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Zurueck ins Glueck

Titel: Zurueck ins Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Higgins
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Dynastie zu sichern.«
    »Dad, wir leben nicht im alten Ägypten, sondern im Wicklow des 21. Jahrhunderts!«

    James unternahm einen letzten Versuch, die Gewissensbisse seines Sohnes zu lindern. »Wenigstens kannst du froh sein, dass sie nicht von dir schwanger geworden ist.«
    Cameron funkelte seinen Vater finster an. »Ein Glück, dass ich nicht so dämlich war«, grollte er.

12. Kapitel
    D as Personal von Dunross wusste nicht, wo ihm der Kopf stand. Mrs. Bumble, die den Haushalt der Judges seit über vierzig Jahren mit äußerster Tüchtigkeit führte, und die zwei Hilfskräfte, die sie hastig angeheuert hatte, wurden an die Grenzen ihrer Belastbarkeit getrieben, als der Strom der Autos, die an diesem Sonntagnachmittag eintrafen, gar nicht versiegen wollte.
    Dabei hatte der Tag relativ ruhig begonnen, da sich nur Granny Vic in Dunross aufhielt. Sie war es gewesen, die Mrs. Bumble von den katastrophalen Ereignissen des Vortages berichtet hatte. »Ich nehme an, alle werden jetzt erst einmal hierherkommen, Mrs. B. Sorgen Sie am besten für eine üppige Mahlzeit.«
    Mrs. Bumble schloss sich dieser Vermutung an. Die Familie suchte immer in Dunross Zuflucht, wenn sich eine Krise anbahnte. Was jetzt eindeutig der Fall war.
    Und Granny Vics Voraussage bewahrheitete sich. Am späten Morgen waren Caroline und ihr neuer Freund Marcus in ihr Häuschen zurückgekehrt, und um die Lunchzeit herum hatte sich überraschend Stephanie Judge-Neilson samt ihren zwei Kindern und der Nanny eingefunden und verkündet, sie würden ›für eine Weile‹ hierbleiben. Mrs. Bumble hatte in aller Eile drei Zimmer hergerichtet und sich insgeheim darüber gewundert, dass Stephanies Mann sich sofort wieder verabschiedete,
nachdem er seine Familie abgeliefert hatte. Als Nächster traf Cameron Judge ein; er wirkte sichtlich mitgenommen und erschöpft. Mrs. B liebte den Jungen wie ihren eigenen Sohn, und es brach ihr fast das Herz, ihn in einer so jämmerlichen Verfassung zu sehen. Sie ließ nie zu, dass jemand in seinem alten Zimmer übernachtete, sodass er es sofort wieder beziehen konnte. Eigentlich war es vorgesehen gewesen, dass er mit seiner jungen Frau in Zukunft den Gästeflügel des Hauses bewohnen sollte. Diese Räume blieben vorerst leer.
    Die bedrückte Stille, die über Dunross lag, wurde nur ab und an vom Quieken und Kreischen von Stephanies Töchtern unterbrochen. Nachdem Mrs. Bumble hin und her überlegt hatte, womit sie die Familie am besten satt bekommen würde, hatte sie sich darangemacht, zwei saftige Lammkeulen zu braten und einen Berg Röstkartoffeln zuzubereiten. Sie konnte das Essen allerdings nicht zur gewohnten Zeit auf den Tisch bringen, denn James Judge teilte ihr mit, dass Rose das Krankenhaus verlassen und heute Abend nach Dunross zurückkehren würde. Das Dinner sollte erst nach ihrer Rückkehr aufgetragen werden.
    Er hatte gehofft, seine Frau würde ein paar Tage im Vincent’s Private bleiben, bis der schlimmste Trubel abgeebbt war, aber davon hatte Rose nichts hören wollen. Die Ärzte hatten ihr bescheinigt, dass sie kerngesund und der Ohnmachtsanfall lediglich auf die Aufregung in der Kirche zurückzuführen war und ihr gestattet, das Krankenhaus wieder zu verlassen.
    James hatte den Besuch bei seiner Frau so lange wie möglich hinausgezögert und sich erst zur Lunchzeit widerwillig dazu aufgerafft. Auf dem Weg zum St. Vincent’s
genehmigte er sich im Auto einen doppelten Whiskey. Da Paul fuhr, konnte er in Ruhe seinen trüben Gedanken nachhängen. Um Zeit zu schinden, machte er einen kleinen Abstecher in die Krankenhauskapelle und schritt langsam den Mittelgang entlang. Ein paar andere Leute waren in ihren Bänken in ihre Gebete vertieft. Alles war still und friedlich. James schob sich in die vorderste Bank, sank auf die Knie, senkte den Kopf und begann gleichfalls zu beten. Emily, die Schwester, die Rose Judge betreute, erkannte in ihm sofort den Mann ihrer Patientin wieder. Sie wunderte sich, wie ein solcher Hüne plötzlich so klein und verletzlich erscheinen konnte. Seine Schultern waren gebeugt, als laste eine schwere unsichtbare Bürde auf ihnen. Es konnte nicht Roses Gesundheitszustand sein, der ihm solchen Kummer bereitete – für eine Frau ihres Alters war sie in einer ausgezeichneten Verfassung. Emily vermochte sich nicht mehr auf ihre Gebete zu konzentrieren. Was kann einem Mann, der alles hat, nur so auf der Seele liegen?, grübelte sie.
     
    »Hallo, sieh an.« Rose maß ihren Mann mit einem

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