Zurück in Virgin River (German Edition)
ihn oft. Bevor sie überhaupt wussten, wie ihnen geschah, hatte Mel sie auch schon dazu überredet, sich teilweise ihrer Kleidung zu entledigen. Dazu war aber nicht viel Überredungskunst nötig. Dann standen sie oben ohne vor der Kamera. Schützend legte Cameron die Hände auf Abbys Brüste, und das Sonnenlicht malte grüne Kringel auf ihre Haut. Auf einem Foto sah ihnen sogar ein Reh von seinem Versteck aus beim Posieren zu.
Abby und Cameron waren ein hübsches Paar, und die Fotos zeigten deutlich, wie sehr sie sich und die Babys, die diesen unglaublich dicken Bauch zu verantworten hatten, liebten. Mel verbrachte den halben Morgen damit, die Fotos erst auf den PC zu laden und dann auf eine CD zu brennen. Den Müttern schickten Cameron und Abby die sittsameren, prüderen Fotos, aber Vanni bekam später alle Bilder zu Gesicht.
„Wow!“, sagte sie. „Die sind unglaublich. Welche habt ihr euren Müttern geschickt?“
„Die hier.“ Abby deutete auf ein Foto, auf dem sie voll bekleidet waren. „Den Rest heben wir uns für unsere Privatsammlung auf. Aber dir wollte ich sie trotzdem zeigen.“
Bei dem Anblick der Bilder, die sie so intim, vertrauensvoll und verliebt zeigten, kam Vanni eine ganz besondere Idee. „Ich möchte gerne eine Babyparty für euch geben“, schlug sie vor. „Nur für Freunde, nicht für die ganze Stadt. Gleich am Samstagnachmittag …“
„Ach, ich weiß nicht …“
„Wem sollte das schaden?“, fragte Vanni. „Oder willst du immer noch so tun, als seist du gar nicht schwanger?“
„Na ja, der Zug ist ja wohl abgefahren …“, erwiderte Abby.
„Was du nicht sagst.“ Vanni lachte. „Gib’s auf, Abby. Es kennt zwar niemand die Einzelheiten, dennoch weiß die ganze Stadt, dass du Cams Babys bekommst. Himmel noch mal, ihr lebt zusammen. Ihr geht gemeinsam zu den Arztterminen. Wir macheneinfach ein nettes kleines Buffet und laden ein paar Leute ein, die in euer Geheimnis eingeweiht sind. Diejenigen, die noch nicht wissen, dass Cam der Vater ist, sind sich aber darüber im Klaren, dass er es gerne wäre. Du musst ihnen nichts erklären. Komm einfach, und amüsiere dich.“
„Ich muss das erst mit Cameron besprechen, aber …“
„Cameron?“ Vanni lachte. „Derselbe Cameron, der dich anbettelte, mit ihm zusammenzuziehen, damit er jederzeit für dich da sein kann? Derselbe Mann, der seine Hände nicht mal in der Öffentlichkeit von dir lassen kann? Du bist vielleicht gut. Schwangere Frauen scheinen wirklich nicht mehr so ganz mit der Realität verhaftet zu sein.“
„Ich hab verstanden …“
„Und der guten Ordnung halber laden wir eure Mütter auch ein …“
„Oh nein. Jetzt warte aber mal eine Sekunde“, sagte Abby und hielt sich den Bauch, als fürchtete sie, er könnte sonst wegfliegen.
„Keine Sorge“, beruhigte Vanni sie. „Die beiden stehen doch ohnehin schon in den Startlöchern, um sofort in Virgin River einzufallen, sobald die Babys kommen, stimmt’s? Da werden sie doch nicht jetzt schon hierherkommen. Jedenfalls nicht so kurzfristig vor der Geburt. Das wäre bescheuert. “
Abby schüttelte immer noch den Kopf, nahm aber das Telefon zur Hand und rief Cameron in der Klinik an und erklärte ihm Vannis Pläne.
„Klar, warum nicht?“, sagte er. „Eine Babyparty würde dir bestimmt Spaß machen. Und Vanni hat recht, unsere Mütter besuchen uns jetzt sicher noch nicht.“
Also rief Abby bei ihrer Mutter an, während Cameron mit seiner Mutter sprach. Und beide Mütter erklärten spontan, dass sie sofort die Koffer packen würden.
„Oh Gott“, jammerte Abby, die auf Vannis Couch saß und sich über den Bauch strich. „Da haben wir den Salat.“
„Jetzt flipp nicht gleich aus“, versuchte Vanessa sie zu beruhigen. „Irgendwann müssen sie sich doch kennenlernen. Ich binmir nicht nur sicher, dass alles gut geht, sondern ich glaube fest, dass sie sich gut verstehen werden.“
Später im Bett hielt Cameron Abby in den Armen. „Mach dir keine Sorgen“, bat er. „Es wird bestimmt ein schönes Wochenende.“
„So viel zum Thema Geheimhaltung“, flüsterte sie. „Wir geben eine Babyparty und stellen unsere Eltern einander vor. Danach weiß wirklich jeder Bescheid.“
Cameron streichelte ihr grinsend den Bauch. „Das kann man gar nicht geheim halten“, sagte er.
„Ich verstehe mich sehr gut mit meiner Mutter“, erklärte Abby ihm. „Sie ist so was wie meine beste Freundin. Und obwohl ich schon über dreißig bin, könnte ich ihr trotzdem
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