Zurück ins Licht (Das Kleeblatt)
Stimme unterdrücken zu können.
Doktor Bertram war mit ihrem Mund bereits anderweitig beschäftigt und dachte gar nicht daran, ihm mehr zu erzählen. Gleich würde er ihr gehören, dieser trotz zahlreicher Narben perfekte Körper würde sie glücklich machen, sie ausfüllen und befriedigen. Und sie genoss diese Vorstellung mit lüsternem Stöhnen.
Die Zellentür wurde in dem Moment aufgerissen, als sich Sina langsam von Angels verkrampftem Körper löste. Mit einem unverschämten Grinsen blickte sie zu Johnny auf, der einen Baseballschläger in der einen Hand hielt und ihn in die offene Handfläche der anderen klatschen ließ.
„Ordentlich eingeritten?“
Sein nach Schnaps und faulenden Zähnen stinkender Atem schlug ihr entgegen. Mit triumphierender Miene zog sie die Augenbrauen in die Höhe und zog sich aufreizend langsam an. Sie beobachtete, wie sein lüsterner Blick von ihr zu dem athletischen Körper des Arztes wanderte und er sich dabei über die Lippen leckte. Ungeduldig löste er die Fesseln und zerrte Angel am Arm. „Hoch mit dir! Mach schon, will doch mal sehen, was diese läufige Hündin für uns übrig gelassen hat.“
Ein brennender Schmerz in der linken Seite nahm Angel den Atem. Er biss die Zähne knirschend aufeinander, um nicht aufzuschreien. Seine Kiefer verkrampften sich, während er die rechte Hand auf die pulsierende Stelle presste und sich langsam erhob. Er spürte den Verbandstoff unter seinen Fingern. Zwischen den unteren Rippen setzte er als Chirurg einen Flankenschnitt für den Eingriff an den Nieren an.
Aber der Amerikaner ließ ihm keine Zeit zum Nachdenken. Es kümmerte ihn nicht, dass sich Angel vor Schwäche kaum auf den Beinen halten konnte. Als sie allein waren, band er seinem Gefangenen die Hände an der schweren Kette zusammen, die von der Decke herabhing, und schlug ihn zu Boden.
„Komm, Junge, mach die Beine breit! Jetzt werden wir unseren Spaß haben.“
Angel verbannte Karo aus seinen Gedanken. Er konzentrierte all seine Kraft in den Gedanken an das Licht und die Stille, die ihn am Ende des Tunnels erwarteten, bis kein Raum mehr blieb für Gefühle wie Hass, Scham und Ekel. Sie würden sein Innerstes nicht erreichen. Er verließ seinen Körper, so mühelos, wie es nur jahrelange Übung möglich machte, denn allein auf diese Weise würde seine Seele diesen Albtraum überstehen. Sie trennte sich von der wehrlosen Hülle des Mannes, die missbraucht am Boden lag.
„Wow , das war in der Tat mal was Handfestes! Eins kann ich dir versprechen, wir werden uns während der nächsten Zeit noch verdammt gut miteinander amüsieren. Und ich habe mich gewundert, wieso der Alte dermaßen begierig darauf war, dich zu kriegen. Hat ein halbes Vermögen geblecht für dieses Vergnügen. Aber du bist jeden einzelnen Cent wert.“
David Vidor, der mit verschränkten Armen an der Wand lehnte, war anzusehen, dass ihm nicht gefiel, was er sah. Langsam umkreiste er Angel, der schwankend an den Ketten hing, bis er schließlich dessen Gesicht zwischen beide Hände nahm und seine Lippen auf den widerstandslosen Mund legte.
„ Küss mich, mein schöner Engel. Küss mich so, wie du deine Frau küsst.“ Vidor zwang Angels Lippen auseinander und stieß ihm die Zunge tief in den Mund.
„Eines Tages wird er sich wünschen, nie wieder mit einem Weib schlafen zu müssen. Die Arme! Wir sollten sie rechtzeitig darauf vorbereiten.“ Johnny strich Angel über das nackte Gesäß und fasste ihm grob zwischen die Beine. „Dann werde ich euch mal allein lassen. Viel Spaß euch beiden.“
„ Komm mit, ich bringe dich zum Bad“, sagte David mit bebender Stimme. „Du blutest ziemlich heftig. Er weiß Schönheit nicht im Geringsten zu schätzen. Viel zu brutal und rücksichtslos dieses Tier. Echt widerlich.“
Er band Angel einen Lederriemen um den Hals und fesselte ihm ebenfalls die Hände auf dem Rücken. „Der Marquess mag es nicht, wenn allzu viel Blut fließt. Und man weiß nie, wann ihn die Lust überkommt. Vielleicht will er dich heute, vielleicht aber auch nicht. Er ist unberechenbar.“
Angel schrak zusammen, als er das Rasseln e iner Kette hörte.
„Oh, keine Angst. Ich tu e dir nicht weh. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste, nicht wahr? Und du bist zweifellos ein äußerst kostbares Exemplar.“
David hakte die Kette an den Riemen um Angels Hals und zerrte ihn hinter sich her über den Gang. „Hier herein. Vorsicht! Warte, ich helfe dir.“ Vidor öffnete eine Tür und
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