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Zurück ins Licht (Das Kleeblatt)

Zurück ins Licht (Das Kleeblatt)

Titel: Zurück ins Licht (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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aber ein Mann? Noch dazu so einer?? Normalerweise brauchten Kerle eine Ewigkeit, drehten und wendeten sich monate- oder gar jahrelang, bevor sie sich zu irgendwelchen verbindlichen Aussagen durchringen konnten. Was stimmte nicht mit Angel Stojanow, dass er derart von einem Durchschnittsmann abwich?
    Lenk ihn ab! Schinde Zeit und lass dir was einfallen, Mädchen, mach schon! Erfinde irgendeinen Vorwand, um sein Tempo zu drosseln.
    Ist er nicht gigantisch im Bett? d rängte sich eine verräterische Stimme in ihre Gedanken. Eine wahrhafte Granate. Na, komm schon, sei ehrlich! Er hat ein phänomenales Feuerwerk entfacht, für dich ganz allein. Und du kannst nicht leugnen, dass es dich vom Stuhl gerissen hat. Jemanden, der ihm in dieser Beziehung das Wasser reichen kann, wirst du so schnell nicht wieder finden. Halt fest, was er dir bietet!
    Hatte er nicht lediglich „ich wünschte“ gesagt? Seine Worte stellten keinesfalls eine direkte Aufforderung an sie dar, die Zukunft mit ihm zu teilen. Er träumte nur ein wenig vor sich hin, ausgepowert und befriedigt. Vermutlich hatte es also gar nichts zu bedeuten. Wenn sich seine Erregung erst einmal legte und er die Welt wieder mit klarem Verstand sah, würde er sich an nichts mehr erinnern. So lief das eben. Wenn Gefühle explodierten, passierten mitunter makabere Versprecher.
    Behutsam berührte Karo sein angespanntes Gesicht. Er machte zweifellos den Eindruck, als würde er auf eine Erwiderung auf seine letzten Worte warten. Was sollte sie sagen, das ihn weder verletzte, noch falsche Hoffnungen in ihm weckte?
    „Damit das klar ist“, seine Stimme klang jetzt merklich kühler als zuvor, „ich werde dich nicht gehen lassen, bevor ich die Antwort bekommen habe, die ich möchte.“
    „ Aha. Interessant. Nicht nur irgendeine Antwort also, sondern die, die du möchtest?“, vergewisserte sie sich.
    „Ganz genau!“
    „Darüber muss ich erst mal nachdenken.“
    Er wusste, dass er es bereuen würde, aber er musste einfach nachfragen. „Wie wäre es … Nun ja, ein kleiner Hinweis vorab wäre nicht schlecht.“
    „ Angel, ich möchte nicht, dass du das Ganze komplizierter machst, als es ist.“
    „Kam dir das eben etwa simpel vor? Was wir gemeinsam erlebt haben?“
    „Es war gut , ich geb es zu. Nichtsdestotrotz ist Sex im Prinzip eine ganz einfache Sache, er macht Spaß und vermittelt ein herrliches Gefühl. Mehr zählt nicht.“
    „Du warst schon mit ziemlich vielen Männern zusammen, stimmt’s? Du hast also eine Menge Vergleichsmöglichkeiten. Ich möchte, dass dir das mit uns etwas bedeutet“, sagte er leise. „Die Erde hat sich bewegt. Das muss mehr sein als zwei Körper, die sich lediglich auf sexueller Ebene verstehen.“
    „Fang bitte nicht an, dir Dinge einzubilden, die nicht geschehen werden.“
    „Was meinst du damit?“
    Sie blickte ihm so tief in die Augen, dass er das Gefühl hatte, sie würde ihm direkt in die Seele schauen. Ihm war nicht wohl bei der Vorstellung, dass sie möglicherweise Dinge erkennen konnte, von deren Existenz er selbst nicht die geringste Ahnung hatte. Schon früh war er zu der Überzeugung gelangt, dass es etwas in ihm geben musste, das ihn von anderen unterschied. Doch solange er nicht wusste, was es war, musste er um jeden Preis verhindern, dass sie seine Geheimnisse lüftete. Er hatte Angst, sie könnte etwas entdecken, das ihr einen triftigen Grund gab, ihn zu verlassen.
    „Ich werde mich nicht in dich verlieben, Angel. Ich mag dich und es liegt mir was an dir, a llerdings gibt es noch eine ganze Menge mehr, das ich mag und dem ich meine Aufmerksamkeit schenken will. Ich habe noch nicht mal mein Studium abgeschlossen. Das ganze Leben mit all seinen fantastischen Möglichkeiten liegt vor mir und wartet nur darauf, dass ich es in Angriff nehme. Ich habe Pläne für tausend Abenteuer, weißt du, und eine Beziehung gehört momentan nicht dazu.“
    Sie liebte ihn nicht. Das tat weh, doch für ihn stand außer Frage, dass dies nicht ihr letztes Wort gewesen sein konnte. Sie brauchte bloß etwas länger als er, um dahinterzukommen, dass sie beide füreinander wie geschaffen waren. Und er wusste, sie empfand etwas für ihn.
    „ Du hast versprochen, darüber nachzudenken.“
    „Das habe ich, ganz Recht , und zwar werde ich mir so viel Zeit nehmen, wie ich für eine Entscheidung brauche.“
    „Aber b rauchst du denn wirklich …“
    „Sei vorsichtig, Angel, es sollen schon Wünsche in Erfüllung gegangen sein“, versuchte sie, die

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