Zurück in den Armen des Prinzen
Ich weiß, dass ich dir Unrecht getan und dich sehr verletzt habe. Ich habe genommen und nie etwas gegeben. Ich habe dir das Gefühl vermittelt, dass du mir nichts bedeutest. Ich habe dich versteckt und benutzt. Ich habe mich in der Öffentlichkeit mit anderen Frauen gezeigt und deine Existenz verheimlicht. Du hast dich mir geschenkt, und ich habe mich bedient, ohne Rücksicht auf deine wahren Bedürfnisse zu nehmen. Und am Ende habe ich dich sogar so weit erniedrigt, dir zu sagen, dass ich eine Frau von untadeligem Ruf heiraten würde …“
Die Ohrfeige schallte durch den Raum, doch Leandro spürte sie kaum, so sehr war er von Angst und Schmerz erfüllt.
Phoebe war leichenblass. „Kannst du mir nicht wenigstens ein paar schöne Erinnerungen lassen, Leandro?“, schrie sie ihn an. „Irgendetwas, das rein ist und gut? Kannst du nicht einfach gehen und mich in Ruhe lassen? Geh endlich!“
„Ich werde dich nie mehr allein lassen. Schlag mich, wenn du willst. Zerkratz mir das Gesicht. Nichts von dem, was ich eben gesagt habe, entspricht der Wahrheit. Nie wollte ich, dass du mein Verhalten so interpretierst. Aber alles, was zählt, ist, dass du es so empfunden hast.“
„Genau. Und ich werde dir keine Gelegenheit geben, deine Grausamkeiten zu wiederholen. Ich habe dir eine geknallt, um deine Tirade zu stoppen.“
„Du wirst mich nicht davon abhalten, dir zu sagen, dass die einzige Lüge, die ich dir jemals erzählt habe, jene verrückten Worte waren, die ich vor drei Monaten zu dir gesagt habe. Ich bereue sie zutiefst, und ich werde den Rest meines Lebens damit verbringen, Abbitte zu leisten. Ich werde dir zeigen, wie viel du mir bedeutest. Mein Leben gehört dir, tesoro , für immer.“
Entsetzt sah sie ihn an. Tränen rannen ihr über die Wangen. „Du … du weißt es, nicht wahr? Nur deshalb bist du hergekommen.“
Verblüfft fragte er: „Was weiß ich?“
Sie begann zu schluchzen, bis er ihre erstickten Worte kaum noch verstehen konnte. „Wie hast du es herausgefunden? Irgendeiner deiner Informanten muss es dir gesagt haben. Meine Familie hat bestimmt nichts durchsickern lassen.“
„ Dio , Phoebe, wovon redest du?“
„Ich will dich nie wiedersehen. Verdammt will ich sein, wenn ich dich jemals auch nur in die Nähe meines Kindes lasse. Es gehört mir, hörst du? Du hast nichts damit zu tun.“
Phoebe war schwanger? Ihr Geständnis traf ihn wie ein Schlag. Unwillkürlich ging er auf sie zu, ergriff ihre Arme. „Ich schwöre dir, dass ich es nicht wusste, hebbi preziosa . Ich hatte ja keine Ahnung, dass du …“
„Mir ist klar, dass du das sagen würdest. Du würdest alles tun, um deinen Erben in deine Gewalt zu bekommen.“
„ Te lo giuro – ich schwöre es. Bei allem, was mir heilig ist, bei meiner Liebe zu dir …“ Leandro sank auf die Knie und umfasste Phoebes Hüften. Sie versuchte, sich zu befreien, und wurde von heftigen Schluchzern geschüttelt. „Ich bin hier, weil ich nicht wusste, was Liebe ist, ehe ich dich kennengelernt habe. Ich wusste nicht, was es bedeutet, einen anderen Menschen zu brauchen wie die Luft zum Atmen. Vor zehn Jahren war ich dumm und egoistisch und habe alles falsch gemacht. Beim zweiten Mal war ich reifer, meine Liebe war noch intensiver geworden, und auch diesmal habe ich Fehler gemacht. Ich war so verletzbar durch diese Liebe, ich hatte solche Angst, enttäuscht zu werden. Als ich hörte, wie du dich mit Stella unterhalten hast …“
Phoebe stand plötzlich ganz still, als begriffe sie erst in diesem Moment, was geschehen war. Als sie endlich sprach, war ihre Stimme tonlos. „Du hast mich so sehr geliebt, dass du mich sofort einer Gemeinheit verdächtigst, nur weil du etwas gehört hast, das missverständlich war?“
„Ich war ein Idiot, Phoebe. Ein mieses Schwein, und dafür gibt es keine Rechtfertigung. Alles, was ich vermag, ist, dich um Verzeihung zu bitten. Als wir uns nach diesen entsetzlich einsamen acht Jahren wiedergesehen haben, war die neu entflammte Liebe zwischen uns so beglückend, so beängstigend. Ich war im Himmel und wusste, dass du mich mit einer Zurückweisung in die Hölle schicken konntest, diesmal für immer. Nachdem du gegangen warst, kam ich sofort zur Besinnung und bin dir hinterhergelaufen. Niemand hat mir gesagt, dass du schwanger bist, weder Ernesto noch deine Familie. Aber sie haben dir auch nicht gesagt, dass ich den ganzen Erdball nach dir abgesucht habe, weil sie der Meinung waren, dass du mich vergessen sollst. In
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