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Zurück ins Licht (Das Kleeblatt)

Zurück ins Licht (Das Kleeblatt)

Titel: Zurück ins Licht (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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Zeiten.
    „Ich habe Angel natürlich nichts verraten.“ In Cats Augen blitzte der Schalk. „Er lässt dich schon mal ganz lieb grüßen.“
    Karo lächelte still vor sich hin und goss heißes Wasser auf das Kaffeepulver. „Nachher fahre ich los und kaufe uns was Leckeres zum Abendessen. So lange hast du Zeit und Ruhe, in dich zu gehen und dich um deine Übersetzung zu kümmern.“
    „In mich gehen? Du Witzbold!“, brabbelte Cat. „Als ob das was nützen würde. Du wirst lachen, denn ein Mal habe ich das tatsächlich versucht, nur um festzustellen, dass da nichts war.“
     
    Nervös sah Catherine auf ihre Armbanduhr. Seit mehr als zwei Stunden war Karo nun schon unterwegs. Immer wieder wanderte sie zum Fenster, äugte hinunter auf die belebte Straße, lief im Zimmer auf und ab, bloß um kurz darauf erneut am Fenster stehen zu bleiben und die Straße abzusuchen.
    „Kannst e mir mal verraten, wie man da in Ruhe arbeiten soll? Ich hab’s versucht, echt, aber eine Stunde hätte ja wohl ausgereicht, um was zum Futtern zu besorgen. Wir sollten uns ein Handy zulegen“, schimpfte sie vor sich hin. „Wenigstens fürs Auto. Für den Notfall. Gerade für Karo wäre das von unschätzbarem Vorteil, ob sie das nun hören will oder nicht. Wenn nur nichts passiert ist! Nicht schon wieder ein Unfall.“
    Im nächsten Moment musste Cat selbst über ihr Gezeter lachen. Sie rieb sich mit den Fäusten über die Augen. Es würde vermutlich nichts schaden, wenn sie während der nächsten Tage etwas zeitiger zu Bett ginge. Möglicherweise brütete sie sogar eine Erkältung aus, weshalb sie sich dermaßen schlapp und gereizt fühlte.
    „Karo ist gerade mal ein bisschen schwanger und ich tue, als ob sie wie ein rohes Ei behandelt werden müsste. So ein kleines Ding im Bauch ist doch bestimmt keine Krankheit.“
    Es dämmerte bereits, als Cat nach einer weiteren Stunde untätigen Wartens aufschreckte. Der Verkehr auf der Straße hatte sich längst beruhigt, sodass ihr das Hupen vor dem Haus wie das Heulen einer Sirene vorkam. Alle braven Bürger dieser Stadt saßen um diese Zeit beim Abendessen, was Karo wie immer herzlich wenig störte. Sobald sie ihre Freundin hinter der Gardine am Fenster entdeckt hatte, hob sie hilflos die Schultern und zeigte grinsend auf das randvoll gepackte Auto. Dann bedeutete sie ihr mit einem aufgeregten Rudern ihrer Arme, nach unten zu kommen.
    „Hat ein kleines bisschen länger gedauert , sorry. Aber sieh mal, was ich gekauft habe“, entschuldigte sie sich lachend. Sie hielt ihrer Freundin einen winzigen Strampelanzug aus weißem Samt entgegen. „Ist der nicht süß? Ich konnte kaum glauben, dass ein Neugeborenes so klein ist. Also habe ich mich von der Verkäuferin erst mal beraten und aufklären lassen. Das braucht eben seine Zeit.“
    „Ja, soweit ich mich erinnere, braucht das neun Monate. Zum Aufklären ist es allerdings etwas spät, meinst du nicht? Und ich Hornochse mache mir Sorgen um dich! Na super!“
    „Sorgen? Wieso das?“ Karo legte der zierlichen Cat mit einer großspurigen Geste den Arm um die Schulter und tätschelte ihren Arm. „Hattest du etwa Angst, ich gehe verloren, meine Kleine? Ich doch nicht. Ah, jetzt dämmert ’s mir, du hast mich … vermisst.“ Karo fiel ihr vor Rührung um den Hals. „Wie nett von dir.“
    „Pah! Von wegen vermisst“, keuchte Cat halb erstickt und befreite sich röchelnd aus Karos Umarmung.
    „Wie lange war ich eigentlich weg? So lange kann es gar nicht gewesen sein.“
    „Genau drei Stunden und zehn Minuten. Meine Güte, ich habe jede einzeln gezählt!“
    „Ach ja? Sieh an, sieh an. Und du hast mich überhaupt nicht vermisst.“
    Cat schnaufte verärgert, als sie merkte, dass Karo sie wieder einmal hereingelegt hatte.
    „Komm schon, lass uns die Sachen nach oben bringen. Meine Güte, bin ich aufgeregt! Packst du das Strampelhöschen ein? Geschenk für den werdenden Vater. Der wird Augen machen!“ Karo hielt eine Sekunde inne und kaute auf ihrer Unterlippe. „Hoffentlich fällt er nicht in Ohnmacht. So ein Unfall war nämlich nicht geplant. Und ich habe, ehrlich gesagt, nicht die geringste Ahnung von seinen Zukunftsplänen, was eine Familie betrifft.“
    „Das kenne ich. Ernste Themen halten einen bloß davon ab, Spaß miteinander zu haben.“
    Stöhnend hievte Karo ein unförmiges Paket durch die Wohnungstür. „Bist du eigentlich mit deiner Arbeit zum Schluss gekommen?“
    Catherine brummte irgendetwas Unverständliches in ihren Bart.

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