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Zurück in Virgin River (German Edition)

Zurück in Virgin River (German Edition)

Titel: Zurück in Virgin River (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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Sandwich in den Schoß, stellte zwei riesige Colabecher in die Becherhalter neben dem Armaturenbrett und ließ den Motor an.
    Rick starrte auf das Essen in seinem Schoß.
    „Iss einfach nur so viel, wie du schaffst. Es ist schon Stunden her, seit du das Letzte gegessen hast. Ich hatte in der Zwischenzeitschon drei Mahlzeiten. Wenn wir zurückkommen, werde ich dir ein paar von Preachers Gewichten aus dem Lager holen. Es wäre vermutlich nicht schlecht, wenn du deine Arm-, Brust- und Schultermuskulatur aufbaust. Ist auch gut für den Rücken.“
    „Wozu?“, fragte Rick ihn.
    Du darfst ihn nicht schlagen, dachte Jack bei sich. Du musst ruhig und geduldig bleiben, wie Mike und Mel es dir geraten haben. Der Beginn eines längeren für Rick unhörbaren Selbstgesprächs. Okay, sagte Jack sich. Ich bin mit der Situation überfordert und als Person generell ungeeignet für so etwas. Ich war noch nie so schlecht dran wie Rick, und erst recht nicht, als ich so jung war wie er. Mike hat schon mal so eine schreckliche Erfahrung mit einer lebensbedrohlichen Verletzung gemacht. Mike wäre womöglich in der Lage, für mich einzuspringen.
    Mel hatte wie versprochen einen Therapeuten über die Versicherung aufgetrieben. Aber Jack würde Rick nicht dazu zwingen können, sich helfen zu lassen, dennoch konnte er ihn dorthin fahren und draußen warten, bis die Stunde um war.
    Schließlich machte Jack den Mund doch auf und sagte in seiner unnachahmlich sensiblen und einfühlsamen Art: „Jetzt iss, verdammt noch mal, endlich dieses Scheißsandwich. Ich meine es ernst!“
    Wenige Minuten später wickelte Rick den Snack aus, biss vorsichtig hinein und nahm anschließend einen zweiten Bissen.
    Jack hatte indes den Appetit verloren. Er war zwar froh, dass Rick endlich etwas aß, fühlte sich aber trotzdem alles andere als erfolgreich. Die Initiative musste von Rick ausgehen und nicht von ihm.
    Jack zwang sich, ein halbes Sandwich runterzuwürgen. Dann packte er den Rest wieder ein und fuhr weiter nach Norden. Nachdem Rick eine winzige Portion gegessen hatte, lehnte er sich im Sitz zurück und döste, die restliche Hälfte des Sandwiches auf dem Schoß. Jack nahm es ihm vorsichtig ab und verstaute es für später. Ricks Schläfchen gab ihm die Möglichkeit, noch einmal in Ruhe über alles nachzudenken.
    Er erinnerte sich daran, dass Mel ihm gesagt hatte, dass er seinen Jungen unabsichtlich unter Druck setzte. Jack dachte auch an Mike Valenzuela, der sich nach seiner schweren Verwundung nach Virgin River zurückgezogen hatte, weil Familie und Freunde, sosehr er sie auch vermisst hatte, ihn mit ihrer Hilfsbereitschaft zu ersticken drohten. Und Jack spürte schmerzlich, dass er außer David und Emma noch nie ein Kind so sehr geliebt hatte wie Rick. Seine Liebe war stark, aber sie veranlasste ihn manchmal zu verzweifelten Aktionen. Möglicherweise richtete er damit mehr Schaden als Nutzen an.
    Stunden später erwachte Rick mit einem schmerzhaften Krampf im Stumpf. Er stöhnte vor Schmerzen und massierte sich den Stumpf.
    „Bald kommt eine Raststätte. Halte noch ein bisschen durch“, bat Jack.
    Rick biss die Zähne zusammen und rieb sich immer wieder über den Stumpf. Dann lehnte er sich zurück, hob den Hintern hoch und holte eine Tablettenschachtel aus der Hosentasche. Er schluckte eine Tablette mit einem großen Schluck seiner abgestandenen, inzwischen wässrig gewordenen Cola hinunter.
    „Was nimmst du da, mein Junge?“, wollte Jack wissen.
    „Nicht das richtig starke Zeug“, entgegnete Rick. „Nur ein Mittel gegen Entzündungen. Mit Codein. Das hilft mir hoffentlich.“
    „Bist du bereit für einen Boxenstopp?“, fragte Jack und nahm die nächste Raststättenausfahrt.
    „Ja“, sagte Rick atemlos vor Schmerzen.
    „Brauchst du deine Prothese?“, fragte Jack, als er vor einer Behindertentoilette anhielt.
    „Nein“, erwiderte Rick. Er rollte das Hosenbein seiner Jeans hoch. „Nur die Gehhilfe.“
    „Bleib sitzen.“ Jack stieg aus, schnappte sich die Gehhilfe, und anstatt Rick zu weiteren Gymnastikübungen beim Aussteigen zu zwingen, schlang er ihm die Arme um die Taille und hob ihn aus dem Truck. Anschließend folgte er Rick zur Toilette.
    „Es ist alles in Ordnung“, versicherte Rick ihm, als er sich noch einmal umdrehte. „Ich bleibe bei dir“, erklärte Jack.
    Rick ließ den Kopf hängen. Er umklammerte seine Stütze und bewegte sich langsam vorwärts bis in die Herrentoilette, wo er sich mit den Händen an der Wand

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