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Zurück ins Licht (Das Kleeblatt)

Zurück ins Licht (Das Kleeblatt)

Titel: Zurück ins Licht (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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überhaupt zu reagieren, erkundigte er sich leichthin: „Wie kommt sie eigentlich in dein Bett?“
    Er hatte sich bestimmt nichts bei dieser Frage gedacht. Vermutlich war ihm in der Tat nichts Klügeres eingefallen. Er hatte lediglich etwas sagen wollen, um der unerträglich angespannten Situation zu entkommen.
    Danilo überlegte nur einen kurzen Augenblick, womit sich diese Bemerkung quittieren ließ. Dann explodierte n die angestauten Emotionen in einem gewaltigen Faustschlag, den abzuwehren sein Freund nicht die geringste Chance hatte. Angels Kopf schleuderte mit einem heftigen Ruck nach hinten, er verlor das Gleichgewicht und landete unsanft auf dem Boden. Völlig überrumpelt von Danilos impulsivem Ausbruch blickte er auf und erschrak, als er in zwei schwarze Augen schaute und darin pure Mordlust erkannte. Ohne Zweifel, ein einziges weiteres, unbedachtes Wort von ihm und er würde zwei Meter tief unter der Erde liegen, einen Stein auf dem Kopf und eine Schale Vergissmeinnicht auf dem Bauch.
    Mit zitternden Händen wischte sich Angel das Blut aus dem Mundwinkel und schrie verzweifelt auf: „ Gott, warum?!“
    Wankend kam er auf die Beine, das Gesicht vor Schmerz verzerrt. Er rollte den Kopf und stellte überrascht fest, dass er nicht lockerer als zuvor auf den Schultern saß. Er hatte unverschämt viel Glück, dass sein Freund solch ein friedliebender Mensch war. Als hätte ihn Danilo wirklich zur Vernunft gebracht, murmelte er tonlos: „Ich werde mich umziehen.“
    Schon im Gehen begriffen drehte er sich noch einmal um und blinzelte seinem Freund zu. „Du bist gut, kleiner Bruder. Hab dich offensichtlich unterschätzt. Wieder einmal. Vielleicht sollten wir gemeinsam trainieren, was meinst du?“
    „Hast du denn noch immer nicht begriffen?“, spie Danilo angewidert vor Angel aus. „Ich kämpfe nicht mehr. Wann willst du endlich begreifen, dass diese unsinnigen Spielchen nichts einbringen? Werde erwachsen , Mann!“

2 3. Kapitel
     
    „Zwei Männer? Aber, aber, meine Herren, Sie müssen sich schon einigen. Wer ist denn der Richtige?“
    Ihre Blicke kreuzten sich wie Klingen zu einem stummen Kräftemessen. Keiner war bereit nachzugeben. Sie belauerten sich gegenseitig in Erwartung einer Antwort auf diese Frage. Wer würde sich als der Richti ge für Karo erweisen? Würde es deswegen tatsächlich zu einem Kampf zwischen ihnen kommen?
    „Was? Sie sollten doch wohl wissen, wer Frau Seilers Mann ist.“
    Schweigen.
    Das die Schwester mit einem abgrundtiefen Seufzer unterbrach. „Tut mir leid, ich kann beim besten Willen nur einem von Ihnen den Besuch gestatten und auch höchstens für fünf Minuten. Frau Seiler ist von dem hohen Blutverlust sehr geschwächt. Und zwei Männer bei einer Frau sehen nach mehr Aufregung aus, als ihr guttun würde.“
    Di e gewichtige Schwester mit den flammend roten Haaren hatte sich vor der Tür zu Karos Krankenzimmer platziert. Mit ausgebreiteten Armen und drohendem Blick versperrte sie den Männern den Weg.
    Die beiden Freunde sahen sich an.
    Schließlich bat Angel leise: „Lass mich zu ihr, kleiner Bruder. Bitte.“
    „Ich bring e dich um, wenn du ihr noch ein einziges Mal wehtust.“
    N icht eine Sekunde lang ließen Danilos feste Stimme und die entschlossen blickenden Augen Zweifel an der Ernsthaftigkeit seiner Worte aufkommen. Angel nickte. Er hatte verstanden. Vor der Tür blieb er stehen, die Klinke bereits in der Hand verhielt er mitten in der Bewegung. Ruckartig drehte er sich zu Danilo um, als wäre ihm etwas eingefallen. Er schaute Iwanow verblüfft und mit weit aufgerissenen Augen an. Die Erkenntnis hatte ihn wie ein Blitz aus heiterem Himmel getroffen und ihn derart überrascht, dass er kaum glauben konnte, was ihm im nächsten Moment über die Lippen kam.
    „Du … Danilo, du … liebst Karo wirklich?“
    Zweifel, Erstaunen und Gewissheit in einem lagen in seiner Frage und ließen trotzdem bloß einen Bruchteil der übermächtigen Angst erahnen, die Angel mit einem Mal packte und ihm die Luft abdrückte. Verwirrt fasste er sich an die Stirn. Wie ein Pfeil bohrte sich das hartnäckige Schweigen seines Freundes in seine Eingeweide.
    „Du liebst sie“, wiederholte er leise. Resignation nagte an seinem Herz. „Was bin ich doch für ein Dummkopf! Wie blind. Es ist mehr als Freundschaft, Vernarrtheit oder bloßes Begehren, die du für sie empfindest. Warum habe ich das nicht schon früher bemerkt? Ich hatte mir immer eingebildet, dich zu kennen, Daniel.“
    „Ja,

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