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Zurueck ins Glueck

Titel: Zurueck ins Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Higgins
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wird?«
    Das Mädchen an der Anmeldung war den Tränen nah. »Es tut mir sehr leid, Mr. Judge. Sowie ein Bett frei wird, geben wir es Ihrer Mutter.«
    Cameron schnaubte gereizt und wandte sich ab. Diskussionen mit dieser dummen Gans führten zu nichts. Er würde sich an einen Arzt oder die Oberschwester wenden müssen.
    James Judge und Gillian saßen im Wartebereich. Rose war jetzt bei vollem Bewusstsein, aber blass und schwach, und sie zitterte wie Espenlaub. Gillian hatte eine Decke aufgetrieben, die ältere Frau darin eingehüllt und einen Arm beschützend um sie gelegt. Sie vermutete, dass Camerons Mutter unter einem schweren Schock stand. Rose starrte stumm zu Boden. Ihre Augen blickten glasig, und trotz der Decke und Gillians Umarmung ebbte das Zittern nicht ab.
    Und sie reagierte nicht, wenn man sie ansprach.
    »Gibt es Probleme? Warum dauert das denn so lange?«, erkundigte sich James ungeduldig.

    »Diese Idioten haben Mums Bett anderweitig vergeben. Der Himmel weiß, wie das passieren konnte, aber wir sitzen jetzt hier fest, bis ein anderes Bett frei wird. Jesus, was für ein Scheißtag!« Er fuhr sich mit den gespreizten Fingern durch das Haar, wie er es immer tat, wenn er unter Druck stand.
    Gillian versuchte zu vermitteln. »Hat Rose denn keinen Hausarzt, der uns weiterhelfen könnte?«
    James zuckte die Achseln. »Sie ist normalerweise bei Paddy Ryan in Behandlung. Er war auch zur Hochzeit eingeladen, hat aber abgesagt, weil er verreisen musste.«
    »Wo hält er sich zurzeit auf? Können wir ihn erreichen?« Cameron schöpfte neue Hoffnung.
    »Ich habe keine Ahnung, wo er steckt, Sohn. Er ist auf einer dieser Vergnügungsreisen, die sich als Ärztekongresse tarnen. Wahrscheinlich in der Karibik oder im Fernen Osten.«
    Plötzlich sah Cameron aus den Augenwinkeln heraus eine Frau aus einem Büro treten. Sie erregte seine Aufmerksamkeit, weil sie statt der üblichen weißen eine blaue Tracht trug. Das musste die Oberschwester sein. Er sprang auf. Wenn sie hier die Verantwortung trug, dann tat sie gut daran, schleunigst eine Lösung für dieses Problem zu finden. Judges hatten es nicht nötig, vor anderen zu kriechen – die Leute krochen für gewöhnlich vor den Judges. Vor Selbstbewusstsein strotzend durchquerte er mit langen Schritten die Notaufnahme, blieb aber wie angewurzelt stehen, als er die Frau hinter der Oberschwester sah.
    »Samantha!«, entfuhr es ihm.
    Samantha blickte auf, die Oberschwester desgleichen.
    »Cam, Gott sei Dank, dass du da bist!« Sie rannte auf
ihn zu, um sich in seine Arme zu werfen, und zog dabei die Aufmerksamkeit aller anderen Patienten und deren Angehöriger auf sich. Cameron trug noch immer seinen formellen Cut, dazu schwarze Hosen mit hauchdünnen grauen Nadelstreifen und schwarzem Kummerbund; konservativ und klassisch elegant, wie es seinem Stil entsprach. Das einzige farbliche Zugeständnis an seinen Hochzeitstag bestand in einer Rose, die in seinem Knopfloch steckte. Der zarte Cremeton der Blüte passte genau zu Samanthas elfenbeinfarbenem Kleid.
    Cameron wich ihrer Umarmung aus, indem er einen Schritt zur Seite trat, umschloss ihr Handgelenk mit seiner linken Hand und zog sie zur Seite, als wäre sie ein ungezogenes Kind, auf das eine saftige Strafpredigt wartet. Samantha zuckte angesichts dieser groben Behandlung merklich zusammen. Cameron wandte sich an die ältere Frau.
    »Sind Sie die Oberschwester?«, fragte er, bemüht, all seinen Charme aufzubieten.
    »Ganz recht. Und Sie sind...«
    »Judge ist mein Name.« Er streckte ihr die rechte Hand hin. »Cameron Judge. Wir haben auf dem Weg zum Krankenhaus hier angerufen, um Ihnen mitzuteilen, dass wir einen Notfall einliefern. Meine Mutter...« Er nickte über die Schulter hinweg zu James, Rose und Gilly hinüber. »Meine Mutter hat einen Schwächeanfall erlitten. Sie braucht sofort ärztliche Versorgung.«
    »Ich fürchte, da ist es zu einer Verwechslung gekommen«, erwiderte die Oberschwester. »Wir hielten die Mutter dieser jungen Dame für Ihre Mutter, deswegen gaben wir ihr das für Mrs. Judge vorbereitete Zimmer.« Sie wandte sich ab, um zu Rose hinüberzugehen. »Keine
Sorge, Mr. Judge, ich werde mich sofort um sie kümmern.«
    Cameron rührte sich nicht vom Fleck. Er funkelte Samantha Unheil verkündend an. » Deine Mutter hat das für meine Mutter bestimmte Bett mit Beschlag belegt? Was für ein Spielchen spielst du hier eigentlich? Ich verlange augenblicklich eine Erklärung!«
    »Ich habe keine Ahnung,

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