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Zurück von den Toten - Dark Village ; 4

Zurück von den Toten - Dark Village ; 4

Titel: Zurück von den Toten - Dark Village ; 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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kannten. Es ist nicht auszuschließen, dass sie ein Verhältnis hatten oder kurz davor waren, eins einzugehen. Jedenfalls waren sie gut genug befreundet, um sich im Wald zu verabreden. Und Nicholas kennt die Gegend oben am See. Ich kann mir beim besten Willen nichts anderes vorstellen, als dass er den alten Revolver dort ins Wasser geworfen hat. Natürlich gibt es Zufälle – öfter und entscheidender, als mir lieb ist. Aber es kann kein Zufall sein, dass der Revolver in diesem See gelandet ist. Wer was anderes glaubt, der glaubt auch an den Weihnachtsmann.“
    â€žWas?“ Kruse, der jüngste Beamte im Raum, reckte den Kopf und machte ein verwirrtes Gesicht. „Was ist mit dem Weihnachtsmann?“
    Sogar der Ermittlungsleiter musste schmunzeln.

11
    Der Mörder hatte eine Wahl getroffen und folgte den Mädchen in sicherem Abstand. Es sollte nicht jetzt passieren, nicht während der Schulzeit. Aber es war nützlich, die Art, wie sie sich bewegte und sprach, zu studieren, die Leute um sie herum.
    Das vermittelte ein Gefühl davon, wie es sein würde. Ob es eine gute Wahl war und so vielversprechend, wie es aussah.
    Ja. Der Mörder wandte den Blick ab, als sie die große Treppe zum Haupteingang der Schule hinaufging. Es müsste klappen. Zumindest sah alles sehr günstig aus. Eigentlich ein Glück, dass sich so schnell und zufällig eine Lösung ergeben hatte.
    Der Mörder spazierte über das Schulgelände, betrat das Gebäude und schlenderte durch die Korridore, eine Entschuldigung parat, falls jemand fragen sollte: Was machst du während des laufenden Unterrichts hier?
    Aber niemand kam, niemand schaute, niemand fragte. Es war beinahe ein bisschen enttäuschend. Der Mörder hatte das Gefühl, klein zu sein, vielleicht unsichtbar, ein Mensch, der keine Rolle spielte.
    Aber sie würden schon sehen!
    Der Mörder verdeckte mit dem Handrücken ein Lächeln und musste sich zusammenreißen, um nicht laut aufzulachen.
    Ich werde es ihnen zeigen. Ja, sie werden schon sehen. Auch die Polizei. Sie werden schon sehen, dass sie den Falschen eingesperrt haben. Das wird so super. Könnte ich doch nur dabei sein, wenn man sie findet!

12
    Lena Kristine Sigvardsen Moe rief zu Hause an, dass es später werden würde. Auf dem Revier sei so viel los, sagte sie.
    â€žWas denn?“, fragte Nora. „Ist was mit Nick?“
    â€žDu weißt, dass ich nicht darüber sprechen darf.“
    â€žMensch, Mama!“
    â€žNora, es ist nichts Schlimmes, okay? Es ist nur so, dass sich die Dinge entwickeln. Es ist ein großer Fall und …“
    â€žAber ist es gut oder schlecht? Für Nick?“
    â€žIch glaube, es ist gut“, sagte ihre Mutter. „Aber ich muss jetzt auflegen, grüß deinen Bruder. Bis nachher!“
    Weg war sie. Nora legte das schnurlose Telefon auf dem Couchtisch ab und stellte den Fernseher wieder lauter, obwohl sie die Sendung eigentlich gar nicht verfolgte. Ihr Bruder war beim Training, wie immer.
    Falls sich etwas ereignet hatte, was gut für Nick war … Hieß das, dass sie ihn vielleicht freiließen? Dass sie nicht mehr glaubten, er hätte was verbrochen?
    Der Gedanke hätte sie froh stimmen müssen. Stattdessen fühlte sie sich nervös und gereizt. Sie stand auf und ging in die Küche. Den Fernseher ließ sie an. Sie durchsuchte den Kühlschrank und die Schränke über der Spüle nach Schokolade, fand aber nichts außer dunkler Kochschokolade. Die mochte sie nicht so gern, obwohl ihre Mutter behauptete, dass sie gesünder als normale Schokolade war.
    Nora hielt inne und starrte gedankenverloren in den offenen Hängeschrank. Sie hatte mit einem anderen rumgeknutscht und Nick hatte es gesehen.
    Sie hätte am liebsten losgeheult, wusste aber nicht genau, wieso. Es war schwer zu verstehen, was denn eigentlich so schlimm war – dass sie mit dem Typen aus der Oberstufe rumgemacht oder dass Nick sie dabei erwischt hatte?
    Und wieso überhaupt „erwischt“? Sie hatte doch nichts Verbotenes getan. Sie war nicht untreu gewesen oder so was! Nick war derjenige, der Schluss gemacht hatte und abgehauen war! Und wenn Schluss war, konnte man nicht untreu sein!
    Woher hätte sie denn wissen sollen, dass er zurückkam? Was zum Teufel hätte sie tun sollen? Sich einmauern und Nonne spielen? Nein, aber vielleicht hätte sie nicht ein paar Tage später gleich mit

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