick. Dann machte sie auf dem Absatz kehrt und ging.
Sobald die Tür hinter ihr zuknallte, begann Phoebe zu zittern. Aber sie war stolz darauf, dieser falschen Schlange Paroli geboten zu haben.
Es schien, als könnte ihre Schwangerschaft eine schwierige Zeit werden. Doch Leandro würde ja bei ihr sein, um alle Hindernisse gemeinsam mit ihr aus dem Weg zu räumen. Das Glück war zum Greifen nah. Sie musste es nur ergreifen und festhalten.
Leandros Zorn wuchs, obwohl alles vorbei war.
Sobald er erklärt hatte, dass er die Regentschaft übernehmen würde, hatte der Kronrat von ihm verlangt, die Frau, die man als Königin vorgesehen hatte, zu akzeptieren. Sie behaupteten, nur den Willen des Königs auszuführen, der sich aufgrund seiner Krankheit selbst nicht mehr äußern könne. Und dann besaßen sie auch noch die Frechheit, ihm vorzuschlagen, dass sie selbst mit Phoebe reden würden, um sie davon zu überzeugen, den Platz für eine Frau zu räumen, die besser zu Leandro passte.
Er hatte sie zum Teufel geschickt und ihnen mitgeteilt, dass er die Frau heiraten würde, die er selbst erwählt hatte. Eine Frau, die jede Königin in den Schatten stellen würde. Und dann hatte er klargemacht, dass es diesbezüglich keine weiteren Verhandlungen geben würde. Falls der Kronrat nicht einverstanden sei, könne er sich ab sofort mit Durante oder Ferruccio herumplagen.
In den vergangenen zwei Wochen hatte Leandro dafür gesorgt, dass Phoebe von allem abgeschirmt wurde, was sie hätte verunsichern können. Er wollte nicht, dass ihr jemand einredete, sie müsse aus Rücksicht auf seine „höhere Bestimmung“ zurückstehen und ihn gehen lassen.
Aus Rücksicht auf den König hatte er versprochen, seine Entscheidung nicht öffentlich zu machen, ehe er sie Benedetto mitgeteilt hatte. Wahrscheinlich dachten die Idioten, dass der König ihn noch umstimmen konnte.
Was Phoebe betraf, wusste er, dass sie keine Worte brauchte, um sich seiner sicher zu sein. Trotzdem hatte er vor, ihr jetzt ganz klar zu sagen, dass sie zu ihm gehörte. Für immer. Deshalb war er nach der Zeremonie auch sofort zu ihrem Zimmer gegangen. Im Flur hielt er einen Moment inne, denn ihre Tür stand offen. Das war ungewöhnlich. Vielleicht war sie gar nicht da? Als er aus dem Zimmer Stimmen hörte, blieb er stehen und lauschte. Zuerst verblüfft. Dann entsetzt. Phoebes Stimme klang eiskalt, und was sie sagte, war gemein.
Er hörte, wie Stella sie beschuldigte, ihn eingefangen zu haben, um Königin zu werden. Und Phoebe … wahrhaftig, sie gab es zu! Prahlerisch und hochmütig behauptete sie, Macht über ihn zu besitzen.
Als Stella aufgebracht nach draußen stürmte, sah sie ihn nicht. Leandro hörte immer noch die schrillen Stimmen der streitenden Frauen, wiederholte im Geist immer und immer wieder die Worte.
Er bedeutet dir überhaupt nichts, oder?
Meine Macht über ihn ist grenzenlos.
Sein schlimmster Albtraum war Wirklichkeit geworden. Er hatte gedacht, Phoebe wollte ihn, Leandro. Stattdessen wollte sie nur den zukünftigen König. Wieder hatte sie ihn perfekt getäuscht. Bitterkeit und Verzweiflung stiegen in ihm auf, als er an die leidenschaftlichen Stunden, die wachsende Vertrautheit, die Pläne dachte, die sie miteinander geteilt hatten. Das alles war nur eine Lüge gewesen, jedes Wort, jeder Blick, jede
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