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Zurück ins Licht (Das Kleeblatt)

Zurück ins Licht (Das Kleeblatt)

Titel: Zurück ins Licht (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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Vogel und Danilo mit erhitzten Köpfen zusammen? Sicherlich nicht, um sich über Blumen und Bienchen zu unterhalten.
    Es ging um Angel!
    „Karo, Sie dürfen in Ihrem Zustand nicht mehr aufstehen. Habe ich nicht strengste Bettruhe verordnet und Ihnen erklärt, weshalb diese Maßnahme erforderlich ist? Heben Sie sich Ihre Spaziergänge doch bitte für die Zeit nach der Entbindung auf.“
    Die beiden Ärzte waren gleichzeitig von ihren Stühlen aufgestanden. Mit einem Schritt war Danilo bei Karo und fasste nach ihrem Arm, um sie zurück zu ihrem Zimmer zu bringen.
    Unbeherrscht stieß sie ihn von sich und richtete ihren Zeigefinger anklagend auf ihn. „Fass mich an und du unterschreibst dein Todesurteil, du Bastard!“ Sie schrie ihm dieses Wort mit besonderer Betonung in das bleiche Gesicht, obwohl sie genau wusste, dass sie ihn mit dieser Beschimpfung verletzen würde. Na und? Seine Gefühle interessierten sie heute keinen Deut. Sie wollte ihm wehtun! Und sie hatte jedes Recht der Welt, wütend zu sein!
    Dann wirbelte sie zu Professor Vogel herum. „Hören Sie, Herr Professor, hören Sie mir genau zu, denn ich werde mich nicht wiederholen: Ich habe die Nase gestrichen voll von Ihren andauernden ärztlichen Klugscheißereien! Ich darf nicht aufstehen, ich darf mich nicht aufregen und ich darf schon gar nicht wissen, wo mein Mann ist. Der Bulle ist seinetwegen hier, oder? Und ich mache keinen Spaziergang, verdammt noch mal! Was hat die Organisationsleitung des Ärztekongresses gesagt? Ist Angel dort überhaupt angekommen? Ich will endlich erfahren, was hier läuft! Vorher werde ich mich nicht einen Millimeter von der Stelle rühren.“
    Trotzig lehnte sie sich an den massiven Bücherschrank in ihrem Rücken und verschränkte demonstrativ die Hände vor der Brust. „Nur zur Information, ich habe eine ganze Menge Zeit, was übrigens das Werk Ihres sauberen Kollegen Stojanow ist, falls Ihnen das irgendwie durch die Lappen gegangen sein sollte. Also darf ich mich wohl mit gutem Recht nach seinem Verbleib erkundigen.“
    „Sie sind genauso unvernünftig und dickköpfig …“ Der Professor hielt inne und biss sich auf die Unterlippe.
    „Ach ja?“ Lauernd wartete Karo darauf, ob der Chefarzt den Satz vollendete. „Reden Sie ruhig weiter, Sie würden mir ohnehin nichts Neues sagen. Muss wohl ansteckend sein. Habe ich nicht Ihnen das alles zu verdanken? Waren nicht Sie das, der mich nach diesem blöden Unfall unbedingt noch einmal an Angels Krankenbett gezerrt hat? Warum haben Sie Iwanow hinter mir her geschickt und den beiden zu gleicher Zeit Urlaub genehmigt? Sie haben unter Garantie gewusst, was sie vorhatten – mich um meinen wohlverdienten Urlaub bringen! Mir das Leben zur Hölle machen! Warum habt ihr mich nicht in Ruhe gelassen?“
    „Karo, sei bitte vernünftig und geh wieder zurück in dein Zimmer“, mischte sich Danilo vorsichtig ein.
    „Was?!“ Sie wirbelte herum und bohrte ihm den Zeigefinger mit aller Kraft so tief in die Brust, dass er einen Schritt zurückwich. „Wer hat dich denn um deine Meinung gebeten?! Halt den Mund, du aufgeblasener Wichtigtuer! Und überhaupt sind Sie Schuld an Angels Verschwinden!“, schleuderte sie nun wieder dem Professor hasserfüllt ins Gesicht. „Bis zum letzten Tag vor seiner Abreise hat Angel gehofft, Sie würden einlenken und ihn nicht mit dieser … dieser überkandidelten Zimtzicke zu diesem blöden Kongress schicken. Aber Sie sturer, alter … eigensinniger Esel … Du halt die Klappe, Danilo!“, blökte sie den jungen Arzt über die Schulter hinweg an. „Warte gefälligst, bis du an die Reihe kommst! Du bist nämlich keinen Deut besser! Mein Gott, sagt mir endlich mal jemand die Wahrheit! Nur ein einziges Mal! Danilo, ihr wisst doch etwas. Was ist …“
    Ihre Augen weiteten sich, während sie gleichzeitig die Luft vor Schreck anhielt, als eine warme Flüssigkeit an ihren Beinen nach unten lief. Mit verzerrtem Gesicht stützte sie eine Hand in den Rücken, die andere legte sie behutsam unter ihren Bauch. Sie atmete die ziehenden Schmerzen im Rückenmark weg, bevor sie kleinlaut stammelte: „Überraschung! Jetzt seid ihr mich tatsächlich los. Ich glaube, sie kommen.“
    Während der Professor sofort Doktor Bernd ausrufen ließ, war Danilo auf den Gang geeilt, um eine fahrbare Liege zu holen. Bitte, lass sie, wo sie sind, betete er voll Inbrunst, es ist noch viel zu früh für die Babys. Wir können das jetzt nicht gebrauchen. Angel, Mann, wo steckst du? Ich

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