Zurück von den Toten - Dark Village ; 4

war schon vorbei und aus der Tür. Vilde war weg.
    Sie rannte die Straße entlang. Es pochte in ihrem Kopf. Sie hatte einen penetrant metallischen Geschmack auf der Zunge und ihre Zahnwurzeln kribbelten.
    Wie lange kann ich Nick im Knast schmoren lassen? Wie lange kann ich die Klappe halten, ohne mich dafür zu hassen? Wie lange kann ich so sein, ohne für immer so zu WERDEN?

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    â€žDamit löst sich der Viksveen-Mord in Luft auf “, sagte der Ermittlungsleiter. „Wenn wahr ist, was er sagt, können wir den ganzen Fall vergessen.“
    Das Verhör war für heute beendet. Zwei Kollegen waren unterwegs nach Oslo, um das Schließfach zu überprüfen. Der Rest des Teams saß im Besprechungsraum.
    Der Ermittlungsleiter goss sich Kaffee aus der Thermoskanne ein. „Wenn es wirklich Beweise dafür gibt, dass Synnøve Viksveen ihn missbraucht hat, seit er vierzehn war … Er würde nicht mal wegen Totschlags verurteilt. Nicht so, wie es passiert ist. Sie hat ihn provoziert, da ist ihm die Sicherung durchgegangen. Endlich, könnte man fast sagen, nachdem er zwei, drei Jahre lang missbraucht worden ist. Und trotzdem hat er nichts anderes getan, als sie zu schubsen. Er hat sie nicht geschlagen. Es war kein gewalttätiger Angriff. Er hat sie nur ein bisschen geschubst. Mist.“ Der Ermittlungsleiter schüttelte den Kopf. „Das reicht nicht mal für eine Anklage.“
    â€žEr ist abgehauen“, sagte Kruse. „Er hat ihren Tod verursacht und sich vom Tatort entfernt. Vorher hat er noch alle Fingerabdrücke beseitigt …“
    â€žDas können wir vergessen. Wenn er wirklich Beweise hat, wie er behauptet, ist der Fall gestorben. Allen Seiten ist am besten damit gedient, wenn keine Anklage erhoben wird. Nicht zuletzt dem norwegischen Staat, dem System, in dem wir alle arbeiten. Verfahren eingestellt, Kruse. Aufgrund der Beweislage.“
    â€žNatürlich könnten wir ihn noch für ein paar andere Sachen drankriegen“, warf Lena Kristine Sigvardsen Moe ein. Sie war die einzige Polizistin auf dem Revier, die eine juristische Ausbildung hatte. „Aber ich stimme Ihnen zu. In der Praxis wird das kaum für eine Anklage im Zusammenhang mit Synnøve Viksveens Tod reichen. Es war ein Unfall. Und trotzdem – wir brauchen eine gründliche rechtliche Aufarbeitung des Falles, bevor wir eine endgültige Entscheidung treffen können. Einen Grund, ihn noch weiter festzuhalten, haben wir allerdings nicht. Es besteht keine Wiederholungs- oder Verdunkelungsgefahr.“
    â€žAlso, was ist jetzt?“ Einer der Kriminalpolizisten breitete fragend die Arme aus. „Wie gehen wir weiter vor?“
    â€žErst mal untersuchen wir natürlich das Beweismaterial aus dem Schließfach im Osloer Hauptbahnhof.“ Der Ermittlungsleiter trank von seinem Kaffee.
    â€žWas ist mit seiner Schwester?“, fragte Kruse. „Mit ihrem Verschwinden. Und dem Tod des Pflegevaters. Verfolgen wir das weiter?“
    â€žJa, das ist ja noch so eine lustige Geschichte.“ Der Ermittlungsleiter grinste humorlos. „Wir sind davon ausgegangen, dass der Junge auch den Tod seiner Schwester und ihres gemeinsamen Pflegevaters herbeigeführt hat. Aber auf dem Video sagt Synnøve Viksveen, dass die Schwester lebt. Nicholas will das nicht bestätigen, aber genau das sagt sie. ‚Deine Schwester lebt’ und ‚Tu, was ich sage, dann verrate ich es dir’. Ich sehe noch nicht ganz, wo wir da einhaken sollen. Die Sache ist Jahre her, die Spuren sind kalt. Die Ermittlungen von damals geben uns nicht gerade viele Anhaltspunkte. Die Kollegen haben da keine besonders beeindruckende Arbeit geleistet, das muss ich schon sagen. Also, ich glaube, wir können den Fall vorläufig vergessen. Es sei denn, Nicholas ringt sich endlich dazu durch, den Mund aufzumachen.“
    â€žWas ist mit den Morden an Trine und Wolff?“
    â€žJa, genau da müssen wir den Hebel ansetzen. Wir haben nichts Verwertbares, was ihn mit den beiden Fällen in Verbindung bringt. Aber einiges deutet in seine Richtung. Wolff hatte das Video von Viksveens Tod in einem Hohlraum in der Wand versteckt. Und es ist offensichtlich, dass jemand nach dem Mord an Wolff irgendwas im Haus gesucht hat. Es liegt nahe, dass es Nicholas war, der den Film an sich nehmen wollte. Wahrscheinlich, weil Wolff ihn erpresst hat. Was Trine betrifft, wissen wir, dass die beiden sich