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Zurück ins Licht (Das Kleeblatt)

Zurück ins Licht (Das Kleeblatt)

Titel: Zurück ins Licht (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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„Diese Hexe! Verdammtes, hinterhältiges Biest! Wieso geht sie an Angels Handy? Und was hat er überhaupt in ihrem Auto zu schaffen? Ich werde sie abmurksen! Eines Tages, ganz bestimmt. Die soll mir bloß nicht zu nahe kommen.“
    „He, he, he! Was schimpfst du denn zu solch früher Stunde wie ein Rohrspatz? Und das an einem derart schönen Morgen. Kannst du die Vögel vor dem Fenster zwitschern hören? Es wird heute warm werden, sodass wir vor Dienstbeginn einen kleinen Spaziergang durch den Park wagen könnten. Wenn du möchtest.“
    Unbemerkt hatte Danilo ihr Zimmer betreten. Genauso geräuschlos hatte er die Tür hinter sich geschlossen und stand jetzt vor ihrem Bett und betrachtete Karo mit einem liebevollen Schmunzeln. Der Zustand seines Infarktpatienten auf der Intensivstation hatte sich während der vergangenen Nacht stabilisiert, sodass er relativ gut gelaunt und zufrieden seinen Dienst beenden konnte.
    „Guten Morgen, ihr fünf.“ Er hauchte ihr einen schüchternen Kuss auf die Wange. „Wie habt ihr geschlafen? Ich für meinen Teil bin hundemüde. Es gab eine Menge Arbeit in dieser Nacht.“ Er zog die linke Hand hinter dem Rücken hervor und hielt einen Strauß frischer Blumen unter Karos Nase. „Freesien, die magst du doch. Von einer Patientin, die heute entlassen wird“, erwähnte er beiläufig.
    Wenngleich Karo nach einem flüchtigen Blick in Danilos Augen wusste, dass er schwindelte, erwiderte sie nichts.
    „ Was ist los? Gefallen sie dir nicht? Du siehst nicht sehr glücklich aus.“
    „Ach, lass mich einfach in Ruhe.“
    „O-oh, was ist denn passiert? Haben dich die Zwerge nicht schlafen lassen?“
    „Nichts ist passiert.“ Karo blickte auf und deutete mit dem Kinn auf seinen rechten Arm. „Was hast du da?“
    Lachend holte Danilo die andere Hand hinter seinem Rücken hervor, in der er eine Papiertüte balancierte. „Birnen. Möchtest du eine zum Frühstück?“
    „Nein“, murrte sie unwillig.
    „Ich kann mich gut erinnern, dass du sie bis gestern über alles geliebt hast. Diese Stimmungsschwankungen während der Schwangerschaft sind nicht leicht zu ertragen“, beklagte er sich, aber Karo konnte sein unterschwelliges Lachen heraushören.
    „Ich hasse Birnen. Und ich hasse dieses Krankenhaus!“
    „Na, na, Karo, inzwischen ist doch ein Ende abzusehen. Es dauert nicht mehr lange, höchstens …“
    „ Vor allem hasse ich euch klugscheißerischen Ärzte! Nicht mehr lange?! Hast du das wirklich gerade gesagt? Wenn ich nicht irre und du weißt, das ist nicht der Fall, habe ich noch acht verdammt lange Wochen vor mir. Acht! Hast du überhaupt einen blassen Schimmer davon, wie ich mich fühle, bei dreißig Grad und Sonnenschein untätig in diesem beschissenen Krankenhaus zu liegen und mich zu Tode zu langweilen?“
    „Oh, mein Gott! Karo , du siehst mich entsetzt! Was sind denn das für Töne aus deinem Mund? Gibt es irgendetwas, womit ich dich aufheitern könnte?“ Als hätte ihn der Teufel persönlich geritten, fügte er in Gedanken an: Ich möchte dich küssen, Karo. Würde das eventuell helfen? Verdammt, ich bin über beide Ohren in dich verliebt. Genau wie Angel.
    „ Was war das?“
    „W-was?
    „Du hast doch etwas gesagt.“
    „N-nein“, stammelte er und verräterische Röte stieg ihm ins Gesicht. „Nichts.“ Und für sich ergänzte er murmelnd: „Zumindest nichts, was sich nicht durch einen Kopfschuss beheben ließe.“
    „Echt nicht?“ Karos Stirn legte sich in Falten. „Dann hast du wohl laut gedacht?“, erkundigte sie sich zweifelnd.
    „ Ganz bestimmt nicht.“
    Oder etwa doch? Sollte er bereits so viel Verstand verloren haben, dass er nicht mehr wusste, was er tat? Es würde ihn nicht wundern. Karo hatte ihm ohne Frage den Kopf verdreht. Und daran änderte weder die Tatsache, dass sie Angels Frau war, noch der Umstand, dass sie mit dessen Kindern schwanger war, etwas. Seine Gefühle für sie erschienen ihm im Gegenteil tiefer und überwältigender als je zuvor.
    Unwillkürlich musste Karo über Danilos betretene Miene kichern. Dieses Spiel amüsierte sie, denn der Kopf ihres Freundes hatte mittlerweile eine feuerrote Farbe angenommen.
    „Verrate mir , woran du eben gedacht hast.“
    „Bestimmt nicht.“ Danilo schnappte sich die Blumen und machte auf dem Absatz kehrt, um wie eine Rakete in das Badezimmer zu schießen. Dann hörte Karo, wie er eine Vase mit Wasser füllte.
    „Warum hast du eigentlich vorhin so geschimpft?“
    „Erinnere mich bloß nicht

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