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Zurück von den Toten - Dark Village ; 4

Zurück von den Toten - Dark Village ; 4

Titel: Zurück von den Toten - Dark Village ; 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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einem anderen Typen rummachen sollen?!
    Sie knallte die Tür zu, dass die Schränke nur so zitterten. Und es war ja nicht nur wegen Nick – was war mit dem Typen, mit dem sie geknutscht hatte? Was dachte der von ihr? Sie hatte seitdem keinen Mucks mehr von ihm gehört. Nicht, dass sie darauf besonders scharf gewesen wäre. Aber sie fragte sich doch, was das zu bedeuten hatte. War sie ihm nicht gut genug, nicht sexy genug? Hatte sie ihre Sache nicht richtig gemacht? Er war in ihrer Hand gekommen! Was hätte ihm Besseres passieren können als das? Hätte sie einen Schritt weiter gehen sollen? Ob er das erwartet hatte? Taten andere Mädchen das?
    Benedicte zum Beispiel. Was veranstaltete sie eigentlich mit den Typen, die sie abschleppte? Wie weit ging sie? Auf was ließ sie sich noch alles ein?
    Einen Schritt weiter …
    Mit einem, den sie so gut wie gar nicht kannte? Einem, den sie gerade erst getroffen hatte? Einem, den sie vielleicht nicht mal richtig mochte?!?
    Nora lief es kalt über den Rücken. Das klang so total schmutzig und eklig. Und gleichzeitig … Sie wusste nicht, was sie hätte machen sollen. Sie wusste auch nicht, was sie vielleicht noch getan hätte, wenn sie und der Typ die ganze Nacht weitergemacht hätten. Wenn Nick nicht plötzlich aufgetaucht wäre.
    Nein, Nora wusste gar nichts. Sie ärgerte sich, weil sie so viel darüber nachdachte. Mitten in dem ganzen Chaos von Gerüchten und Morden und Nick unschuldig im Gefängnis, dachte sie vor allem daran, ob sie für fremde Typen interessant war.
    War sie wirklich so daneben und egoistisch?! Bestimmt war niemand auf der ganzen Welt so wie sie. So schweinisch und scharf und egofixiert. Das konnte gar nicht sein. Da war sie sich ganz sicher.
    Nora ging zurück ins Wohnzimmer. Sie setzte sich an den Laptop, der an einem Ende des Esstisches stand. Der Rechner lief. Ihr Bruder hatte ein paar Downloads gestartet, bevor er zum Training gegangen war.
    Sie verstand nicht viel davon, aber sie sah, dass es MP3-Files waren, Musik. Sie klickte eine der heruntergeladenen Dateien an und der Mediaplayer öffnete sich.
    Es war irgendein Hardrockstück. ‚Metallica‘ stand unten auf dem Bildschirm. Nora gefiel der Song nicht. Sie stoppte den Player und doppelklickte auf eine andere Datei. Das Lied hatte sie noch nie gehört, aber es war eine schöne, ruhige Ballade, die sich immer mehr aufbaute. ‚Meat Loaf ‘ stand auf dem Bild, es war ein Albumcover mit einem Motorrad.
    Sie saß da und hörte zu. Erst gegen Ende des Songs merkte sie, dass sie Tränen in den Augen hatte. Sie zwinkerte. Die Tränen flossen über und liefen die Wangen hinunter.
    Give me all of your dreams,
and let me go along on your way.
Give me all of your prayers to sing,
and I’ll turn the night into the skylight of day.
I got a taste of paradise,
I’m never gonna let it slip away.
I got a taste of paradise,
it’s all I really need to make me stay
just like a child again.
    Sie schaffte es nicht, den Text zu verstehen. Sie konnte nicht begreifen, was er bedeuten sollte. Aber die Zeilen trugen einen Ton in sich, eine Magie, eine intensive Einsamkeit.
    Sie beschloss, wach zu bleiben, bis ihre Mutter nach Hause kam. Sie wollte wissen, was passiert war
    Sie wollte wissen, was mit Nick war.



1
    Dienstagmorgen. Nora wartete an der alten Bushaltestelle, aber keine Spur von Benedicte und Vilde. Nora fingerte rastlos an ihrem Handy herum. Sie musste ihnen etwas erzählen – etwas Wichtiges! –, und dann tauchten sie nicht mal auf.
    Okay, die beiden hatten keine Ahnung, dass sie ihnen etwas mitzuteilen hat. Aber sie trafen sich doch sonst immer hier an der Haltestelle! Früher jedenfalls. Vielleicht waren sie schon weg. Wenn, dann jede für sich, vermutlich. Die beiden waren nicht so dicke. Oder vielleicht war Benedicte von ihrem Vater gefahren worden. Das kam ab und zu vor. Es war kein Umweg für Lucas, sie auf dem Weg zur Arbeit schnell an der Schule abzusetzen, und Vildes Mutter arbeitete mit ihm zusammen, alle wussten, dass zwischen ihnen was lief … Ach, egal!
    Nora ballte die Fäuste, drückte das Handy so fest, dass es unheilvoll knackte. Vielleicht kommen sie einfach nicht, das ist alles, nichts weiter. So ist es jetzt eben, alles nicht mehr wie früher. Wir können sowieso nicht das ganze Leben lang zusammenkleben. Das ist jetzt der Anfang vom Ende.
    Der Gedanke war ihr in

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