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Zurück ins Licht (Das Kleeblatt)

Zurück ins Licht (Das Kleeblatt)

Titel: Zurück ins Licht (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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es ja selbst. Ich musste gerade daran denken … Ich war genauso glücklich mit Cat an dem Abend, bevor dieser Unfall passierte. Vielleicht deswegen. Ich habe Angst, dass es wieder … Ich will nicht … Ich gebe mir ja wirklich die größte Mühe und werde dieses Gefühl trotzdem nicht los. Lass mich nicht allein, Angel. Nicht jetzt. Bitte, lass mich mit dem Professor reden.“
    Er küsste die Tränen fort, ließ seinen Mund über ihren Hals und ihren Brustansatz gleiten und verscheuchte ihre trüben Gedanken. „Du wirst mich nicht verlieren, bloß weil ich ein paar Tage wegfahre. Ich gebe dich nie mehr her, versprochen, und würde diese Zeit ebenfalls viel lieber mit dir und meinen Babys verbringen. Ich habe es dem Professor zu erklären versucht, doch er bleibt stur wie ein Panzer. Er lässt nicht mit sich handeln.“
    Als hätte er etwas Wichtiges vergessen, hielt er plötzlich inne und schlug sich mit der flachen Hand an die Stirn. Dann räusperte er sich und raunte ihr zu: „Willst du meine Frau werden?“
    Völlig überrumpelt von dem Zeitpunkt seines Antrages brachte Karo nicht mehr als ein unromantisches „Waaas?“ heraus. Ihre Augen wurden kullerrund und groß, gerade so als wollten sie aus den Höhlen fallen. „Weißt du das denn noch immer nicht?“
    „Also, ja?“
    Feierlich nahm er ihre linke Hand, zog dabei ein kleines Etui aus seiner Jackentasche und öffnete es im Zeitlupentempo. „Dann nimm diesen Ring als Zeichen meiner ewigen Liebe und Treue zu dir“, verkündete er voll Pathos und sah ihr tief in die Augen. Behutsam steckte er ihr den silbernen, schmalen Ring an den Finger und küsste ihre Fingerspitzen, ließ seinen Mund die Hand hinauf zu ihrem Arm wandern und bedeckte schließlich ihr Gesicht mit brennenden Küssen.
    „ Wir haben keine Zeit mehr“, keuchte Angel, der spürte, wie sich seine Erregung ins Unermessliche steigerte, und riss sich von Karo los. „Ich muss gehen. Und ich muss noch mit Daniel reden. Er soll sich um dich kümmern, solange ich nicht da bin. Aber Vorsicht“, und er hob scherzhaft den Zeigefinger, obwohl ihm bitterernst mit seinen Worten war, „keinen Unsinn machen! Klopf ihm auf die Finger, wenn nötig. Nein, natürlich wird es nicht nötig sein … ich meine, falls … ach, vergiss es. Hier.“ Er zog einen gefalteten Zettel aus seiner Brusttasche, strich ihn fein säuberlich glatt und legte das Papier auf den Tisch neben Karos Bett. „Meine Handy-Nummer. Ich habe groß genug geschrieben, dass du sie auch bei Nacht und ohne Brille erkennen kannst. Ruf mich an, wenn irgendetwas sein sollte, Kleines. Und ruf mich genauso an, wenn nichts ist. Ich möchte, dass Daniel bei dir ist, sollte ich nicht pünktlich hier sein können.“
    „ Nicht pünktlich? W-was … was meinst du damit?“ Das Herz rutschte ihr vor Angst in die Hosentasche und wieder füllten sich ihre Augen mit Tränen. Sie machte sich nicht die Mühe, sie wegzuwischen. „Angel, geh nicht! Bitte!“
    „Sei vernünftig, Kleines. Ic h habe das einfach so dahingesagt. Es wird nicht passieren, dass sich unsere Zwerge zu früh über alle Berge machen“, versicherte er wider besseres Wissen.
    „Warum ausgerechnet du? Wieso musst du zu diesem blöden Kongress? Und dann diese … Fährt die se Psychologin wirklich mit?“ Misstrauen und unverhohlene Abneigung gegen die Ärztin klangen aus ihren Worten. Angel schien es nicht zu hören.
    „Ja, Karo, du weißt, dass Doktor Bertram gemeinsam mit mir zum Kongress fährt. Wir müssen nicht mehr über Sinn oder Unsinn meiner Teilnahme diskutieren. Es war genauso wenig meine Idee wie diese Versetzung. Bedanke dich bei unserem verehrten Professor.“
    Ohne den Blick von ihr abzuwenden, schob er ihre Hand unter sein Hemd, auf seine vernarbte Brust, und hielt sie dort fest. Sie spürte seinen Herzschlag, heftig wie eine Trommel. „Konzentriere dich darauf. Hör genau hin, was es dir erzählt“, sagte er leise. „Es wird immer für dich schlagen. Immer und nur für dich, was auch geschieht. Vergiss das nie.“
    Sie hob den Kopf und blickte in seine Augen, öffnete sich, tauchte ein in das tiefe Blau, bis sie sich darin verlor.
    „Ich liebe dich, Karo. Vergiss es niemals trotz aller Zweifel, Vermutungen oder Bedenken, die ich noch nicht ausgeräumt habe, weil keine Zeit dafür war. Warte auf mich.“
     
    „Guten Morgen, mein Lieber.“
    Angel hatte kaum geläutet, als die Tür durch die Hausherrin persönlich geöffnet wurde. Mit einem verruchten Lächeln

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