Zurück in Virgin River (German Edition)
Wie Cameron schon meinte, solche Dinge lassen sich normalerweise irgendwie regeln. Das Wichtigste ist jetzt, dass du und Cameron euch endlich in Ruhe auf euer gemeinsames Leben konzentrieren könnt. Wie geht es dir denn?“
„Ich fühle mich gigantisch. Ich habe meine Füße schon so lange nicht mehr gesehen, dass ich gar nicht mehr weiß, ob ich noch welche habe. Mein Rücken bringt mich um, und ich bemerke jeden Tag neue mysteriöse Zipperlein. Und weißt du schon, dass unsere Eltern dieses Wochenende zur Babyparty kommen? Sie werden sich da zum ersten Mal begegnen. Ahh!“
„Machst du dir deswegen Sorgen?“
„Ich mach mir Sorgen wegen der Fragen, die sie mir stellenwerden, vermutlich lauter Dinge, auf die ich gar nicht antworten will. Ungefähr in der Art, wie ist es denn passiert, und wann werdet ihr heiraten?“
Brie lachte. „Sag ihnen doch einfach, deine Anwältin hätte dir geraten, keine Fragen zu beantworten. Du hättest nun ganz andere Sorgen. Zum Beispiel, wie du ohne Probleme in die Dusche passt. Was meint Mel eigentlich dazu? Wann glaubt sie, ist es so weit?“
„Du meinst das Geburtshelferteam Mel und John und Cam? Ich sehe sie jede Woche, und wir haben gerade herausgefunden, dass Cams Traum wahr geworden ist. Baby Nummer zwei ist ein Mädchen. Das hatte er so gehofft. Zwei auf einmal und dann noch eins von jeder Sorte. Das ist großartig. Ich bezweifle nämlich, dass mich noch mal jemand zu so was überreden könnte.“
„Nimm es mir nicht übel, doch das klingt, als ob es dir und Cameron wirklich gut geht. Ihr seid ein tolles Paar.“
Abby lachte. „Ich nehme es dir nicht übel. Wir machen da wirklich niemandem etwas vor. Wir sind verrückt nach einander. Liebe auf den ersten Blick und zack! Schon Großfamilie.“
„Abby, das ist wunderbar. Ich kenne Cameron zwar noch nicht so lange, aber ich finde, er ist ein toller Mann. Und jetzt, wo du die rechtlichen Dinge geklärt hast, ist der Weg für ein glückliches Familienleben frei.“
„Ich mache mir gerade ganz andere Sorgen, Brie. Hattest du in deiner Schwangerschaft eigentlich auch andauernd Wehen?“
„Abby“, entgegnete Brie. „So schwanger wie du war ich noch nie. Ich habe immer nur ein Baby auf einmal erwartet. Und in den letzten beiden Monaten dachte ich permanent, dass es täglich so weit sein könnte, allerdings waren die Wehen nie so stark oder regelmäßig wie an Tag X. Da gab es nämlich gar keine Zweifel mehr.“
„Ich stecke in einem kleinen Dilemma. In meiner Küche rühren zu viele Köche im Brei herum. John und Cam wollen die Geburt in Woche siebenunddreißig einleiten, falls ich überhaupt bis dahin komme. Mel würde lieber abwarten, sie hat zwarnichts gegen Mittel zur Einleitung der Geburtswehen, bevorzugt es aber, wenn die Wehen ihrer Patientinnen von selbst einsetzen. Alle sind sich einig, dass die Babys schon in der richtigen Stellung liegen. Ich glaube, die Ärzte würden die Geburt gerne in einer kontrollierten Umgebung stattfinden lassen, während Mel alles so natürlich wie möglich haben will. Und ich weiß nicht, welcher Weg mir lieber wäre.“
„Wo willst du die Babys denn zur Welt bringen?“
„Im Krankenhaus. Könnte sein, dass die Zwillinge nur wenig wiegen, und da wollen wir lieber auf Nummer sicher gehen …“
Brie lachte. „Du wirst rechtzeitig herausfinden, was das Beste ist, es sei denn, es geht alles schneller als geplant. Dann wird dir die Entscheidung ohnehin abgenommen. Noch bist du nicht in Woche siebenunddreißig.“
„Doch kurz davor. Sehr kurz.“
„Dann press die Beine noch ein bisschen zusammen, ich helfe Vanessa nämlich bei den Vorbereitungen für die Babyparty.“
Die McCalls und Michaels trafen am Freitagabend vor der Babyparty in Virgin River ein. Cameron hatte beiden Elternpaaren Hütten in Riordans Resort am Fluss gebucht. Abby und Cameron stellten sie einander vor. Wie Cameron vorausgesagt hatte, gingen sie alle sehr höflich miteinander um.
Susan McCall war eine kleine, rundliche Frau mit kurzen blonden Haaren. Sie hatte nur ein Kind und arbeitete ehrenamtlich bei einer gemeinnützigen Organisation in Seattle. Sie saß im Elternbeirat und organisierte verschiedene Wohltätigkeitsveranstaltungen für Menschen, denen es nicht so gut ging. Ihre ehrenamtlichen Tätigkeiten waren genauso zeitaufwendig wie ein regulärer Vollzeitjob. Beth Michaels arbeitete als Zahnarzthelferin und hatte drei Kinder großgezogen. Cameron war ihr ältester Sohn. Äußerlich wirkte
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