Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zurück ins Licht (Das Kleeblatt)

Zurück ins Licht (Das Kleeblatt)

Titel: Zurück ins Licht (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
Vom Netzwerk:
will dieses Theater nicht länger mitmachen, kapierst du? Bin ich dein Kindermädchen oder als was benutzt du mich? Um wen soll ich mich eigentlich alles kümmern? Habt ihr einmal gefragt, wie es mir nach Catherines Tod ging? Hat mich auch bloß einer gefragt, ob ich meine Liebe zu Karo überlebe? Irgendwann muss Schluss sein!
     
    Weiche Hände streichelten ihn wach. Die Sonne schien direkt auf sein Gesicht, sodass er mit geschlossenen Augen die zärtlichen Berührungen genoss und leise seufzte.
    „Karo“, flüsterte er und wunderte sich über den heiseren Klang seiner Stimme. Sein Hals schmerzte und das Schlucken bereitete ihm Mühe.
    Die Hände wurden fordernder, glitten von der breiten Brust zu seinem flachen Bauch und machten sich zwischen seinen nackten Schenkeln zu schaffen. Warme Lippen folgten den Fingern, zogen eine glühende Spur von seinem Nabel abwärts. Erst als ihn jemand in den Mund nahm und kundig liebkoste, wurde er hellwach.
    Es waren nicht Karos Hände und genauso wenig ihre Zunge! Und man hatte ihm auch die Augenbinde nicht abgenommen.
    Amüsiert bemerkte Sina, wie ihm die Schamröte ins Gesicht stieg. Er wollte die Frau von sich schieben, wollte sich aufrichten und wurde schmerzhaft von den Fesseln, mit denen seine Gelenke an der Liege festgebunden waren, zurückgerissen.
    „So ungeduldig? Gleich, mein Süßer, gleich darfst du dich austoben . Nicht, lass das sein“, tadelte sie, als er sich erneut zu winden begann. „Hör auf, dich zur Wehr zu setzen, Angel. Nicht einmal, wenn du dir die Handknochen brechen würdest, könntest du dich selbst befreien. Du brauchst mich. Und deswegen wirst du tun, was ich will. Denn sieh mal, ich muss dich lediglich berühren und du wirst hart und heiß. Ist das nicht faszinierend, wie schnell und in welchem Ausmaß ich dich errege? Ein Schlagstock nimmt sich gegen diesen Lümmel ausgesprochen zahm aus. Meine Hände verwandeln dich in einen Riesen. In Hitze und Blut. Ist das nicht der beste Beweis für dein Verlangen? Du willst mich genauso wie ich dich. Mein wilder Hengst, reite mit mir davon. Mach mich glücklich.“
    Ihr schönes Gesicht verzerrte sich zu einer hässlichen Fratze , als er angewidert den Kopf schüttelte. Sie würde ihn schon spüren lassen, wie wenig ihm sein Widerstand einbrachte. Sollte er hilflos an seinen Fesseln zerren und reißen, sollte er sich winden wie ein Wurm im Dreck. Umso mehr Vergnügen würde es ihr bereiten, ihn auf Touren zu bringen. Er gehörte ihr!
    „Gib dir Mühe, Angel. Und höre auf , an deine Studentin zu denken. Sie wird nichts anderes tun als wir beide jetzt, eine Zeitlang vielleicht jammern und barmen, um den Schein zu wahren. Und dich vergessen. Wie heißt es so schön: Aus dem Auge, aus dem Sinn, nicht wahr? Apropos Auge, ist dir aufgefallen, dass Iwanow eines auf diese graue Maus geworfen hat? Du musstest die Kleine in letzter Zeit aber auch immer gerade dann allein lassen, wenn sie dich gebraucht hätte. Böser Junge! Nun, dein überaus hilfsbereiter Freund ist glücklicherweise“, sie senkte bedeutungsschwer die Stimme, um ihren Worten mehr Gewicht zu verleihen, „– wirklich bloß zufällig? – stets zur Stelle, wenn seine Hilfe benötigt wird.“
    Angel hörte Sina verhalten stöhnen. Ihre Hand legte sich erneut um ihn, seine empfindlichsten Stellen sanft massierend . Es erschütterte ihn, wie ohnmächtig er seinen körperlichen Reaktionen ausgeliefert war. Er war vollkommen hilflos und reagierte sofort.
    „Jaaa, genau so will ich dich haben. Stets bereit für mich, braver Junge. Ach ja, vielleicht solltest du noch erfahren, wie rührend sich Iwanow bei der Entbindung um dein Frauchen gekümmert hat. Lediglich bei den Gören hat er kläglich versagt. Er ist eben nicht solch ein begnadeter Kinderarzt wie du. Allerdings, wer will es ihm verdenken? Immerhin sind es nicht seine Bälger. Wofür also der Aufwand?“
    Angels schmerzender Brust entrang sich ein Seufzer bei den Worten der Psychologin. „Karo hat … entbunden? Woher weißt …“
    Statt auf seine Frage zu antworten, erwiderte sie lakonisch: „Es soll nicht sonderlich gut um sie bestellt sein, habe ich gehört. Einiges ist wohl schiefgegangen. Na ja, bei solchen Massen muss man immer mit Kollateralschäden rechnen. Das ist die natürliche Auslese.“
    Mit Wohlbehagen nahm sie wahr, welche seelischen Qualen sie ihrem Gefangenen mit dieser vagen Nachricht bereitete.
    „Was ist … mit Karo?“ Angel schrie auf, ohne das Zittern seiner

Weitere Kostenlose Bücher