Zurück ins Licht (Das Kleeblatt)
ebenfalls eine Abkühlung gebrauchen.“
„Angel, ich wollte dir bloß die Handtücher bringen.“
Und es war eben keine Ausrede!
„Tu niemandem etwas Gutes, dann widerfährt dir nichts Böses“, zitierte er augenzwinkernd und ließ seine Finger über die Rundung ihrer Brust kreisen.
„Was ’n das für ’n blöder Spruch? Bleib weg von mir“, japste Karo und stemmte vergeblich die Hände gegen Angels Brust, um ihn von sich zu stoßen. Sie spürte die eisenharten Muskeln unter der seidigen Haut und strich fasziniert darüber.
„Du weißt ebenso gut wie ich, dass ich das nicht kann“, erinnerte er sie leise an seine Worte vom Abend zuvor.
Unauffällig schob er Karo unter die Dusche und drehte den Wasserhahn auf. Sie kreischte hysterisch los, als sie der warme Strahl traf.
Ausgelassen lachte Angel, legte ihr einen Finger auf den Mund und murmelte zwischen zwei Küssen: „Pst, leise, schön leise sein. Wir wollen doch die anderen nicht wecken.“
Als sei er völlig ausgehungert, wurde er nicht müde , sie zu berühren, zu schmecken und wieder zu küssen.
„Ich sollte jetzt wirklich … ich muss gehen“, begehrte sie halbherzig auf. „Cat …“
„Deine Kleidung ist nass“, bemerkte er atemlos. „Und ich glaube, du hast gestern Abend nichts zum Wechseln mitgebracht. So kannst du unmöglich zu deinem Zimmer laufen. Was sollen die Leute denken? Lass mich dich ausziehen.“
Die schönsten Worte der deutschen Sprache , zumindest in dieser Sekunde, wie sie fand, und sie durfte diese von dem mit Abstand schönsten Mann hören, der ihr je begegnet war.
Langsam schob er ihren Pullover in die Höhe.
„Ausgerechnet du machst dir Gedanken über die Meinung anderer?“, wisperte Karo, als ihr Kopf wieder zum Vorschein kam. „Ist dir eigentlich bewusst, dass die meisten Unfälle im Haushalt, bei denen jemand verletzt wird, im Bad passieren? Dieser Ort ist kreuzgefährlich. Eine regelrechte Todesfalle.“
Er blickte sie an, als sei sie nicht ganz bei Trost. Und so kam sie sich auch vor. Seine Mundwinkel begannen zu zucken. „Guter Versuch, das gebe ich zu. Aber nicht gut genug für mich. Wir werden dieses Risiko eingehen – komme, was da wolle“, sagte er mit Grabesstimme. Dann ließ er eins seiner trägen, gefährlichen Lächeln aufleuchten „Was glaubst du, aus welchem Grund ich Arzt geworden bin?“
15 . Kapitel
Sie lag in seinem Arm, den Kopf auf seine Schulter gebettet, und lächelte still vor sich hin. Ihr Puls hatte sich noch immer nicht normalisiert. Feine Schweißtröpfchen perlten auf ihrer Stirn. Sie sog den Duft seiner Haut ein, während ihre Finger zärtlich durch das schwarze Haar auf seiner muskulösen Brust fuhren. Dann tastete sie behutsam über jene Narbe, die ihn Zeit seines Lebens an den Tag erinnern würde, an dem er ihr begegnet war.
„Hast du überhaupt keine Schmerzen mehr?“ Sie deutete auf sein Herz. „Keine Probleme? Nichts? Selbst nach einer solchen Aufregung nicht?“, neckte sie ihn.
Er konnte nicht klar denken und ebenso wenig seinen Körper bewegen. Vielleicht hätte er sich deswegen Sorgen gemacht, wenn er noch einen Rest Energie gehabt hätte, um sich überhaupt irgendwelche Gedanken zu machen. Sah fast so aus, als wäre er aus der Übung. Karo hatte ihn überrascht. Wieder einmal.
Träge schüttelte er den Kopf. „Nein“, brachte er unter großer Anstrengung heraus. Er schaute nach unten, wo ihre Hand leicht auf seinem Bauch ruhte, nur einen Fingerbreit von absolutem Sperrgebiet entfernt. „Alles in bester Ordnung.“
„Wirklich?“ Karos Augenbrauen hoben sich mit einem Ausdruck freundlichen Spotts. „Das hört sich aber nicht so an.“
„Beschwerden? Später. Sobald ich die Kraft gefunden habe , etwas zu ändern.“ Er schloss die Augen. „Irgendwann in der nächsten Woche. Vielleicht.“
„ Wer will sich denn beschweren? Ich war nahe dran zu sterben.“
„Du auch? Siehst du, noch etwas, das uns verbindet. Allerdings scheint mir der Tod kein zu hoher Preis für solch ein Erlebnis zu sein. Ich zumindest würde als ein sehr glücklicher Mann von dieser Welt scheiden. Was ist mit dir?“
„ Brauchst du eine Bestätigung für das, was du imstande bist zu leisten?“ Karo hob den Kopf und blickte auf die Uhr an Angels Handgelenk. Seufzend murmelte sie: „Übrigens verpassen wir auch noch das Mittagessen, wenn du jetzt nicht sofort aufstehst und mich aus dem Bett zerrst. Meine Güte, ich habe einen Bärenhunger!“
„Mir geht es nicht
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