Zurueck ins Glueck
was ich glauben soll und was nicht.«
»Du ahnst ja gar nicht, wie leid mir das alles tut.«
»Wieso das denn? Du trägst doch überhaupt keine Schuld an diesem ganzen Desaster.« Trotz seiner gedrückten Stimmung musste Ricky grinsen.
»Stimmt, ich war damals noch gar nicht geboren.« Wendy zögerte, rang einen Moment lang mit sich und berührte dann ein heikles Thema. »Ricky, meinst du nicht, du solltest mit deiner Mutter sprechen? Sie kann sicher ein wenig Licht in dieses Dunkel bringen.«
»Sie ist die gottverdammte Ursache für das ganze Theater!«
Wendy verkniff sich die bissige Bemerkung, die ihr auf der Zunge lag, und senkte den Kopf.
»Warum hat sie uns das alles nicht schon viel früher erzählt? Letzte Woche um diese Zeit hätte Sam beinahe ihren Halbbruder geheiratet! Die Frau ist nicht ganz zurechnungsfähig, wenn du mich fragst.«
»Trotzdem musst du mit ihr sprechen, Ricky.«
Er warf ihr einen schwer zu deutenden Blick zu, dann nippte er an seinem Kaffee. »Das wird sich wohl nicht vermeiden lassen«, stimmte er schließlich zu, während er sich in der Wohnung umsah. »Schläft Gillian noch?«
»Vermutlich ja, sie ist gestern sehr spät nach Hause gekommen. Oder sehr früh, wie man’s nimmt. Wahrscheinlich steht auch ihr Essen noch in der Mikrowelle.«
»Nein, tut es nicht, und ich schlafe auch nicht mehr.«
Gillian kam in den Raum. »Hi, Ricky. Morgen, Wendy. Entschuldige bitte, dass ich dich mit dem Essen habe hängen lassen. Ich habe versucht, dich übers Handy zu erreichen, und als du dich nicht gemeldet hast, habe ich dir auf Band gesprochen. Ich wusste vor lauter Arbeit nicht, wo mir der Kopf steht, und dann musste ich gestern Abend auch noch die ganze Bagage von Lovely Low groß ausführen.«
Wendy grinste. »Schon gut. Allmählich gewöhne ich mich daran.«
»Sag mal, wohin ist denn Samantha so plötzlich verschwunden?«, fragte Gillian dann obenhin.
»Darüber haben wir gerade gesprochen.« Wendy sah Ricky an. »Sam ist nach Spanien geflogen, um Pablo zu besuchen. Sie hat es sich in den Kopf gesetzt, ihn wiedersehen zu wollen. Dumm nur, dass sie Ricky nichts von ihrer Absicht erzählt hat, sonst hätte er sie nämlich begleitet«, erklärte sie.
Gillian zerzauste Rickys dichtes dunkles Haar. »Du kannst ihr ja immer noch hinterherfliegen.«
»Nein, ich muss erst mit Mum sprechen.«
Wendy versuchte, das Thema zu wechseln. »Dafür, dass du so spät ins Bett gekommen bist, wirkst du erstaunlich frisch und munter. Immerhin ist es gerade erst...« Sie sah auf ihre Uhr. »Elf Uhr! Wieso bist du an einem Samstagmorgen so früh auf den Beinen?«
Gillian strahlte. »Na ja, mein Chef hat mir einen Extrabonus spendiert, weil die Lovely-Low-Kampagne ein so durchschlagender Erfolg war.«
»Und wie sieht dieser Bonus aus, Gilly? Zahlt er in Naturalien?« Rickys Stimme triefte vor Sarkasmus.
»Wenn du’s unbedingt wissen willst – er hat mir für
ein paar Wochen den Schlüssel für seine Villa auf den Bermudainseln überlassen.«
»Im Ernst?«, quiekte Wendy.
»Nett, wenn man’s hat«, grunzte Ricky.
»Hey, ich habe mir für diese verdammte Kampagne den Arsch aufgerissen und der Firma ein kleines Vermögen eingebracht. Da ist ja wohl eine kleine Belohnung mehr als angebracht.«
»Vor ein paar Tagen hat Sam mir erzählt, dass Cameron sich nach Barbados abgesetzt hat. Schade, dass dein Boss da keine Villa hat. Ich meine, wenn du schon in die Karibik fliegst, könntest du ihn doch besuchen und ihn ein bisschen aufheitern«, meinte Ricky fröhlich.
Gillian erstarrte einen Moment, was Wendy nicht entging. Dann grinste sie breit. »Ganz ehrlich, Ricky, ich will lediglich in der Sonne liegen, ein paar gute Bücher lesen, literweise Cocktails schlürfen und mich vom Stress der letzten Wochen erholen.«
Ob sie nicht doch zu Cameron will, fragte sich Wendy beklommen. Nagendes Unbehagen keimte in ihr auf. Am Telefon hatte sie ganz klar Barbados und nicht Bermuda gehört. Doch sie verdrängte diese Möglichkeit entschlossen. Sie war gestern noch im Halbschlaf gewesen, vermutlich hatte sie alles durcheinandergebracht. »Außerdem ist Cameron mit seiner Mutter dort«, gab sie zu bedenken. »Die beiden wollen sicher ihre Ruhe haben. Im Übrigen...was würde Sam denken, wenn sie erfährt, dass Gillian Cameron besucht? Sie wäre vermutlich am Boden zerstört.«
»Du hast mich völlig falsch verstanden. Ich habe nie angedeutet, dass Gilly etwas mit Cam anfangen soll, Wendy.« Angesichts
Weitere Kostenlose Bücher