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Zurück ins Licht (Das Kleeblatt)

Zurück ins Licht (Das Kleeblatt)

Titel: Zurück ins Licht (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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auszuhalten!“
    „Vielleicht hat sie auf dem Weg in die Stadt jemanden getroffen und übers Schnattern die Zeit vergessen. Passiert ihr doch öfter, dass sie irgendwo kleben bleibt und nicht mehr nach Hause findet.“
    „Nein , nichts und niemand hätte sie heute davon abhalten können, pünktlich zu sein“, widersprach Karo heftig im Brustton der Überzeugung. „Da bin ich mir ausnahmsweise ganz sicher. Sie lässt mich nicht hängen. Das kann sie mir einfach nicht antun.“
    Karo zuckte zusammen, als es schrill an der Wohnung klingelte. Sie stürmte an Angel vorbei in den Flur und riss mit einem erleichterten „Endlich!“ die Tür auf.
    Um im gleichen Moment zurückzuprallen.
    Denn e s war nicht Catherine, die vor ihr stand.
    „Frau Seiler?“
    Sie nickte, sichtlich am Boden zerstört, und musste an sich halten, vor Enttäuschung nicht in Tränen auszubrechen.
    Der Mann stellte sich vor und hielt bei seinen Worten einen Ausweis unter Karos Nase: „Kommissar Richter. Darf ich …“
    Wortlos trat sie zur Seite.
    Angel musterte ih n mit ernster Miene. „Ich bin Frau Seilers Bekannter, Angel Stojanow.“
    Kommissar Richter nickte grüßend und trat in die Wohnung. „Frau Seiler, können Sie mir sagen, wer heute Abend mit Ihrem Auto gefahren ist?“
    Karo ver drehte entnervt die Augen. „Was soll diese Frage? Natürlich weiß ich das!“, entgegnete sie ungehalten. „Catherine Tailor ist damit unterwegs. Ich warte schon eine geschlagene Stunde darauf, dass sie zurückkommt. Cat wollte unseren Freund besuchen und danach Angel vom Krankenhaus abholen. Allerdings haben sie sich irgendwie verpasst. Ich weiß nicht, wo sie bleibt. Gibt es einen bestimmten Grund, warum Sie so … so fragen? Was ist los? Ist irgendwas … mit Cat?“
    „Frau Seiler, wir haben Ihr Auto in der Gotthardstraße gefunden. Es gab … einen Unfall.“
    Aus dem Gesichtsausdruck des Polizisten konnte Angel ablesen, was er eigentlich hatte sagen wollen.
    Auch Karo war mit einem Schlag totenbleich geworden.
    „W-was? Ein Unfall?“, echote sie und schaute ungläubig auf. „Bisher war immer ich für die Unfälle zuständig. Was ist passiert?“
    „Ihr Auto ist ausgebrannt.“
    „A-aus-ge-brannt?“ Mühsam würgte sie das Wort hervor. „Aber wieso?“
    „Es tut mir leid. Wir wissen augenblicklich nichts Genaueres.“
    „ Und Cat? Es geht ihr doch gut?“ Panik erfasste Karo, als der Polizist nicht sofort antwortete. „Sie ist in Ordnung, oder?“, schrie sie ihn an wie einen Schwerhörigen. Vielleicht hatte er ihre Frage ja nicht verstanden.
    E r indes schwieg noch immer und Karo spürte, wie ihr Herz langsamer schlug und ihr schwindelte. „Was ist mit Cat?“
    „Frau Seiler, in Ihrem Auto … fanden wir einen Toten. Wir konnten … ihn bisher nicht identifizieren.“
    Karo hielt die Hände auf die Ohren gepresst und schüttelte den Kopf, während sie monoton herunterleierte: „Oh nein! Nein, nicht Cat! Sie irren sich, das ist nicht Cat. So etwas würde sie nicht tun. Sie ist eine viel bessere Autofahrerin als ich.“
    Sie blickte den Kommissar wütend an. „Sie müssen sie finden! Cat ist vielleicht überfallen worden. Es war ziemlich dunkel, als sie losfuhr. Sie ist schon so lange unterwegs. Jemand muss nach ihr suchen.“
    Unvermittelt sprang sie auf und trat ans Fenster. Die Stirn an die Scheibe gel ehnt, suchte sie die Straße ab. „Verdammt noch mal, komm endlich nach Hause! Wir müssen die Übersetzung beenden. Ruf wenigstens an. Du wolltest pünktlich sein. Und das Auto nicht immerzu verborgen. Nie habe ich dich mehr gebraucht als heute. Du musst mir helfen.“
    Angel trat zu Karo und nahm sie vorsichtig in den Arm. Er sprach leise, beruhigend wie zu einem kleinen Kind und wiegte sie sacht hin und her. „Karo, komm bitte. Catherine hatte einen Unfall.“
    „Sie hat versprochen, pünktlich zu sein. Und sie hält ihre Versprechen. Sie hat mich nie belogen“, begehrte sie zornig auf und befreite sich mit einem Ruck aus seinen Armen. „So wie ihr!“
    „Karo …“
    „Sie wird gleich kommen, ganz bestimmt“, beharrte sie trotzig. „Sie kann mich das nicht alleine machen lassen. Es wäre nicht das erste Mal, dass sie jemandem den Mini geliehen hätte. Und das Essen? Es sollte eine Überraschung werden. Und was … was ist mit dem Baby?“
    „Ich werde dir etwas geben, damit du …“ Mitten im Satz hielt Angel inne und riss die Augen auf. „Was redest du da? Was für ein Baby?“
    Sie reagierte nicht auf seine

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