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Zurueck ins Glueck

Titel: Zurueck ins Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Higgins
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der Treue je sonderlich genau genommen. Die Frauen wussten selten von diesen kleinen Abenteuern, und er gedachte dafür zu sorgen, dass Rose nichts von dieser Liasion erfuhr.
    Doch dann zeigte Katie ihm plötzlich die kalte Schulter. Er erinnerte sich noch klar und deutlich an den Tag
nach der Party, als er sie zufällig im Garten traf. Sie war verlegen gewesen, bis er ihr zuzwinkerte und flüchtig ihre Hand drückte, woraufhin sich ihr Gesicht aufhellte und sie ihn anlächelte. Er wusste noch genau, wie dieses Lächeln sein Herz gewärmt hatte. Rose sah ihn nie so an; Rose ging kalte Missbilligung verströmend und stirnrunzelnd durch das Leben. Katie dagegen blickte fast anbetend zu James auf, was er von Frauen nicht kannte und in vollen Zügen genoss. Er hatte auf eine längerfristige Beziehung gehofft, wurde aber enttäuscht, denn Katie wandte sich von ihm ab, begann ihm aus dem Weg zu gehen, und wenn sie einander doch zufällig begegneten, verhielt sie sich abweisend, geradezu feindselig.
    Seine Gedanken kreisten um ihr Gespräch im Krankenhaus. Es war Ende September gewesen, als sich ihr Verhalten ihm gegenüber so schlagartig geändert hatte. Katie hatte gesagt, sie hätte ihm um diese Zeit herum den bewussten Brief geschrieben, und er hätte ihr darauf geantwortet. Das erklärte natürlich alles, aber damals hatte er die Welt nicht mehr verstanden. Er hatte auch keine Gelegenheit zu einem klärenden Gespräch mehr bekommen, denn Katie hatte ihn während der nächsten Wochen gemieden und kurz vor Weihnachten Dunross zusammen mit Pablo verlassen. Sie musste im fünften oder sechsten Monat gewesen sein, aber da sie so klein und schlank war, war ihm nichts aufgefallen, und Pablo hielt das Kind ja für das seine.
    Er las den Brief ein letztes Mal. Jetzt wusste er wenigstens, warum Katie so wütend auf ihn gewesen war. James versuchte nachzuvollziehen, was damals in ihr vorgegangen sein musste. Sie war blutjung gewesen, vielleicht noch nicht einmal zwanzig, dachte er grimmig; sie alle
hatten kaum etwas vom Leben gewusst. Er fühlte sich entsetzlich elend. Wer konnte Katie das angetan haben? Wer würde es fertigbringen, einen so grausamen Brief zu schreiben? Die Fragen erübrigten sich, er kannte die Antwort bereits. Nur eine einzige Person kam infrage. Es gab nur einen Menschen, der seine Post hätte abfangen können und genau das offenbar getan hatte. Nur ein Mensch war im Stande, seine Unterschrift meisterhaft zu fälschen. James spürte, wie das Blut in seinen Adern zu kochen begann. Er verlor selten die Beherrschung, aber jetzt knirschte er vor hilfloser Wut mit den Zähnen, als die logische Schlussfolgerung in seinem Kopf zur Gewissheit wurde. Niemand hatte je zuvor so schamlos in sein Privatleben eingegriffen. Niemand hatte ihn so dreist belogen und getäuscht. Er konnte es kaum fassen.
    Nur ein einziger Mensch konnte in der Lage gewesen sein, eine solche Intrige zu spinnen.
    Rose.

19. Kapitel
    S panien? Was zum Teufel will sie in Spanien?«, fragte Ricky ungläubig, während Wendy in der Küche Kaffee kochte.
    »Es kam alles ganz plötzlich«, erklärte sie. »Samantha bekam einen Brief von eurer Mutter, und daraufhin sagte sie, sie würde zu Pablo fahren, zu dem Mann, den sie als ihren wahren Vater betrachtet.«
    Ricky las den Brief, den Wendy ihm eine Minute zuvor gereicht hatte. »Was soll denn das nun wieder heißen? James Judge hat doch schon zugegeben, dass er Sams Vater ist. Der Dreckskerl hat Mum damals geschwängert!«
    Wendy stellte eine Tasse frisch gebrühten Kaffee mit einem Schuss Milch darin vor ihn auf den Tisch und setzte sich zu ihm. Samantha hatte eine harte Woche hinter sich, das wusste sie, aber die letzten Tage waren für Ricky garantiert ebenfalls nicht leicht gewesen.
    »Ricky«, begann sie behutsam. »James hat Samantha geschworen, nichts von ihrer Existenz gewusst zu haben, und dann bekommt sie auf einmal diesen Brief aus Galway, aus dem ganz klar hervorgeht, dass er doch die ganze Zeit Bescheid wusste. Sie ist verletzt und wütend und befindet sich in einer Art Schockzustand, da neigt man zu überstürztem Handeln. Sie sagte, Pablo wäre ihr ein besserer Vater gewesen, als James es je hätte sein können, und deshalb wollte sie ihn wiedersehen.«

    »Ich fasse es einfach nicht. Wenn sie mich in ihre Pläne eingeweiht hätte, wäre ich mitgekommen. Immerhin ist er mein leiblicher Vater – höchstwahrscheinlich jedenfalls. Was für ein Durcheinander! Ich weiß schon gar nicht mehr,

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