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Zurück in Virgin River (German Edition)

Zurück in Virgin River (German Edition)

Titel: Zurück in Virgin River (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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atmete Jack aus. „Okay, Preacher hat ein Barbecue vorbereitet.“
    Oh Gott. Ricks schlimmster Albtraum. Dass die Stadt sich versammelt hatte, um ihn willkommen zu heißen. Es würde ihn komplett aus der Bahn werfen. Zum Heulen bringen wie ein Baby. Auf so etwas war Rick nicht vorbereitet. „Sag ihm bitte, dass ich ihm dafür danke. Sag ihm, dass ich Schmerzen habe und ich mich später bei ihm sehen lasse.“
    „Du hast keine Schmerzen“, sagte Jack.
    „Jetzt habe ich welche. Ich gehe da nicht hin, Jack. Ich kannnicht. Es geht einfach nicht.“
    Noch eine Stunde bis Virgin River, dachte Jack. Vielleicht änderte Rick seine Meinung noch. Doch wenn Jack in den letzten zehn Stunden etwas gelernt hatte, dann, dass an Ricks Sturköpfigkeit beinahe alles abprallte. Vor allem, wenn es um seine Genesung ging. „Na gut, mein Junge. Wie du willst.“
    Als Rick in das Haus seiner Großmutter heimkehrte, war Lydie überwältigt. Rick spürte, dass Jack hinter ihm stand. Er blieb an der Tür und trug Ricks Rucksack und die Prothese und beobachtete, wie Rick seine weinende Großmutter in den Arm nahm, während er sich mit dem anderen Arm auf seine Gehhilfe stützte. Die alte und gebrechliche Frau wirkte so klein in Ricks starken Armen. Sie hatte ebenfalls schon viele Verluste in ihrem Leben erlitten. Für ein paar Augenblicke, in denen er sie an seine Brust drückte, war Rick dankbar, wieder bei ihr sein zu dürfen, egal, unter welchen Umständen. „Hey, hey“, sagte er. „Oma, komm. Keine Tränen bitte! Du willst mich doch nicht ertränken.“
    „Ricky, Gott sei Dank bist du wieder daheim. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie oft ich dafür gebetet habe.“
    „Ich bin zu Hause, Oma. Alles ist gut“, meinte er, wobei er dachte, wie falsch das alles in Wirklichkeit war. Doch darüber wollte er in Gegenwart seiner Großmutter kein Wort verlieren. Er tröstete sie, bis sie sich die Tränen trocknete und sein Gesicht mit ihren zittrigen Händen umschloss. Immer noch stand Jack hinter ihm. Rick hörte ihn atmen.
    „Ich wette, bei Jack haben sie heute Abend eine Menge für dich vorbereitet“, sagte Lydie.
    „Ja“, bestätigte Rick. „Aber mir ist trotzdem nicht danach. Es war eine lange Fahrt, und mein Bein schmerzt. Ich werde nicht hingehen.“
    „Bist du sicher?“, fragte sie ihn und schaute ihn skeptisch an.
    Um als der einbeinige Kriegsheld dieser kleinen Stadt gefeiert zu werden? Ha, in diesem Leben nicht mehr, dachte er. „Ja, sicher“, antwortete er. „Aber wenn du hingehen willst, wird Jackdich ganz bestimmt hinfahren.“
    „Nein, nein“, lehnte sie ab. „Wir bleiben zu Hause. Es ist nur so, dass ich nichts gekocht habe, Ricky. Ich dachte nämlich, wir gehen in Jacks Bar …“
    „Kein Problem“, beruhigte er sie. „Wir machen uns einfach was.“ Er streichelte ihr über die faltige, weiche Wange. „Wir müssen wieder zu Kräften kommen, was? Und du brauchst Insulin und etwas zu essen.“
    Jack ging an ihnen vorbei, um den Rucksack in Ricks altes Kinderzimmer zu bringen, in dem Rick bis kurz vor der Geburt ihres Kindes mit Liz gewohnt hatte. „Ich bringe euch etwas aus der Bar rüber. Ich kann es nicht zulassen, dass ihr am ersten Tag zu Hause selbst kochen müsst“, sagte er.
    „Das ist schon in Ordnung …“, setzte Rick an.
    „Kein Problem, Rick“, unterbrach ihn Jack, als er aus dem Zimmer zurückkam; das Haus war klein. Es gab nur vier Zimmer, Küche und Bad. Rick fest in die Augen blickend meinte er: „Ich entschuldige dich bei ihnen und bringe euch paar Sachen vom Grill. Du ruhst dich aus.“
    In einem Anflug von Bedauern, weil er den ganzen Tag so ein Arsch gewesen war, obwohl Jack versucht hatte, sein Bestes zu geben, sagte Rick: „Danke, Jack, ich bin dir sehr dankbar. Wirklich sehr dankbar.“
    „Schon gut“, antwortete Jack, der ganz offensichtlich immer noch verschnupft und enttäuscht von ihm war.
    Rick hielt sich nicht lange mit seinen Schuldgefühlen auf. Jack war – wie die meisten der anderen auch – ohne ihn, der nur Desaster in sein Leben brachte, besser dran.
    Rick legte die Prothese an, bevor er mit seiner Großmutter zu Abend aß. Es war ein sehr ruhiges Abendessen. Sie nahm ihr Insulin und er eine Schmerztablette. Um kurz vor acht nickte Ricks Großmutter im Sessel ein. Sanft weckte er sie, um sie ins Bett zu schicken. Dann löschte Rick das Licht, damit diejenigen, die am Haus vorbeikamen, annahmen, er habe sich ebenfalls schon schlafen gelegt.
    Rick war sich

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