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Zurueck ins Glueck

Titel: Zurueck ins Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Higgins
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mindestens viermal im Jahr in Urlaub fahren konnte.
    »Cameron!« Luke spähte über ihre Schulter und sah seinen alten Freund mit seinem Vater im Schlepptau durch den Vordereingang des Manor kommen.
    »Luke, Mann, schön, dich zu sehen. Wie geht’s dir denn so?« Die beiden Männer umarmten sich. Die Jahre, die sie einander nicht gesehen hatten, waren mit einem Schlag wie ausgelöscht.
    »Wie es mir geht?« Luke legte ihm einen Arm um die
Schulter. »Vergiss es. Reden wir lieber von dir. Ich habe schon gehört, was für einen Albtraumtag du hinter dir hast. Kann ich irgendetwas für dich tun?« Er hatte nicht damit gerechnet, Cameron Judge hier zu treffen, und hatte sich daher auch nicht zurechtgelegt, was er zu ihm sagen wollte, er ließ sich einfach von seinem Instinkt leiten.
    Cameron lächelte seinem Freund aus Kindertagen zu. »Wenn ich ehrlich sein soll, Luke... ich habe keine Ahnung, wie es jetzt weitergehen soll. Aber es tut gut, dich zu sehen. Bleibst du noch eine Weile? Komm, wir gehen einen Schluck trinken.«
    Luke nickte nur stumm.
    Wendy und Gillian schlossen sich den beiden Männern und James Judge an, Tess blieb im Foyer zurück. Sie hatte erfahren, was sie wissen wollte. Die arme Frau, Kathleen White, würde wieder gesund werden; sie befand sich zurzeit im Wicklow General Hospital, wo man sich gut um sie kümmerte, und ihre Tochter war bei ihr.
    Tess hatte nicht gewagt, Wendy gegenüber zu wiederholen, was die bedauernswerte Kreatur in ihrem Vollrausch zu ihr gesagt hatte, als sie in ihrem Haus miteinander alleine gewesen waren. Sie war froh, dass Cameron zum Manor zurückgekehrt war, das bedeutete, dass er nicht in Samantha Whites Nähe kommen würde. Tess sandte ein inbrünstiges Stoßgebet gen Himmel. Mutter und Tochter mussten unbedingt unter vier Augen miteinander sprechen. Es gab so vieles, was es zu klären galt.
    Cameron wirkte ziemlich aufgelöst, James am Boden zerstört. Fast empfand Tess Mitleid mit den beiden, aber sie wusste, dass die Judges Stehaufmännchen waren. Im Moment forderten zwar die Ereignisse des Tages ihren
Tribut von ihnen, aber es würde nicht lange dauern, bis sie den Schock überwunden hatten, und dann gnade Gott allen, die ihnen in die Quere kamen.
    Vorerst gab es für sie keine Möglichkeit, den Whites zu helfen. Nachdem sie Kathleen Whites trunkenem Gewüte gelauscht hatte, wusste sie, dass es zwischen den beiden Familien zu einem regelrechten Krieg kommen würde. Der heutige Tag war nur der Anfang gewesen. Die Fronten waren abgesteckt, und tief in ihrem Herzen wusste Tess, dass die Schlacht bald beginnen würde.

9. Kapitel
    G egen drei Uhr morgens schrak Samantha aus einem unruhigen Schlaf hoch, weil ihre Mutter sich in ihrem Bett zu regen begann.
    »Sam, wo bist du? Bist du hier?« Die Stimme der älteren Frau klang schrill vor Angst. Sie versuchte sich aufzusetzen, was ihr aber wegen der zahlreichen Schläuche, an denen sie hing, nicht möglich war.
    Sam war augenblicklich hellwach. »Ich bin hier bei dir, Mum. Hab keine Angst.« Sie stand auf und setzte sich auf den Stuhl neben dem Bett ihrer Mutter. »Nicht bewegen. Sie haben dich an verschiedene Tropfinfusionen gehängt – Kochsalzlösung und was weiß ich noch alles.«
    Kathleen blickte auf ihre Hände. In der dünnen Haut beider Handrücken steckten Nadeln, die bei der kleinsten Bewegung einen sengenden Schmerz auslösten. Dann sah sie zu ihrer Tochter auf. »Du Ärmste. Hast du etwa die ganze Nacht auf diesem Stuhl verbracht?«
    »Ich wollte dich nicht allein lassen. Wir müssen unbedingt miteinander reden, Mum. Wie fühlst du dich?«
    »Hundsmiserabel.« Kathleen seufzte. »Es tut mir leid, dass ich dir so viel Ärger bereitet habe, Sam. Ich war dir nie eine gute Mutter, das ist kein Geheimnis, aber ich wollte dich nie so verletzen oder öffentlich blamieren, wie ich es heute getan habe – oder war es gestern?« Sie runzelte verwirrt die Stirn. »Was für ein Tag ist heute?«
    Diesmal war es an Samantha, tief zu seufzen. »Theoretisch sehr früh am Sonntagmorgen.« Sie warf einen Blick auf ihre Uhr, dann rieb sie sich die Augen. »Gleich drei Uhr. Hör zu, Mum, du musst mit mir über heute oder gestern, oder wie immer du es nennen willst, sprechen. Über die geplatzte Hochzeit. Ich habe den Mann, den ich liebe, einfach vor dem Altar stehen lassen, und ich bin mir nicht sicher, ob er mir das je verzeiht. Könntest du mir also bitte erklären, was du mit deinem Auftritt bezweckt hast? Ich muss die Sache

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