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Zurueck ins Glueck

Titel: Zurueck ins Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Higgins
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wirkte sichtlich bestürzt und weit weniger selbstsicher als noch ein paar Minuten zuvor.
    Rose begann, leise zu stöhnen.
    »Mum?« Cameron wandte seine Aufmerksamkeit seiner Mutter zu. »Mum, ist alles in Ordnung?«
    »Alles dreht sich um mich. Wo bin ich?« Rose klang so verloren wie ein kleines Mädchen, das sich verirrt hat.

    »Wir sind auf dem Weg zum Krankenhaus. Du bist ohnmächtig geworden, und jetzt lassen wir dich gründlich durchchecken, um sicherzugehen, dass dir nichts fehlt.«
    Der Chauffeur John tätigte den Anruf beim Wicklow General und berichtete, man werde dort sofort ein Privatzimmer für Mrs. Judge herrichten.
     
    Als Samantha und Ricky in der Notaufnahme des Wicklow General Hospital eintrafen, wurden sie empfangen wie die Könige. Der Fahrer des Krankenwagens erklärte Sams Aufzug mit ›die Judge-Hochzeit‹, und daraufhin begann das Verwirrspiel. Das für Rose Judge reservierte Zimmer wurde Kathleen White zugewiesen. Sie hatte das Bewusstsein wiedererlangt und brach jetzt in eine wüste Schimpftirade aus. »Ein Scheißkerl ist er, ein mieses Schwein! Er hat sie nie geliebt. Geliebt hat er immer nur mich!«
    Samantha wäre vor Scham am liebsten im Erdboden versunken. »Mutter, sei still. Wir bekommen sonst alle eine Anzeige wegen Ruhestörung!«
    Aber Kathleen ließ sich nicht zum Schweigen bringen. »Der große James Judge! Dieser elende Wichser! Ich war zu gut für ihn, all die Jahre lang – so sieht das aus!«
    Die Schwestern kicherten hinter vorgehaltener Hand, während sie halbherzig versuchten, ihre Patientin zu beruhigen. Dies war eine Seite von Rose Judge, die man sonst nie zu sehen bekam. Der Mirror hatte von seinem Fotografen einen Tipp bekommen und einen Reporter ins Krankenhaus geschickt, der vorgab, sich den Knöchel verstaucht zu haben. Er bedauerte zutiefst, keine Kamera bei sich zu haben, während er den Ausbruch der Frau,
die er für Rose Judge hielt, aus den Augenwinkeln heraus verfolgte. Diese Show war einfach zu gut, um wahr zu sein.
     
    In Fiddler’s Point konnte Wendy Samantha nirgendwo finden. Die Menge in der Kirche hatte sich fast mit Lichtgeschwindigkeit zerstreut; die meisten Gäste hatten unbedingt vermeiden wollen, vom Hello! -Team im Tumult des Fiaskos des Jahres abgelichtet zu werden. Ein paar der jüngeren Leute hatten beschlossen, im Fiddler’s Rest weiterzufeiern, und waren offenbar dort hängen geblieben. Endlich gab einer der Sicherheitsbeamten Wendy einen Tipp. Kurz darauf klopfte sie an Tess Delaneys Haustür. Tess zeigte sich nicht sehr auskunftsfreudig, sie sagte nur, Ricky und Samantha wären wegen Kathleens Gesundheitszustand so besorgt gewesen, dass sie sie mit dem Krankenwagen ins Wicklow General gebracht hätten.
    Und dann wusste Wendy nicht mehr weiter. Sie verspürte wenig Lust, im Fiddler’s Rest zu bleiben, aber sie hatte gleichzeitig keine Ahnung, wie sie zum Hotel zurückkommen sollte. Würde sie überhaupt heute dort übernachten können? All ihre Sachen waren noch dort, sie musste zumindest noch einmal zurückgehen, um sie zu holen. Seufzend machte sie sich auf den Rückweg zur Kirche. Vielleicht fand sich dort jemand, der so nett war, sie zum Rathnew Manor zu fahren.
    Der getreue Paul stand dort noch immer Wache. Er hatte Victoria Judge nach Dunross Hall zurückgebracht und wartete jetzt vor der Kirche, falls noch einer der Judges seine Dienste benötigte. Alle anderen Gäste waren verschwunden. Paul lehnte an der Kühlerhaube seines Wagens und wusste genau wie Wendy nicht recht,
was er als Nächstes tun sollte. Wenn hier alles ruhig blieb, würde er gleichfalls nach Dunross zurückfahren. Er sah wenig Sinn darin, noch länger hier herumzulungern.
    »Gott sei Dank, ein bekanntes Gesicht«, lächelte Wendy, als sie um die Ecke bog.
    »Oh... hi, Wendy. Gibt es etwas Neues?«
    »Nun, wie es aussieht, sind sowohl Samanthas als auch Camerons Mutter ins Wicklow General Hospital eingeliefert worden. Also spielt sich alles Weitere vermutlich dort ab.«
    »Soll ich Sie hinfahren?«, erbot Paul sich. »Vielleicht finden Sie Samantha dort.«
    Wendy bedachte ihn mit einem verschwörerischen Grinsen. »Im Moment ist mir echt nicht danach, mich dort blicken zu lassen.«
    »War nur ein Angebot.« Er gab das Grinsen zurück. »Mein Handy ist eingeschaltet. Wenn jemand etwas von mir will, kann er mich anrufen.«
    »Sind alle Gäste schon weg?«, fragte Wendy.
    »Ja. Minister Bill Boggan hat allerdings ein bisschen dumm geguckt, weil Cameron seinen

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